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Leitfaden für Anfänger (Einstieg in die Welt des Tees für Jedermann)


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Ich grüße alle Anfänger und Teegurus !!

Auf den ersten Blick scheint dieser Thread überflüssig zu sein, doch es gibt sehr triftige Gründe warum es in allen Teeforen der Welt so etwas wie einen "Leitfaden für Anfänger" geben sollte.

Ein typischer Fall. Jemand will aufgrund eines persönlichen Erlebnisses in die Welt des Tees einsteigen, jenseits von Schwarz- und Früchtetee, die er/sie bereis zu Genüge kennt. Er/sie geht daraufhin in einen Teeladen und lässt sich beraten, das ist so der übliche Weg. Leider ist es so, unabhängig vom Teeladen, dass dort nur Tee besprochen wird, so gut wie niemand spricht über die Aufgussmethode und das vorhandene Teegeschirr des Anfängers! Er/ise kommt heim, nimmt die handelsübliche Keramik- oder Glasteekanne, schmeißt den Tee rein, gießt kochend und lange auf und ist enttäuscht über das Ergebnis. Nach ein Paar solcher Enttäuschungen wendet sich der Anfänger/in dem Internet zu, und das sind dann unsere Neulinge, die auf der Suche nach "gutem Tee" sind, da sie selbstverständlich annehmen es lag alles am "schlechten Tee". Diese werden dann mit Begriffen "Gongfu Cha" konfrontiert, sowie mit Aufforderungen sich doch eine Yixing-Kanne zuzulegen oder einen "Gaiwan"... Anfänger/in googlet, wird von einer Info-Lawine fast erschlagen, denn was die hier anwesenden Teaheads als "Allgemeinbildung" verstehen ist für den teefremden Normalo kompletter Bahnhof. Selbst das Universalwerkzeug der Teewelt, der Gaiwan, will richtig verwendet werden, was ohne Anleitung und Training eben nicht geht, nicht jeder hat die Puste das alles autodidaktisch zu erforschen. Das führt unter anderem dazu dass immer wieder Anfänger diesselben Fragen stellen...

Hier ist meine Vorstellung von dem was wir jedem Anfänger als Leitfaden geben sollten. :thumbup:

Schritt 1. Teegeschirr

1). Teetasse mit Sieb und Deckel (300-350ml), 2). 300-500ml Flüssigkeitsbehälter, 3). Feinsieb, 4). Küchenthermometer, 5). digitaler Küchen-Timer, 6). Küchenwaage

Ich bin der Überzeugung dass der Einstieg in die Welt des Tees hier stattfinden sollte, und nicht bei der Auswahl des Tees selbst. Vor allem das Aufgussgefäß muss so nah an Gaiwans/Tea Taster herankommen wie es nur geht und trotzdem fast in jedem großen Supermarkt für kleines Geld zu kaufen sein. So eine 300ml Siebtasse mit Deckel ist m.M.n. die beste Anfänger-Lösung (der mitgelieferte Sieb ist da meist zu grob, deswegen muss Feinsieb extra gekauft werden) denn sie lässt sich im Grunde wie ein Tea Taster verwenden. Zu einem Drittel aufgefüllt ergibt das 100ml, was wirklich jeder nach Augenmaß gut machen kann.

Schritt 2. Teewasser

Wenn man in einer Region mit hartem Wasser lebt, hat man ein Problem. Mein Tipp, stilles Mineralwasser von "Volvic" - überall zu haben, sehr neutraler Geschmack und Mineralisierung. Ich selbst habe einmal mehrere Tees mit hartem Wasser zubereitet, diese waren moderat bis kaum genießbar. Wenn der Anfänger alles richtig macht und trotzdem ein schlechtes Ergebnis bekommt, ist es doppelt so enttäuschend. Was eben überhaupt nicht sein muss.

Schritt 3. Brühwasser - Tee - Verhältnis

Grün- und Weißtees: 3-5g/100ml, Oolong: 5-7g/100ml, Pu Erh: 5-7g/100ml, Schwarztee: 5-6g/100ml

Schritt 4. Wassertemperatur

Grüntee: ~70°C, Weißer Tee: 70-80°C, Oolong: 80-90°C, Pu Erh: 85-95°C, Schwarztee: 80-95°C

Schritt 5. Ziehdauer

Meine Erfahrung ist, dass man unter 2 Minuten Ziehzeit kaum was falsch machen kann, was die gängigsten Tees angeht.

Schritt 6. Anzahl der Aufgüsse

Mindestens 4 Aufgüsse.

Wie sieht das die verehrte Tee-Community? Würde da jemand was korrigieren, hinzufügen oder gar weglassen? Mir geht's darum das ganze so knapp, verständlich und informativ zu gestalten wie es nur geht. Es wäre z.B. durchaus praktisch wenn wir einen solchen Leitfaden in .jpeg - Form konvertieren und einfach zum Download anbieten, damit sich dieses Wissen zum Wohle der Anfänger verbreitet.

Grüße, OstHesse

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  • Joaquin hat Thema empfohlen

ich glaube wenn als anfänger "jedermann" sich an diese dosierungen hält, landet der aufguss meist im abfluss.

also 5g schwarztee auf 100ml wasser 2 minuten ziehen lassen, so trink ich ihn heute nach über 30 jahren teekonsum noch nicht O.o.

Solche dosierungen sind doch eher für gongfu mit anfangs kurzen ziehzeiten.. 15 bis 30 sec steigernd...

Würde es schon genauer angeben

Bearbeitet von phoobsering
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Hey @OstHesse 

ich hab ja selber erst vor kurzem angefangen und dachte, ich gebe mal ein wenig Feedback dazu :)

Punkt 1: Küchentimer kann man auch super durch das Handy ersetzen, ich glaube eine Stoppuhr hat jedes Handy ;) Teetasse und Sieb würde ich wenn möglich so klein wie möglich nehmen, da sind 300ml echt viel, auch wenn man es schon mit Augenmaß schaffen kann ;)

Punkt 3+5: Die Kombination 5gr/100ml Oolong und 2min Ziehzeit ist doch für eigentlich jeden Anfänger abschreckend? Ich trinke 5gr Oolong auf 150ml mit 15-30sec Ziehzeit und das ist teilweise schon sehr stark und gewöhnungsbedürftig als Anfänger. Da würde ich mehr ins Detail gehen. So werden wohl viele einige Tees ausprobieren, sich wundern warum es so furchtbar schmeckt und den Aufguss wegschütten. Das sollte man mehr ins Detail gehen :) 

Grundsätzlich ist die Idee eines übersichtlichen Fadens ziemlich gut. Allerdings würde ich speziell bei den Teesorten mehr ins Detail gehen :)! 

 

 

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@phoobseringAber was hochgeschätze Teehändler (und wirklich hoch geschätzte!) auf ihre Packungen schreiben kann man ja auch idR in der Pfeife rauchen. "Erster Aufguss 5 Sekunden, zweiter 10", mehr als 15'', oh Gott. Mir soll mal einer vormachen, unter 15Sekunden zu gießen. Also von A-Z. 

Bearbeitet von Gast1790
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5 sec sind eigentlich ein waschgang. Aber 15 sec sind bei mir fast immer der einstieg bei pu erh.

Wie schon  erwähnt , ist hier immer alles subjektiv und man kann auch argumentieren "naja wenn er zu stark ist, verdünn ich ihn halt"

Aber ich finde die dosierungen für anfänger sehr hoch angesetzt. Ich habe tees bis vor einigen jahren sogar immer nach westlicher methode aufgegossen:

6-7g/500ml und 2 bis 4 minuten ziehen lassen, den kann auch meine frau mit genuss trinken. ;)

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Ich gieße PuErh anders: 3g auf 70ml (oder 5 auf 100ml), waschen, erster 30 bis sogar 45 Sekunden, zweiter 20, dritter 20 und dann entscheide ich, ob ich steigere oder auf 20 bleibe. Das ist immer verschieden. Aber beim zehnten kann ich schon mal bei 3 Minuten landen. Wasser ist konstant 98Grad. (Bonavita). 
Aber natürlich wird das nicht der Weisheit letzter Stein sein. Man kann ja viele Parameter verändern, entscheidend für mich ist erst mal nur eine Konstante, die ich gleich halte: Das Wasser. 

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Danke für deinen Vorschlag @OstHesse. Das ist ja etwas, das immer wieder angegangen wird. Ich stimm dir zu, dass man als Anfänger gut beraten ist, die Dinge möglichst einfach zu halten. ich finde deine Idee gut, hab aber doch ein paar Anmerkungen zu den Details bzw. zur Formulierung. Hab mich etwas in Rage geschrieben, weil ich über so etwas auch schon länger nachdenke.

Einmal könnte man zwischen zwei Herangehensweisen differenzieren - will jemand "westlich" trinken oder sich wirklich mit Mehrfachaufgüssen beschäftigen? Wenige Tees und noch weniger Aufgussgefäße sind mit beiden Herangehensweisen kompatibel...

- Kategorie A ist Tante Elsa (oder Onkel Elsus!), die von minderwertigen Heißgetränken wie z.B. Kaffee Bauchweh bekommt und jetzt auf Darjeeling und Sencha umsteigt. Sie nimmt sich schon mal 10 Minuten, um einen guten Tee zu machen, will dann aber ihren Pott haben und in Ruhe Tee trinken. Diese Person braucht sehr, sehr wenig Zubehör, um auch gute Vertreter ihrer Gattung sehr gut zuzubereiten.

- Kategorie B ist jemand, der bisher Weinkenner war, und jetzt etwas probieren will, das ein größeres gustatorisches Potential hat als simpler Traubenmost. Jemand, der sich Taiwan-Oolongs und gute Pu-Erh eingekauft hat. Der will sich da auch länger hinsetzen, sich da reinfuchsen, herumprobieren, Nuancen entdecken... für diese Klasse sollte die Hardware schon feiner (nicht teurer!) gestaltet sein, sonst klappt's einfach nicht.

Deshalb würde ich für die zwei würde ich unterschiedliche Empfehlungen geben - ja, das macht es komplizierter, aber grade Kategorie 2 wird ohne ein etwas besser gemachtes Aufgußgefäß kaum die feinen Freunden des Gongfu Cha auskosten können. Das ist am schwersten zugänglich anfangs, klar.

Auch würde ich sagen, da könnte man die Formulierungen noch eindeutiger gestalten. Wenn ich mich in die Situation eines Anfängers versetze, der sich das durchliest und Schritt für Schritt befolgt - der liest da, 300ml Gefäß, 8g auf 100ml. Dann wird der sich wohl 24g blutjungen Bulang-Gushu in das Kännchen packen und ihn zwei Minuten ziehen lassen - @doumer wird schon ganz warm ums Herz. Aber für jemanden, der noch keine große Toleranz hinsichtlich Bitterstoffen hat, könnte das interessante physiologische Reaktionen nach sich ziehen...

War jetzt zugespitzt formuliert, ich seh's ein. Aber für einen guten Oolong oder Pu, der wirklich 10+ Aufgüsse hergibt, sollte es schon etwas sein, das ein Gelingen von  Mehrfachaufgüssen möglichst weit erleichtert.

Ich stimm dir voll und ganz zu, ich bin auch skeptisch, Anfängern Gaiwans zu geben, weil es einfach ein unbekanntes Element mehr hineinbringt, das die ganze Sache schwieriger macht. Warum nicht ein glasiertes oder Porzellankännchen mit 100-150ml? Zum Beispiel sowas:

teespeicher_produkt_1615_frei_1600x1600_

 

https://www.teespeicher.de/zubehoer/oolong-und-pu-er-zubehoer/50/oolongkanne-weisses-porzellan?c=64

So etwas kann jedeR gleich bedienen und es funktioniert prima. Wird mehrfach aufgegossenen Tees sehr entgegenkommen...

 

Wie wärs damit:

A-Set

- 300ml Kyusu oder Glaskanne als Allzweckwaffe.

- Irgendwas ähnliches zum Abgießen.

- Dünnwandige Tasse mit ca. 80-100ml Volumen. Grobes, schweres Porzellan halte ich da für problematisch - ich bin ernsthaft der Meinung, dass ein edler Tee in einem schweren Porzellanpott nicht zur Geltung kommt. Es lässt sich womöglich eine etwas zartere Tasse irgendwo auftreiben?

B-Set

- 100-150ml Gaiwan oder Kännchen für Gongfu-Tees, Porzellan oder Glas! Kein Yixing, nix offenporiges, das schafft zu viele Komplikationen.

- Bonus: Passender Glaspitcher zum Abgießen und Aufguss betrachten ggf. einfach ein Milchkännchen aus Porzellan, und kleinere Schälchen. Ansonsten die oben erwähnte Tasse.

x_DSC00425a3cffb9d1df4_600x600.jpg.pages

https://www.tee-kontor-kiel.de/zubehoer/wasserabkuehlgefaesse-ausschankkannen/glas-/-ausschankkanne-300ml-cha-hai-pitcher?c=90

Und dann eben wie du meintest, Waage und Thermometer.

Bearbeitet von miig
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@miig Ich finde den Vorschlag von dir ziemlich gut. Allerdings eine Bemerkung/Frage zu Variante A: Wenn ich eine 300ml Kyusu habe und dann eine Tasse mit 100ml Volumen sind das 3 komplette Tassen. Wenn ich die erste nach 10min trinke, dann brauche ich für die anderen ja auch länger... D.h. mit Pech hat der Tee bei der dritten Tasse so 20-30min gezogen... Ist das da nicht auch eher ungünstig? 

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Die Sache nimmt doch langsam Gestalt an!  :love:

Ja, die Dosierungen sollten angepasst werden, damit diese sowohl "Ost" als auch "West" abdecken.

Die Ziehdauer muss umformuliert werden, ich würde es aber in halbe-Minute-Schritten belassen, zwecks Einfachheit. Jeder soll dann einfach verschiedene Ziehzeiten selbst ausprobieren und entdecken was ihm zusagt.

Ich habe die handelsübliche Deckeltasse von 300ml genannt weil diese Art von "Gaiwan" überall für kleines Geld zu haben ist, die Wanddicke ist auch ziemlich homogen, bedingt durch die industriellen Standards. Ich habe bisher keine 150-200ml Deckeltassen außerhalb des Teefachhandels gesehen, es geht aber darum dass der Anfänger es unkompliziert hat. Das Problem was sich jetzt deutlich abzeichnet ist das Aufgussgefäß-Dilemma... Ich habe mal Tea Taster für Anfänger empfohlen, leider hat sich im Laufe der Zeit für mich gezeigt dass diese auch nicht wirklich für jedermann zugänglich sind. Kleine Gongfu-kompatiblen Teekannen muss man sich auch bestellen, und das wir es auch mit "Tante Elsa" zu tun haben wo es vielleicht mit online-Bestellungen nicht so leicht klappt. Stichwort - Verfügbarkeit!  Da würde ich einfach mal auf die Meinung der Community abwarten, was da die beste Lösung wäre :trink_tee:

Ich bin da eher skeptisch was Mobiltelefone und Timer-Apps angeht, denn einem Anfänger passiert es noch relativ leicht; nicht aufgepasst, Gefäß mit der Hand umgekippt (weil ja so viel auf einmal steht) und zwar direkt aufs Handy! Kann unter Umständen richtig teuer werden.

Die Idee von @miig bezüglich der Kategorien/Sets (Zielgruppen?) finde ich übrigens super! Ich würde aber auch eine dritte Kategorie einführen, die junge Generation zwischen 18-35 Jahren, die häufig (nicht alle, aber doch viele!) im Gegensatz zu anderen Kategorien weder Weinerfahrung besitzt noch irgendwelche anderen Genussbereiche bisher entdeckt hat (Komasaufen zählt da nicht). Da muss man wirklich (!) bei der Null anfangen.

Bearbeitet von OstHesse
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Von mir schon öfters erwähnt. Ein einfaches Anfängerset, höhere Tasse, Becher und einen Dauerteefilter. Tee in Filter, Filter in Becher, Wasser drauf. Nach der gewünschten Ziehzeit Filter herausnehmen auch den umgedrehten Deckel stellen, trinken. Und, falls es der Tee hergibt, einen zweiten Aufguss.

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vor 1 Stunde schrieb miig:

Dann wird der sich wohl 24g blutjungen Bulang-Gushu in das Kännchen packen und ihn zwei Minuten ziehen lassen - @doumer wird schon ganz warm ums Herz. Aber für jemanden, der noch keine große Toleranz hinsichtlich Bitterstoffen hat, könnte das interessante physiologische Reaktionen nach sich ziehen...

:devil: deshalb der Trick mit den winzigen Kännchen, dann fällt das Gramm/Wasser Verhältnis nicht so auf ;) 

vor 1 Stunde schrieb miig:

Kein Yixing, nix offenporiges, das schafft zu viele Komplikationen.

Für den Anfang sicherlich wie du sagst nicht sinnvoll, dafür später um so mehr, wenn man einen Tee aus unterschiedlichen Perspektiven kennen lernen möchte :)  (nur als Anmerkung, nicht dass der Eindruck entsteht offenporig = nicht gut).
Ansonsten sehr guter Vorschlag mit den beiden Sets!

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Ich hätte da eine verwegene Idee, was Aufgussgefäß angeht. Wie wär's mit der stinknormalen Kaffeetasse ???

Praktisch jeder kann sich eine klassische 150ml Kaffeetasse einfach aus dem Schrank nehmen oder ohne Probleme käuflich erwerben. Die Grundform ist normalerweise ziemlich gaiwan-ähnlich, die Wanddicke ist für heiße Getränke wie Tee und Kaffee optimal, das einzige was fehlt ist der Deckel.

Aber ist ein Deckel wirklich wichtig? Macht er soviel Unterschied? Soweit ich weiß gibt es Leute die ihren Tee einfach im dicken Glas aufbrühen, ohne Deckel.

Bearbeitet von OstHesse
Rechtschreibfehler
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Kaffeetasse ist für Kaffee wie der Name schon sagt.

"die Grundform ist normalerweise ziemlich gaiwan-ähnlich ... das einzige was fehlt ist der Deckel.":yahoo::yahoo::yahoo:

Nur mal vereinfacht für die Galerie:

Ein Gaiwan ist ein Stück Kulturgut mit einer spezifischen Geschichte, Form und Bedeutung. So symbolisiert der "Teller" die Erde, die Schale den Mensch und der Deckel den Himmel.

Nix für ungut @OstHesse aber die Dinge sind doch manchmal diffiziler als es den Anschein hat.

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Mir gefällt dieser minimalistische Ansatz sehr, @OstHesse. Ich würde Wert darauf legen, dass die Tasse nicht zu dick ist, denn massives Porzellan nimmt zu viel Wärme auf und das ist nicht gut für zarte Tees, die nicht zu heiß aufgegossen werden sollten, also v.a. Grüntee. Genau solche brüht man manchmal ohne Deckel auf - aber Tees, die richtig heiß aufgegossen werden, werden normalerweise gedeckelt, damit die Temperatur erhalten bleibt. Ich vermute, dass der Effekt umso stärker zu spüren ist, je länger der Aufguss dann ausfällt.

 Beim Gaiwan dient der Deckel halt dann auch dazu, die Blätter zurückzuhalten - da müsste man sich dann etwas anderes überlegen.

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@Paul Es gibt auch eine Seite der chinesischen Teekultur die ich persönlich favorisiere und welche diese Videoausschnitte verdeutlichen:

https://www.youtube.com/watch?v=r0_hz3Hz-w4&t=2m52s

https://www.youtube.com/watch?v=9EL9AS7vP2k&t=13m03s

Bauerntisch, Geschirr welches gerade da ist, Kippe im Maul... und so ziemlich die besten Tees in der Tasse die man überhaupt kriegen kann! Ich kann da einfach nichts machen, der hessische Bauer in mir ist einfach zu mächtig  :D

@miig  Ich bin dabei mir eine "Deckelquelle" zu überlegen. Ein typischer Kaffeservice hat eine Zuckerbecher und Kaffeekanne, diese haben Deckel, jene sind aber oft zu massiv und schwer. :(

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Bin gespannt :) Die Frage ist ja auch, welche Tees du damit zubereiten willst. Mit manchen wird es besser gehen, mit anderen weniger gut. Aber ist ja erfrischend, mal was neues zu machen :)

Ich hab das tatsächlich schon öfter so gemacht, als ich bei Nicht-Tee-Nerds zu Gast war. Man ist ja manchmal dann doch zu stolz, um ein Komplettset mitzubringen, schmeißt aber doch ein wenig Tee in den Rucksack. Und dann ist es ja auch eine nette Herausforderung, mal zu schauen, was man hinbekommt mit den vorhandenen Utensilien. Meine Erfahrung ist, dass das schon geht, v.a. wenn die Blätter schön groß sind. Dass allerdings das Ergebnis doch weniger gut ist als mit speziellem Aufgussgeschirr.

Deshalb finde ich das ganze sehr interessant, würde es aber keinem Anfänger empfehlen.

Bearbeitet von miig
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vor 9 Stunden schrieb miig:

Dass allerdings das Ergebnis doch weniger gut ist als mit speziellem Aufgussgeschirr.

 

Ich hab herumprobiert, und musste feststellen dass man aus einer Kaffeetasse durchaus ein Aufgussgefäß für Tee basteln kann, mit Dipschale als Deckel funktioniert es erstanlich gut, aaaaber.... Ich musste erkennen dass solche Basteleien unsere lieben Tante Elsa, Norbert Normalo und Max Mustermann kaum begeistern werden. Der Anfänger braucht schon mal aus psychologischen Gründen etwas was er kennt, exotische Gerätschaften sind einfach mit zuviel Verunsicherung verbunden.

Ich hab jetzt mir die Zeit genommen ein Paar Filialen wohlbekannter Handelsketten zu besuchen, die eben ein nennswertes Sortiment an Geschirr haben. Dazu noch recherchert was einige der großen Versandhäuser so verkaufen... Ich glaube wir stehen da vor einer ernsten Hürde. :( Es wird allerhand an Deckeltassen und Teekannen verkauft, das Volumen all dieser Gerätschaften ist schlichtweg VIEL ZU GROß für unsere Zwecke! Das richtige Verhältnis von Tee zu Wasser ist absolut wichtig bei Teezubereitung, und spezielles Aufgussgeschirr regelt eben das von allein durch ihr Volumen und Form, bei großen "Potten" ist es einfahch zu nervig immer wieder auf Wasserstand aufzupassen.

Es ist aber leider so dass wir ohne anständiges Teegeschirr (oder anständige Alternativen) es mit dem Leitfaden nicht einmal anzufangen brauchen...

Ich hab z.Z. nur zwei Alternativen, Tea Taster oder 200ml Teekannen aus Glas/glasierter Keramik, mit all den damit verbundenen Verfügbarkeitsproblemen.

Bearbeitet von OstHesse
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Das ist natürlich ein sehr guter Punkt - schickes, ästhetisches Teegeschirr sorgt dafür, dass sich die Sache nicht-Nerds sehr viel besser verkaufen lässt.

Ansonsten seh ich die Verfügbarkeitsfrage gar nicht so sehr - einmal gibt es ja diese ganzen Versandhändler, und dann sind zumindest in den größeren Städten ja recht viele Teeläden, von denen doch die meisten bezahlbares, funktionales Einsteigergeschirr haben sollten?

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Ich weiß nur, womit ich reise und das finde ich Minimum und primitiv: Einen Gaiwan, in meinem Fall einen Shiboridashi (kommt aufs gleiche raus) und zwei Schälchen. Zwei, weil es schön ist, wenn man anbieten kann. Und eine Thermoskanne (denn die Tees, die ich mitnehme vertragen über 90Grad.) 

Also Equipment: Gaiwan und Schälchen. Mehr ist nicht nötig. Findet man in jedem Asialaden um die Ecke. 

Eigentlich reicht auch ein Glas. Aber dann sollte man schon wissen, was man macht. 

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