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Studie: Heißer Tee – ein Risiko für Speiseröhrenkrebs?


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Ärzte Zeitung online, 23.03.2019
Heißer Tee – ein Risiko für Speiseröhrenkrebs?

Teeliebhaber sollten beim Genuss des Getränks darauf achten, dass die Temperatur unter 60 Grad liegt. Zu heiß getrunken, besteht offenbar nicht nur die Gefahr, sich zu verbrühen, sondern auch das Krebsrisiko zu erhöhen.......

weiter:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/oesophagus-karzinom/article/983650/studie-heisser-tee-risiko-speiseroehrenkrebs.html

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vor 13 Stunden schrieb miig:

Damn. Ja, tatsächlich schon öfter gehört.

Umgekehrt ist die Frage: Ist das Risiko gebannt, wenn man seine Heißgetränke nur unter 60°C trinkt?

"Aus einer Trinktemperatur von über 60 Grad kombiniert mit einer Trinkmenge von täglich über 700 ml Tee errechneten die Forscher einen Anstieg des Krebsrisikos von etwa 90 Prozent verglichen mit dem Konsum von kühlerem Tee."

Scheint nicht zu 100% gebannt zu sein, aber 90% ist ne Hausnummer.

 

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Gilt wohl für alles, und auch, wenn ich solchen Studien eher skeptisch gegenüber stehe, scheint es doch Sinn zu machen. "Sehr heiß" (wie auch immer definiert) macht eigentlich keinen Sinn für den Körper. Und Krebs mal aussen vor, warum soll man sich den Mund verbrennen, selbst wenn man das subjektiv erträgt?

Wie warm sind 60°C? 

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Gefühlt würde ich auch annehmen, dass man auf natürliche Weise kaum heißer als 60°C trinken würde. 

Mit der Studie erklärt sich mir auch etwas besser, warum man Scott von Yunnan Sourcing in den letzten Videos immer mal wieder demonstrativ die Temperatur in der Schale vor dem Trinken messen sieht. Nicht wirklich entspannt genug, um als dauerhafte Maßnahme herzuhalten, aber vielleicht mal zum Überprüfen und "Normen" nicht verkehrt, wenn man darauf Rücksicht nehmen mag. 

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  • 3 Monate später...

Ich habe das persönlich auch gespannt verfolgt und wollte natürlich genauer herausfinden, was das Ergebnis nun letztendlich bedeutet. Es ist ein Studie, die bestätigt, was man schon länger angenommen hat, ABER man sollte auch bei dieser Studie mit vielen Teilnehmern und langer Beobachtungszeit 3 Dinge nicht außer Augen lassen:

1) Die untersuchten Personen sind alles Iraner. Das mag jetzt auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, aber es gibt den sogenannten "asian esophageal cancer belt" zu dem u.A. die Türkei, Irak, Iran und Kasachstan und Teile Chinas gehören, die aufgrund ethnischer Faktoren per se ein erhöhtes Risiko für Ösophaguskrebs haben. Das erklärt u.a. auch die Dedikation, mit der man die Studie durchgeführt hat: Es ist dort einfach ein größeres Problem.

2) Hinzu kommt noch, dass es in diesem Gürtel häufiger zu Plattenepithelcarcinomen kommt, während die Inzidenz an diesem Typ von Tumor bei uns seit Jahren deutlich abnimmt. In unseren Breitengraden ist das Adenocarcinom auf dem Vormarsch, das nicht so einen großen Zusammenhang mit lokalen Noxen wie heißen Getränken, Alkohol und Rauchen zeigt, sondern meist auf dem Boden von Sodbrennen (gastroösophagealem Reflux) entsteht. Und die heißen Getränke in der Studie nehmen v.a. Einfluss auf das Risiko eines Plattenepithelkarzinoms! Plattenepithelkarzinome entstehen meist im mittleren Drittel der Speiseröhre, während Adenocarcinome am Übergang der Speiseröhre in den Magen entstehen, das zeigt nochmals mehr die Wirkung der lokalen Faktoren.

3) Das Ösophaguskarzinom ist in Deutschland ein sehr seltener Krebs. Es macht gerade mal ca. 1% aller Krebserkrankungen aus. D.h. das Risiko eines Gesunden, an einem Plattenepithelcarcinom des Ösophagus zu erkranken liegt vielleicht bei 0,00001%, auch wenn wir das Risiko nun um 90% erhöhen, haben wir 0,000019%, d.h. je seltener ein Tumor ist, desto unwesentlicher ist eine relative Risikoerhöhung. Das sollte man sich vor Augen führen.

Also bitte, es ist eine tolle Studie, die wirklich wunderbare Ergebnisse hervorgebracht hat. Aber die Relevanz dieser Ergebnisse ist im "asian esophageal cancer belt" deutlich bedeutender als sie bei uns ist. Vielleicht kann man etwas beruhigter sein, wenn man seinen Tee jetzt 1 min länger abkühlen lässt. Aber es hat sich von euch ja auch noch keiner nach jedem Glas Alkohol oder jeder Zigarette sorgen um seine Speiseröhre gemacht. Oder aufgrund seines Übergewichtes. Ich glaube man sollte dem Ganzen etwas den Wind aus den Segeln nehmen. Es gibt so viele Faktoren, die zur Krebsentstehung beitragen und man sollte das Große Ganze nicht aus dem Auge verlieren, nur weil ein neues Puzzlestück hinzugekommen ist.

Und wenn man wirklich Sorgen hat, es gibt ja auch noch Mizudashi :)

Bearbeitet von Hyeongseo
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