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Mein erster Gaiwan


Amalie

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Seit heute bin ich jetzt stolze Besitzerin eines Gaiwans. Ich habe mich für ein klassisches Modell aus drei Teilen entschieden. Es sah dünnwandiger und irgendwie eleganter aus als ein flacher, zweiteiliger Gaiwan mit drei Trinklöchern vorne…der meine andere Option gewesen wäre.

Richtig asiatisch Tee draus getrunken habe ich noch nicht. Ein bißchen Trockenschwimmen, und ein bißchen Üben mit kaltem Wasser ohne Tee. Aber morgen will ich es mal mit Tee versuchen.

Was habt ihr für Erfahrungen mit diesem Zubereitungsgerät? Wie sieht es aus mit heißerem Wasser für Oolong, wird der dann zu heiß zum Anfassen? Und kann er springen, wenn er mit zu heißem Wasser befüllt wird? (Meiner ist aus Ton, innen glasiert.)

Und wie schafft man es, beim Trinken nicht immer mit seinem Daumen zusammenzustoßen?

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Wir wollen Fotos sehen!  8)

Anfangs habe ich meinen Gaiwan auch als Trinkgefäß verwendet, aber ich benutze das Gerät nur noch als Zubereitungsutensil und gieße dann den Tee ab. Ein Gaiwan ist aus Glas und der andere aus Porzellan mit einer (für mich) schönen Landschaft. Einen hätte ich noch gerne, der max. 100ml fasst und aus Seladon ist. Aber solche Exemplare sind derzeit zu teuer für mich.

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Ich verwende den Gaiwan auch nur zum Zubereiten, der Tee wird dann in eine Schale abgegossen. Anfangs habe ich immer versucht den Deckel mit dem Zeigefinger zu fixieren, aber das hat bei mir nie gut funktioniert.

Seitdem verwende ich die Technik, die hier beschrieben ist:

http://www.teanerd.com/2007/03/beginners-guide-to-gaiwans.html

Ist zwar vielleicht nicht die eleganteste Art und Weise, dafür klappts einwandfrei.

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Hallo Amalie,

Klaus hat mit der Bilderreihe von Shuitang schon die klassische Methode gezeigt. aber um Himmelswillen bloß nicht den Gaiwan am Korpus anfassen, wie es auf den Bildern gezeigt wird - da verbrennt man sich gnadenlos die Finger!

Ich mache das so: Deckel zunächst in die richtige Schräglage bringen, dann mit Daumen und Mittelfinger zwei gegenüberliegende Punkte am äußersten Rand der Schale fassen und mit dem Zeigefinger auf dem Knauf des Deckels die Position des Deckels fixieren.

Wenn Dein Gaiwan recht dicke Wände hat, kann das Material viel Hitze speichern und selbst am äußersten Rand ist die Schale noch sehr heiß. Wenn das Material zum Rand sehr dünn wird, ist das deutlich besser für die Finger.

Zum Üben empfehle ich erstmal nur kochendes Wasser zu nehmen, damit Du Dich dran gewöhnen kannst, wie Du den Gaiwan hälst, ohne die Finger zu verbrennen. Dann kannst Du mit bereits gebrauchten Teeblättern im Wasser rausfinden, wie schräg der Deckel zum Ausgießen sein sollte - ohne dass irgendein kostbarer Tee zu lange zieht, weil der Spalt nicht richtig geöffnet ist.

Zum "Direkttrinken" gibt es noch einen simplen Weg: mit einer Hand die Untertasse fassen, mit der anderen Hand den Deckel halten und so beidhändig trinken. Kann man so interpretieren, dass Du dem edlen Tee Deine volle Aufmerksamkeit gönnst, wenn Du alle verfügbaren Hände einsetzt.

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Das hättet ihr wohl gern, ein Foto von mir, wie ich aus meinem Gaiwan trinke, hehe.

Ja, ich trinke bereits daraus, beidhändig, erst einmal, und es klappt ganz gut. Wenn man davon absieht, daß ich schlürfe. Der Gaiwan wurde (Aufgußtemperatur 80°) nicht so heiß, daß man ihn nicht oben am Rand oder am Deckel anfassen könnte.

Wieviel Tee tut ihr eigentlich in einen solchen kleinen Gaiwan rein?

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Meinen ersten Kontakt mit einem Gaiwan hatte ich Dank gero! :)

Auf den Bildern des Links den Klaus reingestellt hat, sieht man sehr gut wie man den Gaiwan halten sollte, ist glaube ich in der Bildstrecke mit, Teetrinken auf maskuline Art beschrieben.

Nach ein wenig Übung mit heissem Wasser kommt man aber relativ schnell dahinter wie man das Utensil halten muss!

Von der Teemenge fahre ich grundsätzlich meistens gut, wenn der Boden komplett mit Tee bedeckt ist. Aber nicht gehäuft. Manchmal etwas mehr und etwas weniger, je nach Sorte! =)

Ich fand, dass sich das herum probieren mit dem Gaiwan auf mein Zubereitungsverhalten sehr positiv ausgewirkt hat!

Heute halte ich mich nicht mehr so strikt an Zubereitungsempfehlungen wie früher, sondern habe Spass daran, auch mal neue Dosierungen auszuprobieren und zu beobachten, wie mir wirklich bekannte Tees ganz neue Seiten offenbaren! =)

Allerdings bin ich mit Pu-Erh auch schon mal reingefallen..... Aber das Risiko ist wirklich überschaubar und man lernt daraus! ;)

MfG

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...
  • 1 Jahr später...

Da ich ja jetzt auch ein stolzer Besitzer einen Glasgaiwans bin, meiner erster überhaupt schreibe ich hier weiter.

Hallo Amalie,

Klaus hat mit der Bilderreihe von Shuitang schon die klassische Methode gezeigt. aber um Himmelswillen bloß nicht den Gaiwan am Korpus anfassen, wie es auf den Bildern gezeigt wird - da verbrennt man sich gnadenlos die Finger!
Ich mache das so: Deckel zunächst in die richtige Schräglage bringen, dann mit Daumen und Mittelfinger zwei gegenüberliegende Punkte am äußersten Rand der Schale fassen und mit dem Zeigefinger auf dem Knauf des Deckels die Position des Deckels fixieren.

Zum "Direkttrinken" gibt es noch einen simplen Weg: mit einer Hand die Untertasse fassen, mit der anderen Hand den Deckel halten und so beidhändig trinken. Kann man so interpretieren, dass Du dem edlen Tee Deine volle Aufmerksamkeit gönnst, wenn Du alle verfügbaren Hände einsetzt.

@ Geroh: Danke für den Tipp mit dem Rand, so habe ich mir nur die Zuge leicht verbrannt. :P

Ich habe zu Testzwecken einen White Monkey, 4g auf 100ml im Grandpastyle getrunken. Der Tee war optisch im "Glas" ein sehr schöner Anblick, geschmacklich natürlich auch.

Produktionstechnisch ist dieser Glasgaiwan auch interessant. Der Unterteller hat unten in der Mitte einen kleinen Knupel, damit kann man ihn ganz toll auch dem Tisch rotieren lasse. Der Griff auf dem Deckel sitzt nicht mittig sondern exzentrisch und gibt damit ungeahnte Möglichkeiten um den "Trinkspalt" zu ändern. :lol:

Insgesamt gesehen, ich muss noch üben, hatte aber für heute schon genug (Flash, auch vom Weißen). Heute Abend gibt es nur noch aus grünen Flaschen aus der Küstenregion im Norden.

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  • 1 Monat später...

Wo genau liegt der Unterschied zwischen Gaiwan, Hohin und Shiboridashi?

Ein für mich offensichtlicher Unterschied zwischen Gaiwan und Houhin/Shibo ist, dass ein Gaiwan keine Tülle/keinen Ausguss hat.

Im Gaiwan bereite ich fast alles zu. Schwarztee, Grüntee, Oolong, Pu-Erh; es gibt wohl kein vielseitigeres "Tool" zum Aufbrühen von Tee.

Wichtig ist nur, dass der Gaiwan innen glasiert ist, so dass sich die Aromen unterschiedlicher Tees nicht miteinander vermischen können.

 

Bearbeitet von Anima_Templi
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Wo genau liegt der Unterschied zwischen Gaiwan, Hohin und Shiboridashi?

Die sind sich in Form, Größe und Funktion doch ziemlich gleich. Liegt es am Material?

Welchen Tee bereitet ihr darin zu?

Optische und funktionale Unterschiede hat anima ja schon angesprochen. Meiner Meinung kommt dem Konzpet eines Gaiwans in Japan die Shiboridashi am naechsten, mit dem Unterschied, dass in den meisten Faellen sie nur zum Aufbruehen konzipiert wurde. Eine Hohin ist eher wie eine Teekanne ohne Griff.

Gaiwan (蓋碗) im Sinne von einer Deckel-Schale-Konstruktion, die den chinesischen optisch teilweise sehr nahe kommen, gibt es in Japan uebrigens auch. Dort werden sie allerdings futamono (蓋物=Deckel-Ding) genannt und werden in der Regel als Essgeschirr verwendet. Koennte mir vorstellen, dass man um eine Abgrenzung zu ziehen fuer das Aufbruehgefaess dann einen anderen Namen (Shiboridashi) gewaehlt hat. Also nicht wundern, wenn im japanischen Restauran der chawan-mushi, ein gedaempfter Eierstich, im gaiwan serviert wird. ;)

Was das Material angeht, nun ja... ganz so schwarz-weiss sehe ich das nicht. Es gibt genauso wasserdurchlaessige Glausren wie es wasserundurchlaessige unglasierte Scherben gibt. Unglasierte Stuecke kann man in der Regel im Gegensatz zu einigen glasierten uebrigens auch abwaschen. Mit der Meinung stehe ich hier aber auf relativ verlorenem Posten. ;)

Bearbeitet von seika
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Ich bin ein Fan dieses pragmatischen chinesischen Teils, nicht nur wegen seiner unbestreitbaren Vielfältigkeit, sondern auch wegen der Symbolik (Erde Mensch Himmel);  von Glaskanne  oder Glasgaiwan halte ich nichts "Das Numinose ist/soll dem Auge verborgen sein"


Deswegen braucht man natürlich auch noch  Hohin und Shiboridashi und ganz viele Yixingkännchen und und und :)


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Bei meiner Kyusu brauch ich ziemlich viel Wasser, um das alles ordentlich rauszuspülen

:D Üben, üben... :lol:

Aber im Ernst: mir geht's ähnlich  ;)

Insofern hat Paul mit seinem  "pragmatischen chinesischen Teil" völlig recht - es ist wirklich wesentlich einfacher zu handhaben  :) 

Bearbeitet von TeeStövchen
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Ich bin ein Fan dieses pragmatischen chinesischen Teils, nicht nur wegen seiner unbestreitbaren Vielfältigkeit, sondern auch wegen der Symbolik (Erde Mensch Himmel);  von Glaskanne  oder Glasgaiwan halte ich nichts "Das Numinose ist/soll dem Auge verborgen sein"

Deswegen braucht man natürlich auch noch  Hohin und Shiboridashi und ganz viele Yixingkännchen und und und :)

Hallo Paul,

deine Meinung zum Thema "Glas-" kann ich nicht teilen. :lol: Es ist einfach schön anzusehen wie sich die Teeblätter langsam entfalten und das Wasser, je nach Sorte sich verfärbt.

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