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Leitfaden für Anfänger (Einstieg in die Welt des Tees für Jedermann)


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vor 2 Minuten schrieb Joscht:

Also Equipment: Gaiwan und Schälchen. Mehr ist nicht nötig. Findet man in jedem Asialaden um die Ecke. 

Es kommr sehr darauf an wo man geografisch situiert ist. Hier wo ich wohne sind weder Asialäden noch spezialisiertes Teegschirr verfügbar, ich muss alles im Fachhandel bestellen. Ich war auch bestimmt schon in zwei Dutzend Teeläden, das Geschirr was sie da haben ist grundsätzlich für "westliche Aufgussmethode" gedacht, d.h. viel zu groß.

Nach wie vor mein Ideal wäre ein Tea Taster Set. Aufgussgefäß mit Deckel und eine Schale (= Gaiwan und Schälchen), wird im Grunde genauso wie eine Teekanne benutzt; Tee rein, mit Wasser auffüllen, zudecken, warten, Deckel festhalten und wie eine Teekanne in die Schale abgießen. Man kann diese relativ billig bestellen, ja, die Anbieter aber wo es halt am einfachsten geht, sind nur sehr wenige, so dass wir nicht umhin kommen Werbung für konkrete Unternehmen zu machen. Das würde ich gern umgehen.

 

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vor 5 Minuten schrieb OstHesse:

Nach wie vor mein Ideal wäre ein Tea Taster Set. Aufgussgefäß mit Deckel und eine Schale (= Gaiwan und Schälchen), wird im Grunde genauso wie eine Teekanne benutzt; Tee rein, mit Wasser auffüllen, zudecken, warten, Deckel festhalten und wie eine Teekanne in die Schale abgießen. Man kann diese relativ billig bestellen, ja, die Anbieter aber wo es halt am einfachsten geht, sind nur sehr wenige, so dass wir nicht umhin kommen Werbung für konkrete Unternehmen zu machen. Das würde ich gern umgehen.

Wird hier eine Problematik konstruiert, die keine ist? Wenn ich in China und auf Taiwan bin, womit da im Alltag gegossen wird, gehts noch primitiver, paßt nicht zusammen, irgendwelches Glaszeugs, billigstes Porzellan, hingehuscht, nebenbei, kein großes Brimborium. Wie immer schmeckt dann der Tee in der Bandbreite zum Speien bis zur Ohnmacht durch Geschmacksexplosionen. :-) 
Aber gleich sind die Abläufe. Und es wird auch immer eine gewisse Ration zwischen Temperatur, Teemenge, Wassermenge und Zeiten eingehalten. Das Männlein an der Ecke kennt auch seinen Tee. 

 


 

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Die Taster-Sets sind sicher nicht schlecht. Aber sie sind eben zum normierten Testen gedacht, das ist nicht immer das Gleiche wie Tee-Genuss. Schau dir mal die normierten Parameter an, anhand derer mit den Tastersets Tee bereitet wird - damit vergraulst du jeden Anfänger :)

Der Teufel steckt halt oft im Detail... mit Sicherheit ist es möglich, da was zu improvisieren. Ist wohl die Frage - soll es minimalistisch und ultra-verfügbar sein, oder wirklich anfängerfreundlich? Ich wage nämlich die Behauptung, dass zwischen den beiden ein gewisser Konflikt besteht 9_9.

Nachtrag: Es gibt auch nette Tea-For-One-Sets:

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Bearbeitet von miig
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Ich hab weiter fleißig experimentiert, und die Beträge hier brachten mich auf die nächste Idee, die ich sofort mit richtigem Tee ausprobieren musste!

:trink_tee:

300ml Glaskanne, 150ml Kaffeetasse, 100ml Trinkschale und Feinsieb. All das stammt aus gewöhnlichem Einzelhandel. Der Tee in der Tasse ist ein bereis herunter getrunkener Alishan-Oolong, dieser wurde da gelassen um zu demonstrieren dass eine solche Tasse genauso wie ein entsprechender Gaiwan den Teeblättern genug Expansionsraum bietet.

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Das Kaffetassen-Design ist eines der verbreitetsten überhaupt, der Hersteller ist ebenfalls 100% mainstream, genauso wie diese Trinkschale.

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Der Alishan wurde von mir ausgesucht weil dieser Oolong-Typ oft der "Einsteigertee" für Anfänger ist, der aber dafür diesen einige Überraschungen bereitet wie z.B. starke Expansion. Floral, fruchtig, sahnig-butterige Noten, wenn aber zu heiß und für zu lange aufgegossen kann die Experience schnell zum Puke Trip werden. Also der beste Kandidat den ich jetzt im Schrank hatte. Kaffeetasse vorgewärmt, Tee rein, aufgegossen und die Trinkschale einfach drauf getan, als Deckel. Nach gewisser Brühzeit Trinkschale runter, Sieb auf die Glaskanne drauf (kann man auch einfach mit der linken Hand darüber halten) und die Tasse einfach unter 45° Neigung in die Kanne einhändig abgegossen. Ein Paar im Sieb gelandete Teeblätter wieder in die Tasse reingeschüttet und solange aufgegossen bis Glaskanne voll war. Trinkschale genommen und zum Trinken verwendet. Und immer wieder dasselbe bis der Tee "heruntergetrunken" wurde.

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Geschmacklich war das Ergebnis absolut auf derselbem Niveau als wie mit Gaiwan & Co. zubereitet, ich auf jeden Fall habe da keine Unterschiede bemerken können. Und, als Bonus; wenn man wie ein Gaiwan-Badass da stehen will, der kann den Trinkschalen-"Deckel" etwas kippen und wie aus einem Gaiwan abgießen.

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Ultra-verfügbar und minimalistisch, aber auch so anfängerfreundlich wie es nur geht! Selbst wenn man ohne Deckel einfach abgießt, bleibt der Tee tatsächlich drin, solange die 45° Neigung nicht überschritten wird und solange man die Tasse nicht hin und her schüttelt. Ich muss offen zugeben, bei aller Liebe zu Tea Tastern, diese Kombo rüttelt am Thron der Taster denn sie ist genauso einfach wenn nicht noch einfacher.

Meinungen?

Grüße, OstHesse

 

 

Bearbeitet von OstHesse
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@OstHesseIch hab, muß ich zugeben, etwas Deine Intention nicht mehr im Blick - mit dem, was da ist, angemessen Oolong bereiten? Also es muß nicht hochgezüchtetes Equipment sein?
Wenn ich mich zurückerinnere, mir war erst mit einem Gaiwan und Waage und Stoppuhr und auch mit einem Temperatur haltenden Wasserkocher möglich, dahinter zu kommen, was diese ganzen Parameter bedeuten und wie sie den Geschmack und das Gelingen beeinflussen. Erst mit der Übung damit und dem sicherer werden war es möglich, den verschiedensten Tees mich zu nähern und nicht nur die Oberfläche süß, sauer, bitter, scharf :-) und überhaupt Plörre zu erschmecken. 

Heute könnte ich auch improvisieren, wenns denn sein muß, aber nur nach langer Übung an gutem Equipment. Und vor allen Dingen sollte immer wieder gesagt werden: Schon das Widmen, die Abläufe, eben auch ein gewisses Maß an Equipment, trägt zum Gelingen bei. 

Jeder ist anders, aber für mich war es ein weiter Weg, auch nur mit Gaiwan, Schälchen und Thermoskanne glücklich werden zu können. Heute achte ich auch viel mehr aufs Wasser und unterwegs kaufe ich mir lieber welches. 

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@Joscht mir ging es ähnlich, also mit einem Gaiwan und einem guten Wasserkocher schmeckte es besser bzw. intensiver. Allerdings könnte es auch ein psychologischer Effekt sein, zumindest teilweise, vermute ich zumindest. Sich intensiv auch mit dem Geschirr zu beschäftigen und zu wissen, dass man gerade Tee auf eine "besondere"/neue Art zubereitet kann auch einen Einfluss haben, auch auf das Trinkverhalten. 

Das ganze ist natürlich nur eine Vermutung, aber ich denke, wenn das zutrifft, könnte der ähnliche Effekt mit dem Zusammenstellen dieses Geschirrs erzeugt werden. 

Grundsätzlich zum Geschirr: Mich würde interessieren, ob das wirklich so viel einfacher ist. Bevor ich mit Tee angefangen habe, hätte ich nur die Teetasse gehabt und auch nicht in der Form. Die Frage ist, ob das wesentlich günstiger wäre, als ein Gaiwan und eine Teeschale. Vielleicht ein wenig einfacher zu handhaben, aber ich glaube für einen Anfänger ist das am Anfang auch nicht so einfach. Ich würde vermuten das du @OstHesse ja ein wenig Übung mit Gaiwan usw. hast? Dann weißt du ja auch indirekt, wie du das halten musst?

Also nur als Diskussionsbeitrag das jetzt verstehen, ich finde es sehr interessant auf welche Ideen hier ihr alle kommt :) 

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Am 2.4.2018 um 20:53 schrieb doumer:

Für den Anfang sicherlich wie du sagst nicht sinnvoll, dafür später um so mehr, wenn man einen Tee aus unterschiedlichen Perspektiven kennen lernen möchte :)  (nur als Anmerkung, nicht dass der Eindruck entsteht offenporig = nicht gut).

Um darauf noch kurz zurückzukommen: Ganz genau! Ich wollte keineswegs sagen, dass offenporige Sachen schlecht sind - im Gegenteil. Aber einem Anfänger würde ich raten, sich erstmal einen soliden Überblick in der Tee-Welt zu verschaffen, und dafür die Zubereitungsgefäße so einfach wie möglich zu halten. Danach ist es wunderbar, mit verschiedenen Kannen zu experimentieren :)

vor 14 Stunden schrieb OstHesse:

[...] diese Kombo rüttelt am Thron der Taster denn sie ist genauso einfach wenn nicht noch einfacher.

Meinungen?

technisch gesehen ist das ja einem Tasterset schon sehr nahe, wie du es machst :) Ich find das gut und witzig, mir macht sowas auch Spaß, zu schauen, wie viel ich hinbekomme mit einfachen Utensilien.

ich würde anmerken, dass der Oolong einer der allerbesten Kandidaten ist für so eine Herangehensweise. Einmal, weil die Blätter sehr groß sind und du somit nicht unbedingt ein Sieb brauchst. Mit einem kleinteiligen Tee könnte es kniffliger werden - probier doch mal einen Fukamushi-Shencha :devil:. (Da wirds aber auch mit einem Gaiwan schwierig).

Zum anderen, weil die meisten Oolongs ziemlich gutmütig sind, was Ziehzeit und Temperaturschwankungen angeht. Ein Dan Cong oder sehr junger Puerh sind da schon fordernder.

In jedem Fall ein lustiges Projekt, das zu einer guten Diskussion geführt hat :) 

Nachtrag: das 300ml-Kaffeekännchen ist echt niedlich :love:

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vor 19 Stunden schrieb Joscht:

Ich hab, muß ich zugeben, etwas Deine Intention nicht mehr im Blick - mit dem, was da ist, angemessen Oolong bereiten? Also es muß nicht hochgezüchtetes Equipment sein?

Meine Formulierung war "anständiges Teegeschirr", und damit meine ich das Geschirr was die Funktion des hochgezüchteten Equipments wenigstens zu dem Teil erfüllt dass man als Anfänger einen angemessenen Eindruck vom vollen Geschmack des jeweiligen Tees bekommen kann. Nur so macht ein Tee-Leitfaden für Anfänger einen Sinn

PS: Zur Problematik des Placebo -Effekts beim Tee - gab beim Teezui je "blind tastings"?

 

vor 5 Stunden schrieb miig:

Ich würde anmerken, dass der Oolong einer der allerbesten Kandidaten ist für so eine Herangehensweise. ...  Ein Dan Cong oder sehr junger Puerh sind da schon fordernder.

Gerade von der Arbeit zurückgekehrt, der Körper schreit nach Tee, und mein Jingmai 2017 im Schrank kanns kaum erwarten. Ein Test, kommt sofort! :thumbup:

Bearbeitet von OstHesse
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Der BLINDTEST!

Je 5 Gramm Jingmai Daping Zhang Gushu 2017 wurden in zwei Aufgussgefäße gegeben, meine glasierte 200ml Porzellankanne (Tee A) und die Kaffeetasse mit Trinkschälchen als Deckel (Tee B ). Blattgut "gewaschen", in jedem Gefäß wurden parallel je zwei Aufgüsse gemacht und getrunken um den Tee zu öffnen und das Geschirr ordentlich zu erwärmen.  Diesselbe Brühzeit, dasselbe Wasser (95-98°C), die Wassermenge pro Aufguss (100ml je Gefäß) wurde auf einer Küchenwaage exakt nachgeprüft. 3, 4 und 5 Aufgüsse wurde jeweils in getrennte Glaskannen abgegossen, am Ende standen je 300 ml Tee A und Tee B. Dann wurden beide Tees in zwei speziell markierte Schälchen gegeben, ich hielt Augen zu während eine zweite Person die Schälchen mir in die Hand zum Trinken gab. Während des Tests wusste die Testperson (also ich!) nicht welcher Tee in welcher Hand war, erst nachdem die Schälchen leer waren und "ausgerochen" wurden, dürfte ich bzw. meine Assistenz die Augen aufmachen, die Entscheidung mitteilen und die Markierungen begutachten. Nach drei Durchgängen testete meine (durchaus PuErh-erfahrene) Assistenz ebenfalls, auf diesselbe Art und Weise. Insgesamt wurde 5 Mal getestet, ich davon dreimal, der Augenmerk lag auf allen Geschmacksunterschieden die wir feststellen konnten.

Der einzige Unterschied den wir beide merkten war die Bitterkeit, bei mir war es komischerweise IMMER der Tee den ich zuerst schlürfte. Erster Durchgang, Tee B in linker Hand, probierte ihn zuerst und fand leicht zu bitter, scheinbar weniger Aromen als im Tee A in der rechten Hand. Zweiter Durchgang, Tee A in rechter Hand, probierte diesen zuerst, jetzt war A der bittere, keine anderen Geschmacksunterschiede. Beim dritten Mal Tee A wieder in rechter Hand, schmeckte leicht zu bitter, ich nahm ihn aber gleich in linke Hand und B in rechte - jetzt verschwand auf einmal seine überschüssige Bitterkeit und beide schmeckten gleich. O.o. Meine Assistent verkostete zweimal (Kontrollgruppe!), mit demselben Resultat, ein Tee erschien bitterer aber beim nächsten Durchgang war es wieder der andere.

Das erste Ergebnis ist eindeutig - es gibt den Placebo-Effekt tatsächlich, zumindest bei mir und meiner Assistenz! Die Erfahrung der natürlichen Bitterkeit des sehr jungen PuErh und die wohl unbewusste Annahme dass der andere Tee "besser" sein müste, führte dazu dass der Tee der zuerst geschlürft wurde auch als bitterer empfunden wurde. In 3 von 5 Fällen empfanden wir also Tee A als deutlich bitterer im Vergleich mit B, wir konnten keine anderen Geschmacksunterschiede feststellen, das Aroma des Tees und der Duft des leeren Schälchen ergaben ebenfalls keine signifikanten Abweichungen.

Tee A: In 60% der Fälle als deutlich bitterer empfunden, in 40% der Fälle war es der B. Keine anderen Unterschiede wurden erschmeckt oder errochen. Ich interpretiere es so, dass trotz des Placebo-Effektes der Tee A leicht bitterer war, da meine Porzellankanne deutlich dickwandiger ist als Kaffeetasse und dadurch leicht kräftigeren Tee liefert. Diese Kanne wurde ausgesucht da ich mit ihr die allerbesten Ergebnisse bei PuErh und Oolong erziele, meiner (placebo-behafteten) Meinung nach sogar besser als meine Gaiwane oder Yixing.

So... Morgen verkoste ich Darjeeling first flush in der Kaffeetasse & Trinkschälkchen - Kombo. Bisher habe ich keinerlei Anhaltspunkte dass diese Kombo "schlechteren Tee" liefert als Gaiwane und Tea Taster, jenseits des Placebo-Effektes.

Grüße, OstHesse

Bearbeitet von OstHesse
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vor 17 Minuten schrieb OstHesse:

Der einzige Unterschied den wir beide merkten war die Bitterkeit, bei mir war es komischerweise IMMER der Tee den ich zuerst schlürfte.

Moment, das kann mit der Neutralisierungswirkung der Zeit zu tun haben, wenn man zuvor bereits schon nur eine kurze Pause hatte. Nach ein paar Schlucken sind die Rezeptoren etwas belegt, eben für eine gewisse Zeit, und man kann meinen, ein parallel (aber eben danach) verkosteter Tee schmeckt etwas weniger bitter. Durch den Faktor Erfahrung rechnet man das auch mit der Zeit automatisch mit ein.

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Noch was Wichtiges...

Es geht aus diesen Thread eindeutig hervor dass wir hier ausschließlich von Blatttee ausgehen. Das Aufbrühen von "Dust" in den Teebeuteln bedarf m.M.n. keiner Erwähnung denn da kann man gar nichts falsch machen. Ich muss aber gestehen dass ich mit nach der CTC-Methode hergestellten Tees nahezu überhaupt keine Erfahrung habe, denn in meiner sozialistischen Kindheit (entweder gar kein Tee oder von übler Qualität) und Teebeutel-Jugend war Tee nur braunes Wasser zum Runterspülen von Kuchen. Zum Tee kam ich als Erwachsener, und das gleich mit Gongfu Cha.

Kann man "CTC-Tee" überhaupt nach Gongfu Cha aufgießen, oder ist er eher mit "Dust" zu vergleichen? Macht es Sinn für diese Art Tee irgendwelche Leitfäden zu erstellen?

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vor 38 Minuten schrieb OstHesse:

Kann man "CTC-Tee" überhaupt nach Gongfu Cha aufgießen, oder ist er eher mit "Dust" zu vergleichen? Macht es Sinn für diese Art Tee irgendwelche Leitfäden zu erstellen?

Ne, ist schon eher wie Dust zu behandeln. Zumindest traf ich noch auf keinen CTC-Assam o.ä., welcher im Gong Fu gelohnt hätte. Ist ja letztlich ne Methode, wie man den Tee klein bekommt und somit schneller auslaugen kann. Aber dass man da nichts falsch machen kann... Hab da so Erfahrungen mit "nur kurz Zähne putzen gehen" während der Tee zog. Wenn man dann praktikablerweise nach dem Zähneputzen die Badezimmersynergie ausnutzt und direkt Duschen geht, kann man die dabei entstehende dunkle Brühe zum Gerben (der Magenschleimhäute) benutzen.


Noch kurz zu deiner Anleitung: Ich find die Idee, so eine generelle Anleitung zu schreiben ja recht nobel, aber irgendwie tu ich mich noch immer schwer mit Ziehdauer und Aufgüssen. Ich glaube, da jede Teekategorie doch recht unterschiedlich zu behandeln ist, wäre ein Schaubild passender. Oder als tabellarischer Steckbrief.

 

PS: Ich habe ehrlich gesagt weißen Tee noch nie mit <90°C gebrüht. Lohnt sich das? Ist doch sowieso schon so mild.

Teesteckbrief.PNG

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  • 3 Wochen später...
Am 13.4.2018 um 20:42 schrieb Stiefelkante:

irgendwie tu ich mich noch immer schwer mit Ziehdauer und Aufgüssen.

Das Problem mit exakten Angaben ist wiederum, fast jede Webseite, Teehaus und Teeexperte sagen etwas Anderes was Ziehdauer und Teemenge angeht, es gibt quasi genausoviel Meinungen dazu wie Teetrinker. Dies führt dazu dass der Anfänger einfach nicht weiß was er glauben soll, er wird mit widersprüchlichen Angaben förmlich erschlagen. Ich glaube es ist einfach logischer und zweckdienlicher Ziehzeit, Teemenge und Anzahl von Aufgüssen nicht als exakte Zahlen sondern als Spektrum darzustellen.

Hier ist das A-Set in vorläufiger Endfassung.

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Selbst bei richtig kräftigem Schwarztee kann man mit der geringsten Menge (2g), Temperatur (80°C) und Ziehzeit (halbe Minute) absolut nichts falsch machen, auch wenn man statt Tee braunes Wasser raus bekommt wird der Anfänger der Reihe nach Temperatur, Ziehzeit und Teemenge anpassen bis ihm der Tee persönlich zusagt. Sonst haben wir wieder die Gefahr der Enttäuschung - der Anfänger folgt die vorgegebenen exakten Zahlen penibelst genau, und das Ergebnis ist pfui. In unserem Fall hier hat jeder genug Spielraum um weiter zu versuchen.

Grüße, OstHesse

Bearbeitet von OstHesse
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  • 1 Monat später...

Update!

Ich habe den Entwurf noch vereinfacht und mehrere, meiner Meinung nach redundante, Angaben entfernt. Ich denke einfach, bevor wir überhaupt in Richtung Sets denken, sollten wir wenigstens einen einzigen Universalleitfaden für Anfänger aller couleur aufstellen und schauen wie es überhaupt bei Anfängern ankommt.

LEITFADEN.thumb.png.1b9d18a319f5978ddf956d23976f41c0.png

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  • 2 Monate später...

Der Test-Wahn hat nun ein Ende!

Ich hab mich jetzt eine gaaanze Weile mit Yixing, Tea Tastern, Silber, Kaffetassen und Gaiwanen beschäftigt um einfach mal experimentell deren thermische Eigenschaften herauszufinden. Der eigentliche (geheime :ph34r: ) Zweck war von Anfang an die Formulierung einer fundierten Empfehlung für Anfänger, die in die Welt des Tees eintauchen wollen, um gleich vom Tsunami des zum Teil sehr spezifischen Teewissens weggespült zu werden. Tausende Experten, tausende sich widersprechende Angaben. Meine Idee war ein simpler Grund-Leitfaden  und ein Stück Geschirr welches sich überall in deutschen Haushalten findet. Am Ende war nur noch die Kaffeetasse übrig, es erfolgte eine Phase der Recherche und der Temperaturtests mit all meinem Teegeschirr (Yixing, Gaiwan, Tea Taster, etc.). Und jetzt ist es endlich soweit, der Gewinner ist.... ..... ....

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Die Befunde sind: wenn ich 95°C heißes Wasser in die kalte Tasse mit gewaschenem Teeblatt gebe, dann habe ich schon mal 80°C plusminus zwei Grad Kerntemperatur, wenn die Tasse handwarm ist, sinds schon mal 84-85°C. Wenn ich aber die Tasse durch ersten 95°C Aufguss vorwärme, das Blatt kurz (1 min max.) lüfte und dann wieder 95°C rein gebe, kriege ich 88-90°C! Bei normalem Gongfu-Cha - Vorgang, ohne Eile, hält die Tasse 86-88°C Kerntemperatur über mehrere Aufgüsse hinweg, ohne dass ich mein Wasser wieder erhitzen oder die Tasse begießen muss.

Tja, das glich den Temperatur-Werten meiner Yixing doch viel zu sehr, deswegen hab ich nochmal den Test von Stéphane durchgeführt, 150ml Wasser wurden verwenden. 95°C heißes Wasser, nach 5 Sekunden in der kalten Tasse waren es 87,5°C und nach fünf Minuten bei geschlossenem Deckel 75°C. Die Werte von Stéphanes Hung Ni Shui Ping im oben verlinkten Artikel, bei 165 ml Wasser waren es 88°C nach 5 Sekunden und nach 5 Minuten 76°C, bei ansonsten denselben Parametern. Man könnte also sagen, die Werte sind fast identisch!

Ob es nun an einem speziellen Porzellanrezept liegt oder an was anderem, die gute alte ostdeutsche Triptis-Porzellan -Tasse liefert genauso wie meine Yixing eine beständige Kerntemperatur im Schnitt um 86-88°C, je nach Wassertemperatur, und bietet auch ohne Vorheizen (Begießen mit Wasser) ein sehr vergleichbares Ergebnis, wenn man den temperatur-unabhängigen Einfluss des Tons auf Aroma und Geschmack ausklammert.

Ich will damit zeigen, dass die Wahl einer Kaffeetasse als Aufgussgefäß nicht nur für Anfänger, sondern auch für Fortgeschrittene nicht nur geeeignet sondern auch gar zu empfehlen ist!! In Verbindung mit dem Leitfaden ergibt sich hier eine sehr kosten- und zeiteffektive Kombo für jeden der in die Welt des Tees eintauchen will, ohne Kopfschmerzen und Verwirrung.

Ich für meinen Teil habe all mein Teegeschirr blitzeblank gereinigt und in den Schrank verstaut - jetzt ist erst mein Triptis-Gaiwan dran, für alle Tees die ich habe!

Grüße, OstHesse

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  • 2 Jahre später...
  • 3 Monate später...

Hallo ihr Lieben, 

jetzt im Frühling bin ich gerne draußen in der Natur unterwegs und dachte mir, dass ich gerne einmal einen Brennnesseltee ausprobieren möchte. Ich habe vor kurzen gelesen (fitforbeach . de/brennnesseltee/), dass Brennnesseln relativ viele positive Eigenschaften haben, wie zum Beispiel, dass sie harntreibend wirken. Würdet ihr einen Brennnesseltee am Abend trinken oder welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? 

Bearbeitet von Joaquin
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  • 5 Monate später...
Am 8.6.2018 um 19:52 schrieb OstHesse:

Update!

Ich habe den Entwurf noch vereinfacht und mehrere, meiner Meinung nach redundante, Angaben entfernt. Ich denke einfach, bevor wir überhaupt in Richtung Sets denken, sollten wir wenigstens einen einzigen Universalleitfaden für Anfänger aller couleur aufstellen und schauen wie es überhaupt bei Anfängern ankommt.

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Das png ist leider nicht abrufbar.

Das A-Set ging ja schon in Richtung Details, die aber für den Anfang hilfreich sind. Wenn ich mich in die Leser hineinversetze, dann fände ich es interessant das optionalen Zubehör zu markieren, v.a. hinsichtlich alltagstauglichkeit. Eine Waage, Termomether oder Timer kann bspw. schon eine Hürde im Alltag sein. Dann könnte das Blatt ein interssantes "Cheatsheet" für den Einstieg sein.

Bearbeitet von blickwinkel
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