Tanuki Geschrieben 19. Juni 2019 Teilen Geschrieben 19. Juni 2019 Nun verfolge ich einige Themen in diesem Forum und durfte einiges lernen bzw auch verschiedene Ansichten sehen. Da auch Geschmäcker verschieden sind würde ich auch gerne eure Ansichten hören. Aber um was geht es genau? Um Kännchen generell, da viele diverse Kännchen sammeln und nutzen würde ich gerne einige Themen ansprechen und wissen was ihr davon hält. Da gerade das Thema Aufgussgefäße gerade bei Anfängern immer ein großes Thema ist dürfte dies auch für diese interesannt sein. Ich selbst habe eine kleine Sammlung an Kännchen da ich diese u.a auch sehr schön finde. Zuden haben einige Kannen ihren eigenen Tee. Von den Preisklassen bin ich eher günstig angesiedelt und zu meinen Favoriten zählen u.a eine 400 ml kyusu aus tokoname die ich für oolong nutze und meine kleine bankoyaki kyusu für grüntees (meine "teuren" Stücke). Neben ein paar Allrounder habe ich auch 2 Kännchen die ich als "Anfängerkännchen" bezeichnen würde und über diese möchte ich jetzt genauer reden. So die riesen Einleitung ist zu Ende Und zwar nehme ich als Beispiel eine mir geschenkte Fake yixing Kanne und eine chinesische kyusu die ich aus Interesse im Internet geordert hatte. Nun Fang ich mit der geschenkten Kanne an. Diese ist etwas bemalt , besitzt innen einen kugelsieb ist handlich und gießt gut ab. Als Laie also eine super Kanne . Diese war ein Mitbringsel aus China. Geschmacklich gibt diese nichts negatives ab, nur wurde diese scheinbar gefärbt . Ich habe bis jetzt nur 2 Mal Tee darin aufgebrüht und insgesamt nicht negatives festgestellt. Natürlich ist der Sieb Recht grob und beim ausgießen kommt immer ein wenig mit. Aber hier erwarte ich kein super gefiltertes ergebnis. Zum Preis oder der genauen Herkunft kann ich leider nichts sagen wird aber kein Meisterstück sein. Als zweites kommt diese wohl "maschinell" erstellte kyusu. Und es ist die aller billigste die ich gefunden hatte. Meine Erwartungen waren auf einem Niveau zwischen hoffentlich kommt sie an und hoffentlich dann noch unbeschädigt. Also meine Erwartung gleich null. Preislich war ich mit 5euro gut dabei. Als diese dann ankam war ich doch auf dem ersten Blick verwundert. Die kann man echt benutzen. Also wurde diese 2 Mal ausgekocht und war anschließend Staub und geruchsfrei. Die Verarbeitung ist nicht die beste, dennoch ist ein metallsieb drin, der Deckel wackelt nicht und sie gießt ohne kleckern aus. Zwar bin ich noch zwiegespalten ob ich diese nutzen werde aber als Kanne zum Wandern wäre sie gut genug. Sie ist nicht lackiert oder beschichtet. Also blanker Ton. Also wär hier eure Meinung gefragt. Würdet ihr daraus trinken? Wenn ja mit welcher Vorbehandlung? Aber jetzt seit ihr dran. Was haltet ihr von solchen Kannen? Wenn ein Anfänger ( z.b. ich :D) diese für den Einstieg nutzen würde, würdet ihr davon abraten? Habt ihr Erfahrungen mit solchen Ramsch Tonwaren? Muss es eurer Meinung nach immer eine perfekte Kanne von einem Meister sein die aus einem xy Ton hergestellt wurde? Mal von wabi Sabi abgesehen. Worauf achtet ihr bei dem Kauf von Teegeschirr? Und geht ihr auch Mal Risiken ein wie "Blindkäufe" oder auch Mal Käufe aus Interesse wie in meinem Fall mit dieser kyusu? Leider bekomm ich mein Gedankengut gerade nicht richtig gesammelt, deswegen entschuldige ich mich schon Mal für unverständliche Texte und zusammenhanglose abschweifungen. Eure Erfahrungen würden mich auch sehr interessieren Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 19. Juni 2019 Teilen Geschrieben 19. Juni 2019 Hm, ja geht schon normalerweise. Manche sind schlimm, manche sind tauglich. Ich würds nicht tun - wenn es nicht teuer sein soll, einfach was glasiertes oder gläsernes verwenden, gut ist. Paul reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Tanuki Geschrieben 19. Juni 2019 Autor Teilen Geschrieben 19. Juni 2019 @miig gut das Thema wollte ich allgemein Mal behandeln. Natürlich gibt es genug alternativen. Die kyusu war nur für mich da, um zu sehen wie die Unterschiede in den Preisbereichen sind. Bin Recht Neugierig Bis jetzt hab ich es noch nicht gefunden aber auch die Anfänge anderer zu hören wäre für mich interessant. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 19. Juni 2019 Teilen Geschrieben 19. Juni 2019 Ja, ich hatte anfangs schon auch solche Kannen. Insgesamt ist die Frage nach hochwertigen Tonkannen wohl die unübersichtlichste Frage im ganzen Teebereich, noch viel schlimmer als alte Bäume und Vollmondernten. Da ist so enorm viel Subjektivität dabei, dass es wahnsinnig kompliziert ist, definitive Antworten zu bekommen. Meine persönche Philosophie ist: Wenn offenporige Kannen, dann in guter Qualität. Einfach, weil ich sonst immer ein komisches Gefühl hab. Es gibt schon günstige Kannen, die was taugen, Ton ist ja irgendwie auch genug da *g* Aber dann darfs keinesfalls irgendwas mit Yixing zu tun haben - das ist ein Name, der so unglaublich gehypt ist, bei dem so unglaublich viel getrickst wird, dass es nicht mehr lustig ist. Aber grade die osteuropäischen und auch japanischen Töpfer machen da sehr schöne Sachen. Wobei für mich die absolute Untergrenze so um die 40€ läge. Drunter würd ich die offenporigen Kannen komplett weglassen - aber auch da gibts sicher irgendwo ne 20€-Kanne, die passabel ist. Was dann natürlich nochmal auf einer anderen Ebene läuft - meistens will man ja dann auch eine Kanne, die handwerklich halbwegs ordentlich gemacht ist. Es ist echt nicht zu unterschätzen, wie viel Freude eine Kanne macht, bei denen die Proportionen passen, und so weiter. Übrigens nehm ich fast nur noch glasierte Kyusus - meine Factory 2-Yixings stehen im Schrank und schauen mich böse an Zitieren Link zu diesem Kommentar
Tanuki Geschrieben 19. Juni 2019 Autor Teilen Geschrieben 19. Juni 2019 Das stimmt wobei meine Gyokuro Kanne bei meinem Händler des Vertrauens 30 euro gekostet hat und im Internet die selbe einfach 60 kostet. Das mit dem yixing Hype merkt man echt sehr stark. Normal möchte ich auch nur noch Kannen die für mich eine Besonderheit hat bzw einen schönen Flair hat. Ich werde diese günstige Mal testen und abwägen ob ich diese für Ausflüge nutze. Da schmerzt ein Bruch auch nicht Aber am ende des Tages nutze ich von allen Kannen doch nur 2-3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
seika Geschrieben 20. Juni 2019 Teilen Geschrieben 20. Juni 2019 vor 9 Stunden schrieb Tanuki: Worauf achtet ihr bei dem Kauf von Teegeschirr? Und geht ihr auch Mal Risiken ein wie "Blindkäufe" oder auch Mal Käufe aus Interesse wie in meinem Fall mit dieser kyusu? Angefangen habe ich glaube ich mit einer Bodum Glaskanne mit herausnehmbaren Plastiksieb, in der ich Darjeelings gebrüht habe. Meine erste japanische Teekanne war bzw. ist immer noch eine Hagi-yaki Kanne, die ich vor rund 15 Jahren geschenkt bekam. Ist meines Wissens eine recht preiswerte Kanne aus einen Hochzeitskatalog (wer in Japan schon mal auf einer Hochzeit war, kennt diese Kataloge vielleicht, die man hin und wieder nach der Hochzeit als Dank für die Teilnahme und das Geldgeschenk zugesendet bekommt) gewesen. Neben dem sentimentalen Wert, ist ihre Größe von ca. 400ml ein Alleinstellungsmerkmal in meiner Sammlung und auch der Grund, warum sie immer noch zum Einsatz kommt, wenn ich mal Hōji-cha für 2 Personen mache. Danach folgten einige Kannen, die mittlerweile nicht mehr da sind, entweder weil sie kaputt gegangen sind (und eine Reparatur sich nicht lohnte) oder weil sie durch andere Kannen ersetzt wurden. Mittlerweile nach vielen Jahren der Beschäftigung mit dem Thema habe ich recht genaue Vorstellungen, wie eine Kanne oder Hōhin sein soll. Dabei geht es mir weniger um irgendwelche Effekte des Materials, als um ästhetische Aspekte und die Geschichte, die dahinter steht. Um das zu veranschaulichen mal ein Beispiel, jahrelang hat mich Shōdai-yaki nicht interessiert, obwohl es mehr oder weniger vor meiner Haustür gefertigt wird und auf eine interessante sogar mit der Teekultur verwobene Geschichte zurückblicken kann. Mehr oder weniger durch Zufall hat sich diesen Frühling eine Bergwanderung auf den Shōdai-zan ergeben, wodurch mein Interesse geweckt wurde. Es folgten in größerem Abstand Besichtigungen in zwei verschiedenen Öfen, die Shōdai-yaki herstellen. Gekauft habe ich einige Stücke (vor allem Teller aber auch eine Matcha Schale), die Kannen wiederum haben mir überhaupt nicht zugesagt. Für mich kommt ein Blindkauf nur noch in Ausnahmefällen in Frage. Und das bezieht sich auf alle Keramiken, Becher, Schalen, Teller usw. Wenn möglich möchte ich mich in einem persönlichem Gespräch über die Ideale der Erstellers, die Herstellungsmethoden, den Ort, verwendete Materialien, Ofen usw. informieren. Im Internet habe ich schon länger keine Keramiken mehr gekauft, der Funke springt oft nicht über. Generell kaufe ich nur noch wenig Stücke, denn jedes neue geht unweigerlich in Konkurrenz zu bereits vorhandenen Stücken, zu denen ich über die Jahre teilweise emotionale Bindungungen aufgebaut habe. Es muss also entweder eine kaum noch vorhandene Lücke in meiner Sammlung füllen (trinke eigentlich nur japanischen Grüntee und Schwarztees) oder es muss in mir die Überzeugung wecken ein bestehendes teils liebgewonnenes Stück verdrängen zu können. Zu guter letzte spielt natürlich auch das Geld eine Rolle, sowohl nach unten wie oben habe ich mir da imaginäre Grenzen gesetzt. Aber klar, irgendwo muss man mal anfangen, und auch "Fehler" machen, oder mal etwas ausprobieren, nur so lernt man. Tanuki und Paul reagierten darauf 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Fisheyes Geschrieben 29. Juli 2019 Teilen Geschrieben 29. Juli 2019 (bearbeitet) Bei Blindkäufen habe ich bisher wenig gute Kannen gefunden. Meistens riechen die chemisch oder die Verarbeitung stimmt nicht, selbst wenn man schon ein gewisses Vorwissen bei der Auswahl mitbringt. Gerade bei sogenannten "Yixing-Kannen" gibt es soviel aus gepanschtem Ton hergestellte, lackierte, mit Wachs oder anderen Dingen behandelte, künstlich (will gar nicht wissen womit!) patinierte Exemplare, dass man die zumindest mal in der Hand gehabt haben sollte. Also: Reinriechen, mal auf den Kopf stellen (ohne Deckel), Symmetrien überprüfen, Verarbeitung prüfen, Ton anfassen (Farbe? Fehlstellen? Oberflächenstruktur?), mit heißem Wasser füllen, Passgenauigkeit des Deckels prüfen, nach dem Ausgießen nochmal reinriechen. Alles was irgendwie chemisch riecht, stehen lassen. Ganz egal was Händler aus China oder woher auch immer zu einer Kanne schreiben, ob sie gut verarbeitet und aus gutem Ton ist, kannst du anhand von Fotos allein nicht beurteilen. Das meiste bei Ebay ist sowieso gefälscht und gegossen oder sonstwie manipuliert. Am besten tut es - gerade wenn Du ja größere Mengen Tee aufgießt - am Anfang wirklich eine Glaskanne, die gut zu putzen geht, oder ein Porzellangefäß wie eine Kanne, ein Gaiwan oder eine große Teetasse mit Deckel. Und wenn Du später wirklich mal eine gute Kanne suchst, würde ich das Geld für Fehlkäufe lieber sparen und entweder etwas ab ca. 150 Euro bei den hier empfohlenen Händlern kaufen oder direkt ein paar Tage in Yixing verbringen. Da gibt es soviel schlechte, mittlere und gute Kannen, dass du da sicher das passende findest. Und die Preise sind natürlich erstmal etwas niedriger... wobei, man kann da auch gut zehntausende Euro lassen. Aber für 70-120 Euro gibt es dort richtig tolle Stücke, die dich dein Leben lang erfreuen werden. Aber auch da heißt es natürlich: Augen auf und Vorsicht beim Einkauf. Und ein kleiner Chinaurlaub ist auch aus kulinarischer Sicht und wegen den teilweise tollen Landschaften sehr lohnenswert, finde ich. Taiwan dito. P.S. Deine erste Kanne würde ich nicht benutzen, lieber Glas/Porzellan. Bearbeitet 29. Juli 2019 von Fisheyes miig reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
80_tom Geschrieben 1. Februar 2020 Teilen Geschrieben 1. Februar 2020 Hallo Zusammen, schon seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einer sehr kleinen Kanne, um kleine Mengen Tee aufzugiessen. Am liebsten ein Kännchen o.ä. mit Volumen ca 150ml, und einem Sieb zum Einsetzten (d.h. was man herausnehmen und reinigen kann). Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich? Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 1. Februar 2020 Teilen Geschrieben 1. Februar 2020 @80_tom Am 1/10/2020 um 14:36 schrieb GoldenTurtle: Tokoname Kyusu ... benutze ich als Allrounderkanne für Weiss, Gelb, Grün und Rottees. Nur Oolong und Pu/Heicha brühe ich anders, könnte man aber auch in der Tokoname. Warum? Dicht und hart und trotzdem mineralisches Spiel. Aber bitte etwas namhaftes aus versierter Quelle, sowas z.B. - kein Billigprodukt, dieses könnte niedertemperaturiger gebrannt sein, was die Unversehrtheitsrate erhöht, aber damit erhöht sich ebenfalls die Porösität, was genau als Allrounder nicht gut ist. Und ... du so viel mehr fürs Geld kriegst, eine Tokoname Meisterkanne kostet durchschnittlich etwa 10 bis 20 mal weniger als bspw. eine Yixing Meisterkanne, wegen dem verrückten chinesischen Herdentrieb, weil fast alle das gleiche haben wollen verteuern sich diese gefragten Produkte künstlich um das Vielfache. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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