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Warum über Tee reden?


Empfohlene Beiträge

Hallo,

warum sollten wir über Tee reden?

Jeder ist verschieden.

Jeder Teegenießer und auch jeder Tee. Das verdoppelt die Anzahl der Möglichkeiten.

Jeder hat auf seine Art recht aber auch unrecht, weil es viele Möglichkeiten gibt, Tee zu erfahren.

Nur ganz weniges ist Falsch im Sinne von nicht zu tun so.

Also warum übeer Tee mehr Gewese machen als nötig?

Für mich geht es nicht um Richtig oder Falsch.

Jeder kann seinen Tee so genießen, wie es ihm beliebt!

Aber für mich ist es einfach interessant zu erfahren, wie andere ihren Tee wahrnehmen.

Und dazu muss ich natürlich auch die Grenzwerte wissen, die Bedingungen unter denen dieser seinen Tee zubereitet, inklusive welche Sorte er benutzt.

Dann können wir uns darüber austauschen.

Gibt es überhaubt Leute, die sich austauschen wollen?

Mir kommt es oft so vor, als ob es eher darum geht einen Tee zu präsentieren. Das ist das ultimative. Ich mache es genau richtig und ihr anderen folget mir. Meine Teesorte ist die , die man nimmt.

Ist das so?

Weshalb gibt es so viele blogs, wo der Betreiber nur seine Meinung nach außen bringt, ohne dass Dialoge entstehen können? Gestylte Seiten mit festen Meinungen, die unumstößlich wirken, wo Antworten irrgendwo ganz nach unten verbannt werden, oft ungelesend bleibend.

Hier, in einem Forum ist das möglich?

Ist es das?

Vieleicht möchte das gar keiner so?

Ich sitze draußen und schlürfe meinen Tee, genieße die Natur und nichts weiter.

Es ist egal was für eine Sorte, welches Geschirr usw... .

Ist es das? Oder hab ich mich schon einfangen lassen, auf jedes Detail zu achten.

Wenn ich oft genug Tee zubereitet habe, also wie Kungfu ohne Anstrngung handle, geschieht das Gießen wie von selbst. Ich kann genießen, kann meinen Geist öffnen für das Außen und nicht mehr erleben als alles, das Ganze zusammen.

Also ich habe Zeiten um über Tee zu labern und ich habe Zeiten, da ist alles ruhig und Tee entsteht durch sich selbst.

Das ist mir genug.

Gruß Krabbenhueter

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Ich denke das Forum bietet Platz für alle Teethemen. Ich als Tee-Anfänger schreibe über den Tee, welchen ich trinke. Gebe so meine Erfahrungen weiter und hoffe auf fremde Anregungen und auch Kritik. Dabei taste ich mich Stück für Stück an neue Tees und Zubereitungen vor. Nur so kann ich meinen Tee-Horizont erweitern. Diesen natürlich auch, indem ich hier Tests und Proben der anderen lese und durch deren Erfahrungen profitiere.

Man kann sicher auch alles selbst ausprobieren, aber es ist ja nicht nötig, dass man jede geschmackliche Falle selbst durchlebt, wenn diese schon andere durchgemacht haben :)

Ich bin froh hier viel und so unterschiedliches über Tee lesen und erfahren zu können.

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Man kann sicher auch alles selbst ausprobieren, aber es ist ja nicht nötig, dass man jede geschmackliche Falle selbst durchlebt, wenn diese schon andere durchgemacht haben :)

Hallo,

Warum nicht?

Was ist eine geschmackliche Falle?

Es ist nichts, was mich umbringt.  ;)

So gesehen kann mir nichts weiter passieren, als dass ich mal nen Tee für die Tonne kaufe. Finanzieller Verlust? Nun in diesem Bereich bewegen wir uns alle noch nicht. ;D

Aber es könnte sein, das ein Tee verrissen wird, der gerade mir etwas zu erkennen gibt, was gerade ich verstehe und so zu meinem Lieblingstee entwickle, was mir durch die Befolgung des Verisses entgehen würde.

Nun, man sollte vieleicht nicht in jede g. Falle treten. Aber einige finde ich schon sinnvoll, um zu erkennen, was alles möglich ist.

Auch ich möchte Erfahrungen anderer lesen dürfen und warte darauf diese mit meinen vergleichen zu können. Dazu ist es aber nötig die gleichen Tees zu probieren und dann mit eigenen Worten, Erfahrungen zu beschreiben.

Gruß Krabbenhueter

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Hallo,

Krabbenhueter schrieb #98 am 07. Mai 2011, 22:45:46

So konnte ich etwas meinen Verlauf der Woche beobachten. wenn der Tee immer gleich, das Wasser immer gleich, die Teemenge ähnlich und die Zeit unbekannt ist, so bleibt mein tägliches Befinden übrig, was den Tee verändert.

So habe ich mich beobachtet und der Tee war wirklich nicht jeden Tag gleich

Mir scheint, daß Du Tee als ewas Eigenständiges, ja, als etwas Lebendiges betrachtest.

Wenn die Umstände des Zubereitens gleich sind, ist es der Tee doch auch. Das einzig Veränderliche bin dann ich.

Also nicht, was macht der Tee mit mir, sondern wie empfinde/schmecke ich heute den Tee.

So wie wenn ich angespannt, aufgeregt, nervös bin und mir eine Tasse guten Tee bereite, um dann festzustellen, ne, das isses nicht, der "Seele baumeln lassen - Effekt" stellt sich nicht ein, das gefärbte Wasser schmeckt auch irgendwie nicht, ich muß sowieso noch mal weg, ich trink lieber nen Kaffee.

Der Tee ist bestimmt genauso gut und lecker wie beim letzten Mal, nur ich, ich bin in diesem Augenblick nicht bereit für den Tee.

Oder ist es so, daß Du Dich ganz zurücknimmst und den Tee irgendwie in den Mittelpunkt des Seins stellst?

(Sorry, wenn sich das wie Geschwafel anhört, es sind auch noch nicht ganz ausgegorene Gedanken)

Ich kann mir dann immer noch nicht vorstellen, das Tee aktiv irgendwas mit mir macht, so wie ich aktiv einen Hammer nehme und einen Nagel in ein Stück Holz schlage, zum Beispiel.

Obwohl die Vorstellung des passiven Herangehens doch etwas hat, was mich anspricht.

Ne, ich hör jetzt auf, "passives Herangehen", das ist ja schon ein Widerspruch in sich.

Aber es verdeutlicht die Richtung in die meine Gedanken gehen.

Gruß

Teepott

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Hallo,

Tee ist ebend Tee, nicht mehr und nicht weniger  ;) .

So betrachtet ist Tee ein Spiegel für mich. Tee selbst bewegt sich nicht. Ich bin es, den ich abgebildet sehe. So wie am Tag mein Ganzes ist, so suche ich meine Teesorte aus, so bereite ich meinen Tee und so nehme ich auch wahr.

Aber ich möchte nicht aktiv im Sinne von willendlich sein.

Ich möchte nicht Vanillearoma und suche deshalb Tee mit Vanillearoma, was genauso schmeckt wie ich es möchte.

Ich beobachte den Tee und wenn Vanillearoma zu erkennen ist, dann ist gut und wenn nicht dann ebend Kuhstall  :) .

Wenn ich mit nem Hammer einen Nagel einschlagen möchte, so versuche ich nicht gegen die Schwerkraft den Hammer mit Gewalt gegen den Nagel zu schlagen. Ich hebe den Hammer und dann tut der Hammer mit meiner geringen Unterstützung seine Arbeit mit Hilfe der Schwerkraft. Das ist Kungfu.

Der Tee ist nicht der Mittelpunkt, ich bin nicht der Mittelpunkt. Wir treffen uns und bewegen uns zusammen - übertragen betrachtet.

Natürlich, das ist ein Ideal, das ich nie ganz erreichen werde. Der Spiegel zeigt mir wie weit ich davon entfernt bin.

Gruß Krabbenhueter

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  • 1 Jahr später...

Hallo Krabbenhueter,

Tee ist ein Genussmittel und wenn ich lese das Du ihn am liebsten draussen genießt, dann trifft das ja auch voll zu. Mir persönlich schmeckt mein Tee, egal welcher, auch aus einem schlichten Becher...wenn ich ehrlich bin genieße ich es aber nochmehr wenn ich meine Teatime richtig zelebriere, also z.B. mein Ostfriesentee aus einer Tasse mit Zwiebelmuster etc. etc...das Auge trinkt doch irgendwie auch mit, daher sitzt du wahrscheinlich auch gerne da, wo es dir am besten schmeckt?

Viele Grüße

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Ich bin gerade etwas verwirrt, um was es in diesem Thread wirklich gehen soll. Da werden viele Themen angeschnitten...

Tee hat für mich nichts mit Spiritualität zu tun. Es ist ein Genussmittel, welches man auf verschiedene Art zubereiten kann. Es ist so vielfältig, dass es verschiedene Zugänge und Zubereitungsmöglichkeiten fordert um "das Maximum" herausholen zu können. Darum geht es z.B. mir. Wenn ich einen guten Tee habe, dann möchte ich nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern ihn so behandeln, dass er voll zur Geltung kommt. Und weil Geschmack eben relativ ist, gibt es da eben verschiedene Meinungen, wie das jeweils auszusehen hat. Diese Meinungen möchte ich kennenlernen, weil ich nicht weiß, ob ich bereits das Maximum erreicht habe. Manchmal kann durch eine andere Zubereitungsart auch ganz andere Nuancen herauskitzeln. Ich lerne gerne dazu und es ist schön, dass es hier Menschen gibt, von denen ich lernen kann.

Wie der Genuss im einzelnen auszusehen hat, ist stark vom Individuum abhängig. Meinen jetzigen Tee trinke ich zum Frühstück und da ist nur der Geschmack entscheidend. Trotzdem benutze ich lieber einen Becher, der mir etwas "bedeutet" und mich an eine schöne Zeit erinnert, die ich mal an einem Ort hatte. Und das ist auch schon der Übergang zur materiellen Kultur, die du kritisierst(?). Leider ist das Thema zu groß um es angemessen wiederzugeben (muss auch gleich los). Aber mir bedeutet eine Teekanne aus einer Manufaktur weniger, als eine Kanne, mit der sich ein Individuum, das ich theoretisch kennenlernen kann, wirklich Mühe gegeben hat. Oder eine Kanne, die ich geschenkt bekommen habe. Oder eine Kanne, die einen "eigenen Charakter" hat.

Wenn ich Tee zubereite, genieße ich nicht nur den Tee, sondern auch das Utensil. Es ist eine ganzheitliche Erfahrung, die Optik und Haptik miteinbezieht. Will ich mich an den Utensilien erfreuen, muss ich sie bewusst wahrnehmen und mir entsprechend Zeit dafür nehmen. So gesehen ist Tee (und dazu gehören für mich auch die Utensilien und Orte, an denen man Tee zubereitet) eine Art Bewusstseinsschulung für mich. Und dazu können auch ganz simple Utensilien gehören, wie ein Becher, der bestimmte Erinnerungen hervorruft und mich auch in Nostalgie schwelgen lassen kann.

Nun kenne ich auch viele Menschen, die damit überhaupt nichts am Hut haben und einfach nur Tee trinken, weil er eben schmeckt. Dazu benutzen sie keine "besonderen" Utensilien und keinen "besondere" Methode , vertiefen sich nicht in die umfangreiche Thematik und befassen sich auch nicht intensiv damit (lesen keine Bücher und sind nicht in Foren). Und das ist auch ok so.

Und wieso bin ich jetzt hier? Weil ich gerne dazulerne. Ich lasse mich auf die Meinungen der anderen ein und gucke, ob ich etwas von ihnen lernen kann. Es war glaube ich Key, der sich letztens auf afrikanische Tees eingelassen hat. Ihm und seinem Erfahrungsbericht habe ich zu verdanken, dass ich jetzt einen leckeren Milima Finest aus Kenya trinke und mich über seinen eigenen Geschmack erfreuen kann. Auch die Pu Erh Aktionen und z.B. Geros Beiträge machen es mir einfacher in eine Welt zu tauchen, in die ich mich allein nicht wagen würde.

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Vielen Dank für deine Verwirrung. Denn aus dieser Verwirrung heraus entstand ein sehr schöner Beitrag für mich.

Das wollte ich damit ereichen.

Zum Frühstück zum Beispiel trinke ich Tee anders als später draußen. Jeder Moment hat seine eigene Möglichkeit.

Möchte ich den Tee analysieren oder möchte ich die Zubereitung für mich einfach bewegen?

Was ich kritisiere ist, wenn ich keine Möglichkeit finde mich daran zu beteiligen. Wenn jemand seine Meinung als unumstößliches Gesetzt einmeißelt, was allerdings andere sehr gern haben, weil sie sich daran festhalten können.

Ich gieße Tee oft etwas lachs und hab auch schon öffters Geschmackseinbußen dadurch erfahren dürfen. Aber gleichzeitig ist es gerade dieses Ungewisse, was mir auch überaschende Teemomente beschert, die mir bei regelgerechter Anwendung entgangen wären.

Gruß Krabbenhueter

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Mich stört es auch, wenn Leute eine bestimmte Zubreitungsart als die einzig wahre preisen. In Janssens Tee-Almanach ist der Autor z.B. überzeugt davon einen Grüntee mit kochendem Wasser zubereiten zu müssen. Ich denke aber auch, dass es menschlich ist eine traditionelle Methode als die einzig wahre zu lehren. Ich muss auch zugeben, dass ich es mir früher sehr einfach gemacht habe und für solche strikten Anweisungen von oben sehr empfänglich war, weil sie mich selbst nicht wirklich forderten. Ich musste nicht denken, nicht experimentieren, sondern konnte einfach nachmachen. Das ist bequemer als selbst zu experimentieren. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch irgendwo sinnvoll die Erfahrungen anderer Menschen für sich zu nutzen. Und das geschieht hier in diesem Forum ja auch. Ich profitiere von den Erfahrungen der anderen, wenn ich ihre etablierte Zubereitungsmethode für mich nutze. Auf der anderen Seite besitze ich aber auch die Freiheit davon abzuweichen, wenn mir etwas nicht passt.

Ich glaube Key hat mal etwas sehr schlaues gesagt, als er meinte, dass er bei jedem Tee eine gewisse Zeit braucht um die richtige Zubereitung dafür zu finden (oder warst du das?). Anfangs wusste ich nicht, was er damit meint. Bei Schwarztees, die Tees, die ich überwiegend trinke, gibt es eh nicht viel Spielraum, vor allem nicht beim Frühstück. Aber bei jap. Sencha, Oolong und Pu Erh weiß ich mittlerweile, was er meint. Ich hatte letztens einen Shincha, der eine ganz eigenwillige Zubereitung vom Hersteller empfohlen bekam, die eigentlich recht stark von den konventionellen Methoden abweicht. Dem Tee tat diese Methode sehr gut und er hat dadurch seine unheimliche Süße preisgegeben, die Eigenschaft, die diesen Tee auszeichnen soll. Was ich auch schon mitbekommen habe ist, dass viele Menschen dazu neigen, einen Tee voreilig zu verurteilen, weil er nicht in eine Schublade passt. Der eben angesprochene Shincha ist so ein Fall, weil er überhaupt nicht in die Schublade Shincha/Sencha und den damit erwarteten Aromen passt. Dabei finde ich gerade solche Exoten besonders interessant.

Was ich kritisiere ist, wenn ich keine Möglichkeit finde mich daran zu beteiligen.

Das ist ein guter Punkt, den du ansprichst. Die Schwierigkeit über einen Tee zu sprechen, liegt ja darin, dass wir fast alle unterschiedliche Tees besitzen und trinken. Und wie wir mittlerweile festgestellt haben, gleicht kein Sencha einem anderen. Der Geschmack ist zudem relativ, die Vorlieben unterschiedlich (Maik vs Gero veranschaulicht das ganz gut). Um uns über einen Tee wirklich gut austauschen zu können, müssten wir am besten den Tee zusammen trinken. Zum Glück haben wir durch die Proben von Chenshi und demnächst auch bannacha die Möglichkeit mehr über unsere Erfahrungen mit diesen Tees zu sprechen.

Zu einem Tee, den jemand anders vorstellt, den ich aber selbst nicht kenne, kann ich meistens auch nicht viel schreiben. Trotzdem gibt es manchmal schöne Anreize. Amalie hat z.B. einen Earl Grey vorgestellt, den ich mir jetzt auch besorgt habe. Den Milima von Key habe ich bereits erwähnt. Die Teevorstellungen haben also durchaus einen positiven Nutzen.

Trotzdem weiß ich glaube ich, was du meinst und ich würde mir gelegentlich auch mehr Tiefe wünschen. Aber wie schon gesagt, ist es glaube ich auch schwierig über einen Tee zu reden, den sonst niemand hat.

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