Pu Erh Lagerung

[Krabbenhueter]

In diesem Thread haben wir das Thema ja auch schon mal diskutiert.

Bislang ist mir mit meinen billigen Keramikschalen aus dem Gartencenter noch kein Lagerschaden in Form von Schimmel oder wie auch immer passiert.

Ja, solche habe ich auch.

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[Paul]

Ich hab mein bischen sheng in einem geflochtenen Bambuskorb mit Deckel sehr dekorativ und luftdurchlässig; ansonsten trink ich fleißig sheng, daß ich keine Lagerprobleme ( großes L!) bekomme

[Anima_Templi]

Ich habe mich dazu entschlossen in Bälde auch mal ein "Feuchtlagerungsexperiment" zu starten.

Hierzu werde ich eine leere, grosse Zigarrenkiste mit einem kleinen Polymerbefeuchter benutzen. Testkandidat wird wohl mein einziger, kompletter Cake von Yunnan Sourcing sein...

Die auserkorene Kiste ist soeben auf der Terrasse zum Auslüften. Bin mal gespannt, ob sich die doch recht intensiven Zedernholzaromen im Laufe der Zeit verflüchtigen...

Ich werde berichten.. 

[GoldenTurtle]

Ich glaube nicht, dass eine Zigarrenkiste optimal ist.

Planst du das etwa mit dieser speziellen Lösung zu machen?!?

"Spezielle Lösung bestehend aus 50% Propylenglykol und 50% destilliertem Wasser.

Propylenglykol ist eine farblose ungiftige Flüssigkeit, die zwei unglaublich vorteilhafte

Eigenschaften in Verbindung mit schwamm-basierten Befeuchtern aufweißt. Erstens

verhindert Sie aktiv die Bildung von Schimmel sowie Bakterien."

Ich denke, das wäre im Gegensatz zur Zigarrenreifung für die Fladenreifung nicht gut,

wahrscheinlich würden dadurch sogar die Bakterien abgetötet/dezimiert.

Sofern nur mit destiliertem Wasser, halte ich es hingegen für riskant betr. Schimmel,

weil eben darin keine bis kaum Luft zirkuliert.

Bearbeitet 30. September 2014 von GoldenTurtle

[Anima_Templi]

Nein, ich plane dies nur mit destilliertem Wasser zu machen.

Zigarrenreifung und die Reifung von Pu-Erh läuft, meines Erachtens, in fast gleichem Maße ab.

Mein Befeuchtungssystem ist außerdem nicht schwamm-basiert, sondern auf Basis von Acrylpolymer. Hierzu hat Chris schon mal etwas geschrieben.

Da es eine Zigarrenkiste ist und kein "professionell" gebauter Humidor (wenn auch eine wirklich hochwertige Ihrer Art), schließt sie nicht zu 100% dicht. 

Durch tägliches, kurzes öffnen möchte ich einen Luftaustausch ermöglichen.

Ich sehe nur ungern sämtliches in diese Richtung gehende, aus streng reglementierten und vorgeschriebenen "wissenschaftlichen" Standpunkten.

Man muss nicht immer alles so kompliziert angehen. Es ja zunächst mal ein Test, auf den ich mich freue und natürlich hoffe dass er glückt! 

Das Schlimmste was passieren kann, ist dass ein Cake im Wert von 17,50$ vor die Hunde geht; das war´s mir dann schon Wert.. 

Man wird sehen... 

[Cha-Shifu]

Lass uns Alle sehen und mach ein Bilderbuch, Monat für Monat, jeweils ein Bild aus der selben Perspektive... Wieviel Jahre soll das Experiment gehen und was motiviert dich?

[Anima_Templi]

Ohje! 

In so grossem Rahmen, habe ich noch gar nicht gedacht! 

Motivieren tut mich mein Interesse, ob es auch mit solch einfach und günstigen Mitteln möglich ist, einen Pu positiv reifen zu lassen.

Sollte mir der Cake nicht schon nach wenigen Tagen/Wochen "unterm Hintern" wegschimmeln und sich tatsächlich akzeptabel entwickeln, werde ich den Cake vielleicht zur Teezui mitbringen... Auf dass sich die mutigsten unter den Anwesenden am "Zedernpu" laben können... 

[TaoTeaKing]

Hi Leute, auch als Pu-Erh Anfänger habe ich gleich Lust bekommen -sofort- ein wenig mit (moderater) Feuchtlagerung (strebe 60 bis 70% max an)  zu experimentieren.

Ich habe den Thread hier ziemlich genau durchgelesen ... mir bleiben aber noch ein paar Fragen ...

Auf den Bildern seht ihr meinen Schrank ... ein altes Famileinerbstück ... riecht gut bzw. ziemlich neutral ... kann ausser einen zarten angenehmen warmen Holzgeruch eigentlich gar keinen Geruch wahrnehmen. 

Ich habe mir dieses: Hygrometer und diesen Befeuchter bestellt ... 

1. http://www.amazon.de/gp/product/B003TOKVSU/ref=oh_aui_detailpage_o01_s00?ie=UTF8&psc=1 Hygometer 

2.  http://www.amazon.de/gp/product/B008GSW6P0/ref=oh_aui_detailpage_o00_s00?ie=UTF8&psc=1 Befeuchter 

Sehr low budget, wie gesagt, erst mal zum experimentieren ... einsteigen. 

Einer hat hier erwähnt, dass es ja gar nicht nur um die Feuchtigkeit sondern auch um ein Mikroklima für die Bakterien und Pilze gehen würde ... bedeutet dass, dass wenn ich täglich die Schublade öffne, ich eigentlich "alles" wieder kaputt mache? 

Ach man ... ich habe so viele Fragen zu dem Thema, weiss gar nicht wo ich anfagen soll 

Also ... was haltet ihr von der Schublade, worauf muss ich achten?

Vielleicht noch Stoff, Folie, etc. reinlegen ... bzw.  drüber legen? Damit beim Lüften(?) nicht zu viel Licht rein scheint?   

Meint ihr ich bekomme mit einem Hygro-Teil wie dem die Feuchtigkeit überhaupt so hoch?  Habe auch gelesen, dass die Dinger schnell "kontaminieren" ... was habt ihr -inzwischen- für Erfahrungswerte ... klappt das mit den Teilen? Muss man alle 2 Wochen wechseln? 

Sollte ich die Schublade vielleicht mit einer Plexiglasscheibe, oder wie schon eben erwähnt, mit einem Tuch oder sowas abdichten ... damit nicht bei jedem Lüften alles gute Klima entweicht? 

Fragen über Fragen ... hätte noch mehr, lasse es aber mal dabei und warte erst mal auf eure qualifizierte Pumidor-Experten-Meinung  

Teegrüße! 

[Cha-Shifu]

experimentier freudige Kollegen hier am Start, Respekt!

Luftfeuchtigkeit 60-70% ist etwas unter der durchschnittlichen Luftfeutigkeit meiner Wahlheimatstadt Hangzhou, hier hats 75% http://en.wikipedia.org/wiki/Hangzhou

Meine Lager Experimente würde ich als trocken bezeichen, aber wie Meister Kroet ja schon bemerkte, ist in Europa die Luftfeuchtigkeit geringer. Hier nochmal meine Methodenvielfalt, A&O ist bewegte Luft...

[TaoTeaKing]

Yeah! Danke fürs Teilen, vor allen Dingen der Baumwollsack ist vielleicht als Ergänzung zu meiner Schublade interessant. Echt super Bilder   ... 

[TaoTeaKing]

@Cha-Shifu ... Mhmm, ja vielleicht sollte ich als Zielsetzung auch eher 70 bis 80 % anstreben, wenn du 75 % schon noch als "trocken" bezeichnest.

na ja, ich warte mal und hoffe einer von euch Experten nimmt sich kurz meinem Schubladenexperiment an

[Key]

ich bin mal gespannt, wann und bei wem der nächste schimmelschaden auftritt, TTK...

aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt...

Bearbeitet 1. Oktober 2014 von Key

[chenshi-chinatee]

ich will gerne noch mal zusammenfassen:

ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass das Risiko für Schimmel und Co. bei 70% bis 80% RH in Verbindung mit ca. 20-25°C am höchsten ist. Diese Sache wird nur von frischer PERMANENTER Luftzufuhr ausgehebelt, was technisch einfach und kostengünstig in unseren Breiten nicht machbar ist (wenn jemand ein Lösung hat bitte hier posten!!!)

Also muss man aus dieser Zone raus - entweder drüber - was aber wieder einmal Schwierig wird, oder drunter - was wesentlich einfacher ist.

Ich habe jetzt bei mir seit ca. einem Jahr konstant 65% RH und gemittelt ca. 22 °C in dem Kasten - bisher noch kein Schimmel und Co gehabt - muss aber dazu auch sagen, das ich einfacher dieses Niveau halten kann (viele Bings schaffen Puffer an sich - ca. um die 30 +/- 10) und ich jede Woche ca. 3 mal die Box öffne - durch Entnahmen - dadurch entsteht sicherlich auch eine Fluktuation - sodass fast kein Bing auch wirklich schon ein Jahr da drin war. Mittelwert ca. 2-3 Monate, dann ist die Ganze Landung einmal ausgetauscht.

Mit den 65% RH liege ich gewiss doch über den eher üblichen beheizten Räumen mit ca. 40% RH - aufgrund der Fluktuationen kann ich leider keine Langzeit aussagen machen.

Eine Woche oder so kann man sicherlich auch mal auf 70-80% RH hochfahren - langfristig wird dich dann aber Fersi's Schicksal ereilen! IMMER an den Luftaustausch achten - wie Chashi sagte, das ist das A und O!!!

Bearbeitet 1. Oktober 2014 von chenshi-chinatee

[TaoTeaKing]

Ok, danke Chris und Key für die Warnung ... ich habe heute das Hygrometer bekommen und (scheint gut funktionieren, denn so ein "wetterstationss-Radio-Wecke" zeigt genau exakt die selbre Luftfeuchtigkeit an) ... 57 % in der Schublade ... 

ich habe jetzt eigentlich, nach reichlicher Überlegung nur noch eine Frage an euch Schimmel ... äh sorry, Pu-Erh-Lagerexperten: 

Bringt es was wenn ich die Schublade 1 bis 2 mal am Tag komplett öffne ... also 100% Luftaustausch ... und temporäres absinken der Luftfeuchtigkeit ... wenn dann für den Rest des Tages wieder ca. 65 bis 70, max 75 % ...  in der Schublade herrschen ... ?! 

Ist das dann zu viel Schwankung bzw. keine Chance für ein "Mikroklima" in dem die Pu`s gut reifen können? Noch immer Schimmelgefahr? 

[Moni_F]

Bei einer Luftfeuchtigkeit von 60-70% könnte ich doch den Pu auch im Keller lagern, oder ? Raumtemperatur ?

Hat jemand schon mal über die Lagerung im Erdkeller nachgedacht. Luftfeuchtigkeit wäre zwar optimal aber mit der Temperatur wirds schwierig.

[chenshi-chinatee]

Wärme und Feuchtigkeit lassen sich nicht trennen - bei ca 10°C werden dir 70% relative Luftfeuchte kaum Vorteile bringen - nur warme Luft kann richtig Feuchtigkeit aufnehmen.

d.h. 70% RH bei 20 oder 30°C hat ungleich vieeel mehr Feuchtigkeit als z.B 10°C Luft

Bearbeitet 2. Oktober 2014 von chenshi-chinatee

[Joaquin]

Ich sah mal eine Doku, wo die Leute in Sibirien ihre nassen Klamotten draußen aufhingen. Diese gefroren bei den Temperaturen natürlich sofort, doch der kalte, trockene Wind, vermochte hier die Wäsche zu trocknen. Offenbar scheint hier zwischen Eis und Luft, das Wasser den gasförmigen Aggregatzustand anzunehmen, was durch die Luft aufgenommen und durch den Wind abtransportiert wird.

Also ein Weg Feuchtigkeit zu entziehen ist trocken Luft zuführen und die dann die feuchtere Luft abzuführen.

Einen anderen Weg kenne ich, seit dem bei meinem Nachbarn über mir eine Wasserleitung geplatzt war und sich bei mir dann in Küche und Bad an der Wand, großflächig Schimmel bildete. Hier kamen dann so genannte Trocknungsgeräte zum Einsatz die Tag und Nacht liefen. Sie sogen die Luft an, die drinne dann irgendwo kondensierte und in ein Wasserbehälter abtropfte. Dieser musste dann regelmäßig entleert werden. Durch die Maschinen selbst, wurde die Luft dann auch extrem aufgeheizt, was für die ganze Prozedur in den Räumen, natürlich auch förderlich war. eine Erfahrung, auf die man aber auch gut und gerne verzichten kann.

Ich denke, dass beim Pu die eigentliche Konservierung nicht das Thema ist, denn hier zeigt uns doch die Lebensmittelindustrie durchaus gangbare Wege, auch wenn sie nicht in jedermanns Augen vertretbar sind. Schockgefirenen, Vakuumverpacken, Bestrahlen, usw. Das Problem und die wahre Herausforderung sehe ich darin, den Pu so zu lagern, dass er auch ungehindert und gefahrlos reifen kann, ohne dabei Schaden zu nehmen. Ich bin mir sicher, dass auch dies ohne Probleme zu bewerkstelligen ist, nur wird es auch dann kniffelig, wenn man es eben auch ohne all zu großen technischen Aufwand betreiben will und da finde ich die hier bisher gezeigten Lösungen sehr gut, zumal auch viele auf altbewährte Traditionen fußen.

In diesem Thema finde ich es interessant wie Ton, quasi als Naturprodukt, als Feuchtigkeitsregulator genutzt wird und frage mich dabei aber, inwieweit Ton hier auch durch seine Beschaffenheit, Materialien evtl. sogar dem Schimmelbefall entgegen wirkt?

[chenshi-chinatee]

ich hatte den Faden eigentlich immer unter dem Vorzeichen der möglichst feuchten Lagerung gesehen - was aber sehr sehr böse ausgehen kann wie bei Fersi.

Am sichersten - und reifen tut er auch - einfach in eine saubere, entmuffte Schublade rein und fertig. Natürlich nicht in der Küche oder Bad. Aber Gästezimmer, Schlafzimmer und Wohnzimmer sind gangbar solang keine Raucherzonen. In der Schublade habe ich Schutz vor zu viel Sonnenlicht und ein bisschen gegen Geruch. Das reicht auch. Der Aufwand lohnt wirklich erst bei größeren Mengen (Tongweise!) die man auch wirklich dann konsequent 10 Jahre liegen lässt. Beim Verzehr innerhalb eines Jahres kann man sicherlich von Anfang an drauf pfeifen - es sei denn man ist nun mal eben experimentierfreudig

Ton ... ja habe ich auch schon öfters gesehen und überlegt ob ich es in den Shop übernehme - aber die Tong-sized Tonbehälter wiegen einiges an Gewicht - daher würde der Transport zu viel kosten. Ganz zu schweigen, dass das Teil die Tortur bis hierher überlebt.

[Moni_F]

........die man auch wirklich dann konsequent 10 Jahre liegen lässt.

Wobei wir beim Thema Ungeduld wären.

Ich zähl mich da zu jenen welchen, die es wahrscheinlich nicht schaffen würden einen guten Tropfen so lange in Ruhe schlummern zu lassen. Neugiiieeerde !!!

Wobei es mich schon sehr reizen würde selbst auch mal einen Versuch zu starten.

[TaoTeaKing]

Wollt noch mal meine Frage ins Gespräch bringen (siehe wenige Posts weiter oben ... in Grün)... meint ihr das bringt was, als Reife-Experiment über 2 Jahre oder nicht?

Danke

[Cha-Shifu]

TTK meiner Erfahrung nach wirst du nach 2 Jahren sagen, gut jetzt hab ich 2 Jahre gewartet, da kommt es auf 2,3 weitere auch nicht mehr an, schliesslich laeuft er mir nicht weg...

Mit der Methode und immer fleissig kaufen habe ich eine kleine Auswahl gesammelt aus der jedes Jahr eine handvoll Diskus ihren 7. Geburtstagsfeiern, mit mir im Gaiwan :-)

Nicht vergessen:

Im ersten Jahr ist es Tee, nach drei Jahren Medizien und nach sieben Jahren ein Schatz.

Bearbeitet 2. Oktober 2014 von Cha-Shifu

[TaoTeaKing]

Nicht vergessen:

Im ersten Jahr ist es Tee, nach drei Jahren Medizien und nach sieben Jahren ein Schatz.

Sehr schönes "Sprichwort"

Jedes Jahr einen 7. Geburtstag zu feiern von einem Cake, das wäre auch mein Traum... und da ich "schon" 30 bin, fange ich lieber jetzt damit an, ein wenig einzulagern... sofern ich die Geduld habe und nicht mal an kalten Wintertagen alles gesammelte wegtrinke

Werde versuchen in meiner Schublade 70~75 % Luftfeuchtigkeit zu erzeugen und jeden Tag aber trotzdem durchlüften (Schublade öffnen) ... ich werde euch über die Entwicklung auf dem Laufenden halten...

Bearbeitet 3. Oktober 2014 von TaoTeaKing

[Moni_F]

Wie lagert ihr einen geöffneten Cake?

So mach ich das: eine Portion rausbrechen, samt Brösel wieder ins Papier einwickeln, rein in den Stoffbeutel und ab ins Körbchen

Wenn ich keinen ganzen bestelle, wickel ich das Stück in Butterbrotpapier oder Küchenrolle ein, ...........

Bearbeitet 20. Oktober 2014 von Moni_F

[geroha]

Hi Moni,

mit den (anfangs) kompletten Bing mache ich das ebenso wie Du (ohne Stoffbeutel).

Proben und 100g-Abbrüche sehe ich als Tee für den baldigen verbrauch an und belasse den Tee daher im Ziplock-Beutelchen, worin die Probe gekommen ist.

[Anima_Templi]

Nach fast einem Monat, habe ich gestern mein Lagerungsexperiment abgebrochen. Auf ein paar Polymerkügelchen hat sich feiner Schimmel gebildet, trotz täglichem lüften. Der Pu hat nichts abgekriegt. Probiert, war nix, Schwamm drüber...