LeDoktor Geschrieben 31. Oktober 2018 Teilen Geschrieben 31. Oktober 2018 Gnihihi meine erste Teevorstellung! Ich bin tierisch aufgeregt und hoffe es ist alles schlüssig, nach so viel Koffein ist man ganz hibbelig! Also los geht's! Den Tee den ich vorstellen möchte ist ein Gyokuro des bekannten Teemeisters Tohei Maejima. Der Tee an sich ist ein Shincha 2018. Gekauft habe ich ihn zwar in Saarbrücken bei Teestricker aber ich glaube das hier angebotene ist die selbe Charge. (Noch ein wenig undurchsichtig für mich wie man nach sowas sucht.) Link: https://www.rishi-tea.com/product/tohei-sans-gyokuro-garden-direct-green-tea/loose-leaf Ich persönlich hab für 50g knapp 35 Euro bezahlt. Der Tee kommt aus der ehemaligen Stadt Okabe, Präfektur Shizuoka. (Hier noch etwas über den Teemeister selbst, fand ich ganz interessant. ) Link: http://www.tching.com/2011/12/tea-that-you-drink-and-then-eat/ Also nun zur eigentlichen Verkostung. Hier das trockene Blatt, 10g für ca 100ml Wunderbar würziger duft, leicht salzig, erinnert an frische Seeluft, ,,Gemüsebrühig" Erster Aufguss, 120 Sekunden 52°C Ich bin erschlagen worden von einer Umami Welle. Unfassbare Schwere und sehr dickes cremiges Mundgefühl. Sehr langanhaltender Geschmack, erinnert tatsächlich sehr an "Brühe" (sehr leckere Brühe!) im Rachen kommen nach ein paar Minuten die leicht süßlichen Noten hervor. Sehr angenehm! Sehr dezente herbe. Tassenfarbe eher ins helle gelb grünliche. (Auf dem Foto mehr gelb :D) Nasses Blatt nach dem ersten Aufguss. Zweiter Aufguss, 55°C / 60 Sekunden Leichterer Körper, das Umami ist immer noch vordergründig aber wird nun deutlich schneller und eleganter von den nun leicht fruchtigen Noten umspielt. Tassenfarbe deutlich heller als beim ersten Aufguss, deutlich grünere Töne. Dritter Aufguss, knapp 60°C / 45 Sekunden Wow, ich dachte er ist ausgepowert aber nein, sehr tolle fruchtige Süße mit einer leichten Umami Note. Vierter und letzter Aufguss, 65°C / 40 Sekunden Über mehr wollte ich nicht drüber, der Tee verabschiedet sich sehr elegant mit einem letzten etwas kräftigeren Schuss Umami immer mit dabei eine angenehme Süße im Rachenraum, anhaltender Geschmack. Perfekt. Ich hätte gerne noch mehr ausgeführt aber meine Notizen haben sich im digitalen Speicher aufgelöst! Tja, da kann man nichts machen. Dies war mein erster Versuch einer ,,detailreichen" Verkostung, sie spiegelt nur meine eigene Meinung und mein eigenes Geschmackserlebnis wieder, eures kann natürlich abweichen und muss nicht übereinstimmen. Zudem bin ich blutiger Anfänger. Ich bin offen für neue Ideen und Anregungen was man hätte besser machen können. Ja, ich hatte mein Gaiwan dafür benutzt, ich wollte es halt mal damit versuchen! Ich hoffe ihr hattet genau so viel Freude beim Lesen wie ich beim Verkosten. Mit koffeinierten Grüßen! KlausO, miig, Nasenpapst und 5 Weitere reagierten darauf 5 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nasenpapst Geschrieben 11. November 2018 Teilen Geschrieben 11. November 2018 Hallo Dottore, danke für deinen ausführlichen Bericht! Zugegeben: der Einfachheit halber landet bei mir auch von Zeit zu Zeit der ein oder andere Japaner im Gaiwan. Wenn es kein totales Fukamushi-Gebrösel ist, klappt das ganz gut. LeDoktor reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
LeDoktor Geschrieben 13. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 13. November 2018 Ich habe zu danken! @Nasenpapst Ha ha na dann bin ich ja nicht alleine, zum Glück werde ich mir die nächsten Tage eine Kyusu zulegen. Das ist dann ähnlich einfach zu handhaben. Liebe Grüße. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Manfred Geschrieben 13. November 2018 Teilen Geschrieben 13. November 2018 Du hast da ein Link angegeben " https://www.rishi-tea.com/product/tohei-sans-gyokuro-garden-direct-green-tea/loose-leaf" und schriebst das sei wohl der gleiche Tee, den Du probiert hast. Das verblüfft mich. Hast Du einmal die Farben verglichen? Das olivgrün bis braune Produkt auf Deinem Bild und das kräftig frühlingsgrüne in der Webseite? Ich vermute, es liegen Welten zwischen den zwei Tees! LeDoktor reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
LeDoktor Geschrieben 13. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 13. November 2018 (bearbeitet) @Manfred Stimmt! Da hast du selbstverständlich recht! Mich wundert es jetzt auch ziemlich, zum Zeitpunkt des Verfassungsdatums hab ich in der Hinsicht einen Fehler gemacht. Entschuldige bitte dafür. Dieser Link ist somit wohl ungültig/unzutreffend. Ich bitte noch einmal für meinen Fehler um Entschuldigung, dies war keine Absicht aber ziemlich töricht von mir. Liebe Grüße. Bearbeitet 13. November 2018 von LeDoktor Zitieren Link zu diesem Kommentar
Manfred Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 (bearbeitet) Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Aber das Forum ist ja dazu da, daß wir etwas lernen, und da wollte ich meine Beobachtung nicht für mich behalten. Du könntest auch den Tee noch einmal anschauen, um zu sehen, ob auf Deiner Aufnahme der trockenen Blätter die Farbe nich gut rübergekommen ist. Bearbeitet 14. November 2018 von Manfred LeDoktor reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 (bearbeitet) Am 31.10.2018 um 19:00 schrieb LeDoktor: Zweiter Aufguss, 55°C / 60 Sekunden Puh, also den zweiten Aufguss würde ich bei Japanern nur ganz kurz halten, so ein paar Sekunden, auch bei Gyo. Das schmeckt interessanter, die Aufgüsse voneinander unterschiedlicher, facettenreicher. Aber wenn du bei der Dosierung und den Ziehzeiten generell auf extrem starke und bittere Aufgüsse stehst, nur zu.. Bearbeitet 14. November 2018 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
LeDoktor Geschrieben 14. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 14. November 2018 @Manfred Die Farbe kommt auf dem Bild tatsächlich so ganz gut rüber, ich hab einfach nur einen Fehler gemacht. @GoldenTurtle Vielen Dank für die Anregung. Ich mag mein Gyokuro zwar gerne stark aber ich habe auch gerne facetten im Tee, ich finde die Entwicklung spannend. Ich werde das bei Gelegenheit auch nochmal ausprobieren. Lustigerweise hatte ich wohl zuletzt mit dem Gyokuro Glück gehabt denn er war nur stark im Geschmack, nicht bitter. (Jedenfalls nicht beim zweiten Aufguss, wenn überhaupt nur wohl sehr dezent) Vielen Dank und liebe Grüße! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Terrakotta-Krieger Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 Wow, 10g auf 100 ml und im ersten Aufguss 120 sek,... finde ich heftig, ob man da noch Facetten hat? Naja, ist ja Geschmacksache, aber mir wäre das deutlich zu krass. Mache bei Japanern so auf 200 ml 7 bis 8 Gramm, erster Aufguss 50 - 60 Sekunden und dann kurze Aufgüsse von 10 bis 20 Sek steigend. Kann natürlich je nach Tee anders sein. Ich selbst mag ja auch ganz gern mal stärkere Aufgüsse, aber so wäre es mir persönlich zu heftig. Manchmal ist weniger dann doch mehr, gerade wenn`s um Facetten und feine Nuancen gehen soll. Gerade bei so hochwertigen Tees geht, meiner Meinung nach, viel verloren, wenn man zu hoch dosiert. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Stiefelkante Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 (bearbeitet) Welche Temperatur nutzt du? 52°C sind so weit unten angesetzt, dass das noch im Rahmen liegen könnte. Es ist ja immer ein Verhältnis aus Blattmenge : Wassermenge : Temperatur : Zeit Bearbeitet 15. November 2018 von Joaquin Vollzitat entfernt Zitieren Link zu diesem Kommentar
Terrakotta-Krieger Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 (bearbeitet) Gut, ich hab da so im Schnitt 70 Grad, schon deutlich mehr. Gibt aber auch Tees, die ich mit weniger Temperatur aufgieße. Den Rahmen legt ja jeder für sich selbst fest. Mir wär`s auf die Menge mit der Ziehzeit und der Temperatur wohl trotzdem zuviel, nicht nur wegen dem Geschmack, geht so ja auch gut ins Geld. 10 g auf 100 ml sind schon was. Hatte in meinen Anfangszeiten auch rumexperimentiert mit Mengen und Ziehzeiten und so meine Erfahrungen gesammelt. Spreche ihm sein Erlebnis ja nicht ab, sondern habe meine Empfindung dazu angegeben. Frage mich dann nur, warum nicht etwas mit der Temperatur rauf und weniger Tee nehmen, würde evtl etwas an Material sparen. Bearbeitet 14. November 2018 von Terrakotta-Krieger Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 14. November 2018 Teilen Geschrieben 14. November 2018 vor 2 Stunden schrieb Terrakotta-Krieger: Wow, 10g auf 100 ml und im ersten Aufguss 120 sek,... finde ich heftig, ob man da noch Facetten hat? Traditionellerweise würde die Zubereitung schon so aussehen, wenn auch wohl mit weniger Wasser. Insofern nicht wirklich abwegig. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Lateralus Geschrieben 15. November 2018 Teilen Geschrieben 15. November 2018 vor 13 Stunden schrieb Terrakotta-Krieger: Wow, 10g auf 100 ml und im ersten Aufguss 120 sek,... finde ich heftig, ob man da noch Facetten hat? Naja, ist ja Geschmacksache, aber mir wäre das deutlich zu krass. Mache bei Japanern so auf 200 ml 7 bis 8 Gramm, erster Aufguss 50 - 60 Sekunden und dann kurze Aufgüsse von 10 bis 20 Sek steigend. Könnte es im Gegenzug nicht sein dass deine Rezeptur etwas individuell ist Eine so niedrige Dosierung habe ich bei Gyokuro zumindest noch nicht oft gesehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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