Thorben Geschrieben 20. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2012 Hallo, ich habe letztens eigentlich eher impulsartig im Teegeschäft zu einem Milk Oolong gegriffen, vom Händler war er nicht näher spezifiziert. Zunächst einmal möchte ich ihn kurz beschreiben: Die trockenen Blätter duften tatsächlich intensiv nach Milch. Der fertige Aufguss dann schmeckt jedoch für mich nicht nach Milch. Stattdessen hat dieser Tee eine fruchtige Grundnote, die mit einem Geschmack gepaart ist, den ich als Hölzern beschreiben würde. Etwa so, als kaue man auf einem Zahnstocher herum. Dieser Holzgeschmack lässt sich je nach Zubereitungsart auch sehr stark hervorheben. Auch kalt trinkt sich dieser Tee sehr angenehm, dann schmeckt er irgendwie sogar extrem süßlich (deutlich stärker, als andere Tees die ich probiert habe). Da ich nur sehr wenig Oolongerfahrung habe und noch keinen anderen Milk Oolong zum Vergleich hatte bin ich mir unsicher, was eigentlich genau zu erwarten ist und habe dementsprechend ein paar Fragen. Kleine Anmerkung noch dazu: Der Tee war meines erachtens nach relativ günstig, ich kann mich nichtmehr an den genauen Preis erinnern, aber es kostet weniger als derjenige, den es im Sortiment bei TG gibt. Zu den Fragen: Soll der Tee überhaupt nach Milch schmecken? In diesem Thread wird diskutiert, dass intensiver Milchgeschmack eigentlich ein Indiez für den Einsatz von Aromastoffen ist, das spricht ja quasi für den mir vorliegenden Tee. Findet man einen Holzgeschmack auch in anderen Tees? Das ist mir in dieser Form noch nicht über den Weg gelaufen, und ich bin mir unsicher was ich davon halten soll. Ich weiß interessanterweise nichtmal, ob ich den Geschmack mag oder nicht. Und dann ist da die Süße: Woher kommt eigentlich die natürliche Süße von Tee? Ist speziell beim Milk Oolong Milchzucker (Laktose) im Spiel? Da die Süße im warmen Zustand irgendwie nicht so stark wahrnehmbar ist gehe ich mal davon aus, dass die Süße gar nicht durch Zucker entsteht. sondern eher durch eine Art natürlichen Süßstoff. Gibt es über dieses Phänomen irgendwo weitere Informationen? Zusammenfassend: Im heißen Zustand überzeugt er irgendwie nicht, aber für Eistee würde ich ihn vielleicht wieder kaufen wollen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 20. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2012 Hi, ich hab mir erst vor kurzem auch einen Milky geleistet und weiß auch nicht, ob dieser nun etwas Besonderes darstellt. Direkt nach Milch riecht er nicht, es erinnert mich eher an Sahnebonbons - auch geschmacklich. Das mag tatsächlich nach Aromatisierung klingen, glaub ich aber irgendwie nicht. Andererseits würde es mich auch nicht wundern. Holzgeschmack ... ich finde es unglaublich schwierig, die persönlichen Geschmacksbeschreibungen für andere greifbar zu machen, da oftmals ein und der selbe Tee vollkommen unterschiedlich empfunden wird. ZB benutze ich den Ausdruck "kautschuk" für einen bestimmten Geschmack/Geruch. Wahrscheinlich benutzt den kein anderer. Eventuell würde ein anderer deine "Holznote" also als "alte Bücher", "Kampfer", "gestärkte Socken" oder "Omas Achsel" beschreiben. ;D Direkt "Holz" habe ich noch nicht geschmeckt. Aber - wie gesagt - ist auch schwierig ... Krabbenhueter reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 20. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2012 Als "Milky" zu bezeichnende Oolongs kenne ich in zwei Varianten: Naixiang Jinxuan als Sorte, die von Natur aus einen etwas cremigen Charakter hat und dann den nachträglich mit Milchdampf behandelten Oolong, wie den aus unserem Sortiment (TG). Als Naixiang Jinxuan hatte ich einen Tee, der ganz dezent milchig war aber überwiegend fruchtig ... das erinnerte ganz leicht an Campino-Bonbons Erdbeer-Sahne. Holzig war da nix. Beim bedampften Milky Oolong hängt natürlich viel davon ab, welches Ausgangsmaterial verwendet wurde. Bei einem billigen Sommertee mit eventuell noch hohem Stängelanteil könnte ich mir vorstellen, dass der Tee etwas holzig wirkt. Oder war es vielleicht ein alter, überlagerter Oolong? Einige Tees bekommen beim Altern eine holzige Note. Bei einem recht grünlichen Oolong in sehr trockenem Klima könnte ich mir das gut vorstellen. Die natürliche Süße im Tee kann verschiedene Ursachen haben. Da ist zum einen das Theanin, das stärker ausgeprägt ist, wenn die jungen Blätter relativ wenig Sonne abbekommen haben. Dann gibt es die süßlich-fruchtigen Noten, die bei der Oxidation entstehen. Wenn ein mittelkräftig oxidierter Oolong dann auch noch geröstet wird, können die süßlichen Noten ins Karamellige gehen - finde ich dann sehr lecker! Und das klappt alles ohne Laktose, sonst könnte eine laktoseintolerante Kollegin von mir die Tees nicht so genießen. Übrigens trinkt sie auch ganz problemlos unseren Milky Oolong - der Laktosegehalt im Milchdampf ist scheinbar zu vernachlässigen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 20. Oktober 2012 Teilen Geschrieben 20. Oktober 2012 So sieht der von mir aus - vielleicht hilft es ja. Wie auch immer. ;D Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thorben Geschrieben 20. Oktober 2012 Autor Teilen Geschrieben 20. Oktober 2012 Danke geroha, das beantwortet meine Fragen doch weitgehend. Der Tee war im Teeladen übrigens den Grüntees zugeordnet und wie gesagt relativ günstig, also treffen deine Vermutungen vermutlich zu. Dann werde ich irgendwann bei Gelegenheit wohl nochmal einen etwas höherwertigen Milky Oolong suchen und probieren ;-) Achja, und nach Aussage des Verkäufers war es ein mit Milchdampf behandelter, falls das noch unklar war. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Du Yuesheng Geschrieben 12. Januar 2013 Teilen Geschrieben 12. Januar 2013 (bearbeitet) Hallo zusammen =)ich bin was Oolong Tees betrifft noch sehr unerfahren und es gibt ja bei Oolong Tees wie auch bei allen anderen Fermentationsstufen eine große Bandbreite an Aromen zu entdecken. Auf jeden Fall habe ich jetzt einen (Milk) Oolong für mich entdeckt in den ich mich auf Anhieb verliebt habe. Dieser Gao Shan Woolong gefällt mir so gut, dass ich mir kaum vorstellen kann einen noch besseren von dieser Art zu finden. Der Oolong hat einen überwältigend fruchtigen Duft und einen leicht süßlich cremiges Aroma mit exotischen Fruchtnoten - wenn man das erste Mal an den Teeblättern riecht könnte man fast meinen es handle sich um einen aromatisierten Tee aber man schmeckt gleich, dass es sich um einen puren und hochwertigen Tee handelt. Ich kann diesen Tee wärmstens empfehlen und würde mich natürlich auch freuen, wenn ihr mir den ein oder anderen ähnlich guten Tee empfehlen könntet. Hier mal der Link zu diesem wunderbaren "Milk Oolong":http://www.teehaus.com/gao-shan-woolong/teesortiment/teesorte/oolong-tee/a-253/LG JulienFehler beim Link behoben (Klaus) Bearbeitet 13. Januar 2013 von KlausO Zitieren Link zu diesem Kommentar
TeeStövchen Geschrieben 13. Januar 2013 Teilen Geschrieben 13. Januar 2013 Hallo Julien,auch ich habe noch nicht viele Oolong Tees probiert, kann aber aufgrund deiner Vorliebe für "Milk-Oolong" den China Milky Jade Oolong aus der Edmon's Serie von TG wärmstens empfehlen. http://www.teagschwendner.com/DE/de/publish/shop_edmon_s.aspx?ActiveID=2236&parent_id=Beste Grüße Zitieren Link zu diesem Kommentar
Du Yuesheng Geschrieben 8. März 2013 Teilen Geschrieben 8. März 2013 Weil ich gerade so am Durchstöbern war ist mir aufgefallen, dass ich mich noch gar nicht für die Empfehlung bedankt habe. Mein Milk-Oolong ist noch nicht ganz aufgebraucht, aber als nächstes werde ich mal den von dir empfohlenen Oolong probieren. An dieser Stelle sage ich vielen herzlichen Dank nachträglich Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 9. März 2013 Teilen Geschrieben 9. März 2013 Meine Beobachtungen zeigen, das Gao shan bei Frauen prozentual deutlich beliebter ist. Meine Geschmackserfahrungen reichen von cremig über vanillig, aprikosig bis Himbeerig. (also verschiedene Sorten)Und das geht von leicht bis unangenehm kräftig.Gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
Tobias82 Geschrieben 18. März 2013 Teilen Geschrieben 18. März 2013 Hallo zusammen,tatsächlich handelt es sich bei den sogennanten Milk-Oolong nicht um den Grundgeschmack von Milch, sondern eher um eincremiges, weiches Mundgefühl, dass diese Tees dann hervorrufen. Die Aromen sind dann sehr dicht und gebündelt und wirkendaher leicht milchig...Die Tees, die dann mit Milchdampf nachbehandelt werden, sollen diese Eigenschaft noch deutlicher zum Ausdruck bringen.GrüßeTobias Zitieren Link zu diesem Kommentar
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