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Langzeiterfahrung von euren Wasserkochern


Empfohlene Beiträge

vor 6 Stunden schrieb Shibo:

Bei dem Preis erscheinen mir diese Marotten durchaus verzeihlich.

Hmm, ich habe auch mal ins Kaffeeforum geblickt und mir die Meinungen angesehen. Der Wasserkocher hat genau die Marotten, welche bei mir den Teegenuß früher sehr gestört haben. Seitdem ich den Stagg habe, möchte ich ihn nicht mehr missen.

Insbesondere die Tatsachen, dass man die Warmhaltefunktion nicht ständig neu aktivieren muss (mega nervig!) und er keinen Pieps von sich gibt, sind gold wert. Naja, in dem Fall einen saftigen Aufpreis. In Anbetracht der Häufigkeit der Verwendung und der Häufigkeit eines zufriedenen Lächelns wegen dem Kocher, passt das aber schon. :)

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Ich möchte sehr dringend davon abraten den Summer von einer Platine einfach mit einem Schraubenzieher raus zu hebeln. Das kann mit unter eine gute Möglichkeit sein, dass du dir um das Ausschalten keine Gedanken mehr machen musst.
Falls du mir ein Foto der Ober- und Unterseite der Platine schickst kann ich dir sehr gerne sagen was aus zu löten ist. Falls kein Lötkolben vorhanden ist, und du etwas Glück hast, ist es mit einem kleinen Seitenschneider getan.

Wenig optimistisch bin ich bei der Hysterese von 2°C der Haltefunktion. Das schafft nicht mal der Stagg. Diese Performance ist für mich gänzlich ausgeschlossen bei diesem Preis.

Ich lehne mich jetzt mal soweit aus dem Fenster und behaupte dass du bei diesen günstigen Wasserkochern immer auf deine Umfüll-und Abschätz-Methode zurückgreifen musst.

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Danke für eure Antworten!

@Anima_Templi Wenn du das so beschreibst, klingt der Stagg doch ziemlich verlockend. Die 160€ Investition müsste ich mir aber nicht nur ansparen, sondern auch gründlich überlegen. Das werde ich jetzt, nach deinem Beitrag, auch tun. Es hat ja keine Eile :)

@Lateralus Guter Hinweis, dass man das Teil lieber auslöten sollte! Falls es einmal akut relevant wird, komme ich gerne auf dein Angebot zurück.
Zur Genauigkeit: Scheinbar haben das einige Kaffee-Netz Foristen nachgemessen (z.B. hier). Vermutest du, dass da einfach nicht genau gemessen wurde? Der Tchibo Kocher hat ja keinen PID-Regler wie der Stagg. Daher deine Skepsis?

Edit: Den Caso finde ich weiterhin interessant. Aktuell gieße ich vom Wasserkocher zu Beginn der Session in eine gute Isolierkanne, da ich mit dieser besser dosieren kann. Gegen Ende der Session hat man da natürlich schon einen Temperaturabfall. Das Wichtigste wäre also für mich, ein Gerät auf dem Tisch zu haben, in dem ich das Wasser wieder erhitzen kann, welches gleichzeitig aber auch ein gutes Ausgießverhalten hat. Der Caso könnte das leisten. Zwar ohne Warmhaltefunktion, aber durch ein einfaches Betätigen des An-Schalters, bis das Wasser wieder heiß ist.

Bearbeitet von Shibo
Edit
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Ich habe mir nach einiger Überlegung Mitte letzten Jahres auch den Tchibo Wasserkocher geholt (eigentlich für das Aufgießen von Kaffee im V60 & Aeropress) und muss sagen, dass ich auf jeden Fall zufrieden bin. Aber ich kann ihn natürlich nicht mit dem Stagg vergleichen.

Da bei mir die Geräte eh an einer Mehrfachsteckdose mit Schalter hängen ist die fehlende Ausschaltmöglichkeit nicht schlimm und stumm kann man ihn sehr leicht selbst machen ohne Löten oder zu starke Eingriffe (und vor allem reversibel) indem man aus dem Piezo-Lautsprecher einfach die Magnetplatte entfernt :)

Ich denke die größte Problematik für Tee stellt sich beim Tchibo Wasserkocher, dass man ihn nur von 60 bis 100°C einstellen kann.

Die Temperaturgenauigkeit habe ich am Anfang mal ohne große wissenschaftliche Relevanz mit einem normalem Thermometer nachgemessen und ich bin auf maximal 2,5°C Abweichung gekommen beim Heiz- bzw. Warmhalteprozess und das war für mich ausreichend, vor allem wenn ich die Fehlertoleranz von Standard-Thermometern betrachte ;)

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vor 15 Minuten schrieb Shibo:

Danke für eure Antworten!

...klingt der Stagg doch ziemlich verlockend. Die 160€ Investition müsste ich mir aber nicht nur ansparen, sondern auch gründlich überlegen. Das werde ich jetzt, nach deinem Beitrag, auch tun. Es hat ja keine Eile :)

Ich verwende ebenfalls den Stagg wenn ich nicht die Zeit und Muße habe das Wasser mit einer Yuzamashi zu kühlen. Und ich denke der Stagg ist aktuell das beste Gerät in seinem Segment. Deshalb würde ich auch dazu raten ein paar Euro mehr zu investieren, als ein billigeres Gerät zu kaufen, das einem dann womöglich die Session verdirbt, weil man sich ärgert oder durch Piepsgeräusche genervt wird. Allerdings sollte man sich auch keine Wunder vom Stagg erhoffen, die Temperaturgenauigkeit schwankt schon auch mehr als +-2 Grad, gerade auch wenn man wenig Wasser (für Gyokuro) drin hat. Auch beim Erhitzen eiert die Anzeige (zumindest bei meinem Gerät) desöfteren in einer Spanne von 5-6 Grad hin- und her. Und die Anzeige des Temperaturwahl-Schalters hat auch manchmal eine Fehlfunktion und zeigt keine Zahl sondern irgendwelchen seltsamen Striche an - aber wenn man das Gerät ein- und ausschaltet funzt die Anzeige wieder. Das Gerät ist jetzt etwas mehr als ein halbes Jahr alt - bin gespannt was die Lebensdauer angeht...

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vor 11 Minuten schrieb Schizotwin:

Allerdings sollte man sich auch keine Wunder vom Stagg erhoffen, die Temperaturgenauigkeit schwankt schon auch mehr als +-2 Grad, gerade auch wenn man wenig Wasser (für Gyokuro) drin hat. Auch beim Erhitzen eiert die Anzeige (zumindest bei meinem Gerät) desöfteren in einer Spanne von 5-6 Grad hin- und her. Und die Anzeige des Temperaturwahl-Schalters hat auch manchmal eine Fehlfunktion und zeigt keine Zahl sondern irgendwelchen seltsamen Striche an - aber wenn man das Gerät ein- und ausschaltet funzt die Anzeige wieder.

Das bekräftigt mich aber eher in meiner Entscheidung, dass ich den Stagg nicht gekauft habe ;)

 

Was mir gerade auffällt weil ich mir die Beschreibung vom Stagg nochmal auf verschiedenen Seiten angeschaut habe - kann er jetzt von 40° bis 100°C frei eingestellt werden oder nur von 57° bis 100°C? Auf der Herstellerseite steht auch 57-100°C.

Tatsächlich hatte ich den Stagg immer noch auf meiner internen Liste falls ich doch mal mit dem Tchibo nicht mehr zufrieden wäre aber damit könnte ich ihn komplett von meiner Wunschliste streichen. Ist die einzige Funktion die mir beim Tchibo fehlt, dass ich auch für Grüntee & Co. direkt auf 40-60°C einstellen kann.

Bearbeitet von cordyceps
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vor 25 Minuten schrieb cordyceps:

Was mir gerade auffällt weil ich mir die Beschreibung vom Stagg nochmal auf verschiedenen Seiten angeschaut habe - kann er jetzt von 40° bis 100°C frei eingestellt werden oder nur von 57° bis 100°C? Auf der Herstellerseite steht auch 57-100°C.

Die Temperaturwahlspanne beträgt 40-100 Grad, sonst hätte ich mir das Gerät auch nicht gekauft.

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Ein simpler 1- oder 2-Punktregler kann die Temperatur unmöglich bei allen Füllständen mit 2°C Abweichung halten. Das ist technisch einfach nicht möglich, da die Trägheit des Systems bei maximalem und minimalem Füllstand komplett unterschiedlich ist. Man kann diese simplen Regler sehr gut auf einen Füllstand und eine Solltemperatur tunen, aber sobald einer dieser beiden Parameter abweicht führt es unweigerlich auch zu Abweichungen in der Isttemperatur (Überschwingen).

Selbst der Stagg mit seinem PID-Regler kann das Problem nicht vollends lösen, da man selbst die PID-Regelparameter dem Füllstand anpassen müsste (was der Stagg offensichtlich nicht macht).
Ich habe auch schon gelesen, dass der Hattori Swan Studio sehr präzise die Temperatur halten kann. Meine Messung kann das nicht bestätigen:

 

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vor 6 Minuten schrieb Lateralus:

Ein simpler 1- oder 2-Punktregler kann die Temperatur unmöglich bei allen Füllständen mit 2°C Abweichung halten.

Nein, das wollte ich auch nicht damit ausdrücken - ich meinte mit der Abweichung nicht, dass der Tchibo Wasserkocher die Temperatur beim Warmhalten tatsächlich so schön und relativ konstant hält wie der Stagg. Das muss man ganz klar verneinen denn der Tchibo hält kurz die Temperatur, diese fällt dann unter die eingestellte Temperatur und überschwingt dann beim Nachheizen. Würde wahrscheinlich ähnlich zum Hattori aussehen wenn ich solche Testreihen anlegen könnte.

Die Abweichung die ich meinte ist eine Abweichung von der angezeigten Temperatur auf dem Display und den tatsächlich gemessenen Werten mit einem Standardthermometer in der Flüssigkeit, da liegt die Abweichung bei ca. 1-2°C und das reicht mir für meine Anwendung und sollte nur verdeutlichen, dass die "Live-Anzeige" der Temperatur relativ sicher ist.

Warum ist das wichtig? Mir ist es nicht so wichtig ob der Kocher die Temperatur so genau wie der Stagg konstant hält. Der Tchibo Wasserkocher zeigt mir an, dass er z.B. gerade 92°C hat und nicht mehr die von mir eingestellten 95°C und dann warte ich ein paar Sekunden und er heizt wieder hoch, geht auf 96°C und hört dann auf zu heizen. In dem Moment kann ich entscheiden ob mir die Abweichung egal ist oder ich warte kurz.

Und wie ich oben geschrieben habe - ich habe kein geeichtes Thermometer und kann somit nicht mal sicher sagen welche Temperaturanzeige richtig ist. Ich kann nur sagen, dass ich eine Abweichung von 1-4°C nicht schmecke - weder bei Kaffee noch bei Tee.

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vor 2 Stunden schrieb Shibo:

Das werde ich jetzt, nach deinem Beitrag, auch tun.

Mach das mal! :)

Wenn es Dir wichtig ist, dass der Kocher auch schnell und kräftig gießen kann, ist der Stagg übrigens nicht so dolle. Das Wasser fließt sanft aus dem Schwanenhals, auch bei stärkerem Neigen des Kochers. Wenn man es mit vollem Kocher zu gut meint, kann es schon mal vorkommen, dass heißes Wasser oben zum Deckel raus läuft... Wenn man sich aber an die Handhabung gewöhnt hat, passiert das nicht mehr. :)

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vor 1 Stunde schrieb Shibo:

Wenn du das so beschreibst, klingt der Stagg doch ziemlich verlockend.

Ergänzend: ich arbeite jetzt auch schon eine Weile mit dem Stagg und bin sehr zufrieden damit. Dass so ein Ding nicht durch Gepiepse nervt, ist durch ihn für mich eine conditio sine qua non für einen Wasserkocher geworden. Nicht zuletzt ist auch die Ergonomie des Teils ein Pluspunkt - und wenn einen sparsames 'form follows function' anspricht, ist das Teil auch in ästhetischer Hinsicht ein Hingucker.

Die Geräuschentwicklung beim Erhitzen kalten Wassers ist nicht aufdringlich - wobei ich hören will, wann der Kocher fertig ist und nicht alle Nase lang nach der Temperaturanzeige schielen. Also - für mich ist das Geräuschlevel prima. Die Warmhaltefunktion führt so gut nach, dass kein Nachheizen hörbar ist und ggf. stört.

Ich habe den Stagg jetzt seit etwas über 1,5 Jahre nahezu täglich mindestens einmal in Gebrauch, mit Dauereinstellung 'Temperatur halten'. Einziges bislang festgestelltes Manko: wenn ich den Kessel mit frischem (kalten) Wasser nachfülle und dann wieder auf den Elektrokontakt aufsetze, steigt in seltenen Fällen (so alle drei, vier Wochen mal) die Anzeige aus und zeigt nur noch abstrakte Pixelgrafik. Lässt sich durch Aus- und wieder Einschalten (Wartepause dazwischen nicht notwendig) beheben. Voreinstellung Temperatur bleibt dabei erhalten, den Timer (wenn man ihn denn benutzt) muss man dann natürlich neu starten (und statt mit nur einem mit zwei Knopfdrücken ausschalten). Das Problem trat erst nach ca. einem Jahr Gebrauch auf - wenn es dabei bleibt, ist das für mich nicht weiter tragisch.

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vor 4 Minuten schrieb Anima_Templi:

Wenn man sich aber an die Handhabung gewöhnt hat, passiert das nicht mehr.

Genau - man kippt den Kessel nicht, sondern lässt ihn einfach in der Gießhand hängen. Der Fluß durch den Ausguss lässt sich mit ein wenig Anziehen des kleinen Fingers konstant halten.

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Gerade eben schrieb Lateralus:

@cordyceps danke für deine Erklärung, jetzt verstehe ich auch warum im Kaffeeforum über 2°C Abweichung gesprochen wird. Dort wird dann ganz bestimmt auch die Abweichung der auf dem Display angezeigten gegenüber der tatsächlichen Temperatur gemeint sein. So macht das alles wieder Sinn. 

So ist es auf jeden Fall bei mir - je nach Füllmenge und Temperaturrange ist die Abweichung zu einem handelsüblichen digitalen Thermometer im Bereich von max. 2,5°C.

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Danke euch allen für die hilfreichen Erfahrungsberichte. Auch @SoGens Bericht, hat mich zugegebenermaßen scharf auf den Stagg gemacht. Allerdings nicht zum aktuellen Preis, der ist mir eine Nummer zu hoch.

Der Tchibo-Kocher bleibt interessant, wenn die Anti-Piep-Modifikation sich so leicht gestaltet. @cordyceps Was sagst du zum Ausgießverhalten? Schnell genug für sehr kurze, konzentrierte Pu-Erh Aufgüsse? Das scheinbar langsame Gießen ist für mich, neben dem Preis, der größte Minuspunkt beim Stagg. Andererseits: Für den Handfilter würde ich den Kocher in Zukunft auch verwenden, d.h. sehr gut dosierbar sollte er trotzdem sein. Klang aber alles ganz gut im Kaffee-Forum.

Ich halte fest: Geil wäre ein Kocher mit den Features (und dem Design) vom Stagg, einem Ausgießverhalten in Richtung Tchibo und einem Preis von unter 100€. Das wäre mein Wunschpaket. Mal sehen, vielleicht kommt ja in nächster Zeit auch noch etwas auf den Markt.

In Sachen Temperaturvorwahl überlege ich mir aktuell noch, inwiefern ich sie wirklich benötige... ich werde da nochmal in mich gehen. Wenn noch jemand Erfahrungen à la "Habe einen mit Temperaturvorwahl und möchte es nicht mehr missen" oder auch "Hatte mal einen, aber mir ist aufgefallen, dass ich das gar nicht brauche" teilen möchte: Bitte gerne :)

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vor 10 Minuten schrieb Shibo:

Das scheinbar langsame Gießen ist für mich, neben dem Preis, der größte Minuspunkt beim Stagg.

Klar, das hängt halt vom persönlichen Anforderungsprofil und ganz profan auch von den Einkommensverhältnissen ab. Glücklicherweise dient viel Teewerkzeug und -spielzeug vorrangig der Bequemlichkeit. Unbequemlichkeit wiederum bringt Lerneffekte mit sich. Die einem zupass kommen, auch wenn man sich irgendwann mal ein paar nette Sachen zusammengespart hat oder eine Goldgrube entdeckt. Ansonsten kann man an allem sparen - nur am Tee sollte man das nicht tun. Da ist das Beste, was man sich leisten kann, gerade gut genug. Wobei man es natürlich mit der Ärmlichkeit des Geschirrs auch nicht übertreiben sollte ...

Ontopic: ich sage mal, bei einem Aufgussvolumen von 200ml bekommt man man bei Ziehzeiten > 20 sec keine Timing-Probleme mit dem Stagg, wenn man nicht gerade trödelt. Der relativ dünne Gießstrahl eignet sich andererseits für Feinregulierungen der Aufgusstemperatur durch Variieren der Gießhöhe. Kann man auch ein wenig Schau mit veranstalten, wenn man ein dankbares Publikum hat B). Gerade da ist die Ergonomie wichtig - sonst gibt das nur Geklecker. Wobei ich jetzt ca. 80% Grüntee trinke - und da gieße ich ohnehin nicht direkt aus dem Kessel auf, sondern benutze einen Kühler (Yuzamashi). 

Okay, da kann man jetzt fragen, was das bei einem Elektrokessel mit exakter (oder doch zumindest konstanter) Temperaturansteuerung eigentlich soll. Jedenfalls - damit lässt sich die Temperatur in der Aufgusssequenz jeweils für die einzelnen Aufgüsse 'nachstellen' - 2. und 3. etwas niedriger, danach wieder ansteigend - ohne, dass ich da ständig am Temperaturregler des Kessels herumfummeln muss. Technik da, wo sie sinnvoll sind. Ansonsten Handwerk und Intuition, weil es Teil des Spasses ist. Näheres dazu bei Zhuangzi XIII.10. Mit den passenden Schuhen vergisst man die Füße.

Und - bei den ersten beiden Aufgüssen nutze ich den Kühler auch zum Abkühlen des Abgusses; nur Serviergefäß und Tasse reichen da nicht aus. Und ich habe weder Lust, lange mit dem Trinken zu warten, wenn die gefüllte Tasse endlich vor mir steht - noch mir die Zunge zu verbrennen. Nicht 'abwarten und Tee trinken' - sondern 'we want it here and we want it now'. In diesem Sinne

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vor 14 Stunden schrieb Shibo:

Wenn noch jemand Erfahrungen à la "Habe einen mit Temperaturvorwahl und möchte es nicht mehr missen" oder auch "Hatte mal einen, aber mir ist aufgefallen, dass ich das gar nicht brauche" teilen möchte: Bitte gerne :)

Also ich möchte diese exakte Temperaturvorwahl mit der präzisen Haltefunktion nicht mehr missen. 
Für mich wäre das Abkühlen durch umfüllen in mehrere Behältnisse viel zu aufwändig. Nachdem ich das Wasser für den 1. Aufguss über den Tee gegossen habe, stelle ich den Stagg wieder auf die Basisstation und korrigiere bei dieser Gelegenheit gleich die Temperatur für den 2. Aufguss. Nach der Ziehzeit des 1. Aufgusses und dem Trinken des Tees hat der Stagg bereits auf die gewünschte Temperatur für den 2. Aufguss geregelt und ich muss keine Zeit oder Display im Auge behalten.
Erklärend muss ich da noch nachschicken, dass mir die Zubereitungszeremonie absolut unwichtig ist. Ich möchte Tee trinken und nicht machen.

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vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

und ich muss keine Zeit oder Display im Auge behalten

Das ist insofern witzig zu lesen, wenn man kurz danach Dein Profilbild betrachtet, auf dem (wenn ich nicht irre) die Temperatur kontrolliert wird ;D Freut mich, wenn das für Dich nicht mehr nötig ist!

vor 2 Stunden schrieb Lateralus:

Ich möchte Tee trinken und nicht machen.

Das geht mir nur so, wenn ich Tee für mich alleine zubereite. Wenn ich mit Gästen trinke, hat dann auch das Zubereiten noch mal ein höheres "Inszenierungspotential" ;)

On Topic: Ich habe nun auch schon Jahre denselben Wasserkocher: https://www.arendo.de/gallant

Ich würde ihn mir allerdings nicht noch ein mal kaufen. Funktioniert einwandfrei, aber im Innenraum befinden sich Silikonringe. Laut Hersteller beeinflussen diese das Geschmackserlebnis nicht, dennoch wäre mir ein reines Edelstahlgefäß lieber. Wenn ich die Temperatur mal mit einem Thermometer kontrolliere, liegt der Gallant bei geringen Wassermengen gerne mal 4-6°C daneben. Für mich nicht dramatisch, aber ebenso nicht ideal. Zugestanden befülle ich ihn oft auch nicht mit geforderten mind. 0,5l, sondern meist weniger.

Einen Schwanenhals bräuchte ich jetzt nicht zwingend, aber mir macht ein wenig Kleckerei auch nichts aus, wenn ich die ganz kleinen Gefäße befülle. Das klappt mit der Schnabelöffnung (?) mit ein bisschen Übung auch präzise genug.

Den Stagg hätte ich auch echt gern hier stehen, aber solange der Gallant es noch halbwegs ordentlich erledigt, ist mir die Investition doch leider zu kostspielig... Falls hier wer seinen*ihren gebraucht loswerden möchte, gerne mal melden 😁

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vor 1 Stunde schrieb Lateralus:

Erklärend muss ich da noch nachschicken, dass mir die Zubereitungszeremonie absolut unwichtig ist. Ich möchte Tee trinken und nicht machen.

Das ist natürlich eine völlig legitime Sicht- und Herangehensweise, die ich uneingeschränkt respektiere. Trotzdem erlaube ich mir dazu zwei Anmerkungen, um unseren Dissens da etwas zu verdeutlichen. Zum einen ist "trinken" und "machen" für mich nicht zu trennen. Auch das Trinken ist ein 'Machen' - das Erzeugen sensorischer Daten. Das Trinken ist dabei lediglich der Abschluss des Machens - wo zur optischen und haptischen Wahrnehmung dieses Machens als dessen Ergebnis Riechen, Schmecken, veränderte Selbstwahrnehmung ('Qi') hinzutritt.

Zwischen dem Machen und der damit erzeugten Wahrnehmung besteht naturgemäß ein enger Zusammenhang. Wichtigster Faktor dabei ist natürlich das Material, das durch das 'Machen' und Trinken in Empfindung und Wahrnehmung transformiert wird. Aber auch die Form des Machens hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis - sie sollte technisch / handwerklich optimiert sein. Und - da es ja darum geht, den Endpunkt 'Trinken' anzusteuern und nicht darum, mit viel Herumhantieren Zeit zu verplempern, auch vom Zeitablauf her optimiert. Alleine schon das im letzten Absatz meines vorherigen Postings angesprochene Warten, bis der Tee auf Trinktemperatur abgekühlt ist, rechtfertigt meiner persönlichen Meinung nach den Einsatz eines Kühlers - das ist eben zeitliche Optimierung. Ich möchte auch Tee trinken - und nicht die Zeit mit Warten darauf vertrödeln. Da helfe ich lieber aktiv ein wenig nach.

Ob man für die Feineinstellung der Aufgusstemperatur nun den elektronischen Temperaturregler oder einen Kühler verwendet, ist sicher Geschmackssache. Für die technische Lösung spricht zweifellos die Exaktheit. Für die handwerkliche wiederum der damit verbundene, bereits erwähnte Spass (den zweifellos nicht Jeder dabei empfindet) sowie das Training der dafür erforderlichen Intuition - über deren 'Trefferlage' (um einen Begriff aus dem Schießsport zu missbrauchen) man unmittelbar beim Trinken ein feedback bekommt. Wobei die Optimierung des Handwerklichen viel Zeit und Übung erfordert - diese Praxis ist das, was man den 'Teeweg' nennt. Deswegen auch der Verweis auf Zhuangzi - es geht speziell um dieses Zitat des Wagners (in der suboptimalen Übersetzung Wilhelms):

Zitat

Wenn man beim Rädermachen zu bequem ist, so nimmt man's zu leicht, und es wird nicht fest. Ist man zu eilig, so macht man zu schnell, und es paßt nicht. Ist man weder zu bequem noch zu eilig, so bekommt man's in die Hand, und das Werk entspricht der Absicht. Man kann es mit Worten nicht beschreiben, es ist ein Kunstgriff dabei. Ich kann es meinem eigenen Sohn nicht sagen, und mein eigener Sohn kann es von mir nicht lernen. So bin ich nun schon siebzig Jahre und mache in meinem Alter immer noch Räder.

- in der oben verlinkten Diskussion ging es speziell um den "Kunstgriff".

Noch eine esoterische Ergänzung: zur Optimierung des 'Machens' gehört auch, daraus eine Neigong - Übung zu machen. Dann wird's auch was mit dem Qi des Tees ... ;)

Meine zweite Anmerkung kann ich in Folge des bereits Gesagten kurz halten: "Zeremonie" ist in diesem Zusammenhang ein völlig verfehlter Begriff. Dazu wird es erst, wenn man eine Form um der Form willen praktiziert - nicht des Inhalts wegen.

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vor 9 Minuten schrieb SoGen:

Dann wird's auch was mit dem Qi des Tees ...

Sehr interessant! Dazu habe ich eine Frage.

Wenn jemand wie ich, der sich noch nie mit QiGong, Neigong, Buddhismus, Daoismus und was es da sonst noch so gibt beschäftigt hat, auch die Energie des Tees spürt, warum spüre ich diese überhaupt? Bzw., warum spüren diese Energie manche, und manche eben nicht?

Spüre ich überhaupt das richtige Qi? Oder wäre die Wahrnehmung eine Andere, wenn ich aktiv eine der oben genannten Praktiken praktizieren würde?

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vor 6 Minuten schrieb Schizotwin:

..da freut sich der Pee Pee Boy.

Ist natürlich ganz großes Kino :yahoo:. Dazu ein Hinweis: wer mal nach Koblenz kommt, sollte sich Frau Chens kleinen Laden am Altengraben 27 nicht entgehen lasse. Wobei 'teapets' von Männeken Piss bis spuckende goldene Kröte nur den kleineren (und minder kostspieligen) Teil des Angebots ausmachen. Die Chefin und ihre freundliche Assistentin sprechen zwar kaum Deutsch,sind aber sehr geschickt in der Verwendung einer Smartphone-Übersetzungsapp. Für den schmaleren Geldbeutel gibt es ein kleines Angebot recht ordentlicher Bio-Tees. Und die Damen machen gerne eine Teeverkostung am beeindruckend großen (gefühlt ein Drittel des Ladens einnehmenden) Teetisch.

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vor 17 Minuten schrieb Anima_Templi:
vor 32 Minuten schrieb SoGen:

Noch eine esoterische Ergänzung: zur Optimierung des 'Machens' gehört auch, daraus eine Neigong - Übung zu machen. Dann wird's auch was mit dem Qi des Tees ... ;)

Wenn jemand wie ich, der sich noch nie mit QiGong, Neigong, Buddhismus, Daoismus und was es da sonst noch so gibt beschäftigt hat, auch die Energie des Tees spürt, warum spüre ich diese überhaupt? Bzw., warum spüren diese Energie manche, und manche eben nicht?

Spüre ich überhaupt das richtige Qi? Oder wäre die Wahrnehmung eine Andere, wenn ich aktiv eine der oben genannten Praktiken praktizieren würde?

Zum Glück trinke ich (bisher jedenfalls) nur japanischen Tee, da braucht man diesen ganzen Hokuspokus-Überbau nicht. Der "Godfather" der japanischen Teemeister sagt ja schließlich "Der Weg des Tees ist nichts als dies: Zuerst kochst Du Wasser, dann machst Du den Tee und trinkst ihn". Ich hatte ja durchaus in Erwägung gezogen mittelfristig meinen Tee-Horizont in Richtung China zu erweitern, aber wenn ich das hier so lese, werde ich mir das noch gründlich überlegen. :S

Bearbeitet von Schizotwin
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vor einer Stunde schrieb Schizotwin:

"Der Weg des Tees ist nichts als dies: Zuerst kochst Du Wasser, dann machst Du den Tee und trinkst ihn"

Ist bei Puerh nicht anders - ob das Wasser nun 4-6 Grad mehr oder weniger hat ist völlig unerheblich (und dank rein akustischer Live-Anzeige der Temperatur an meinen Tetsubins ohnehin nicht auszumachen) und alles andere ist nur ein Versuch, das erlebte in die leider völlig unzureichende Form von Sprache zu packen und mit unseren beschränkten Möglichkeiten nachzuforschen. Nichts davon brauchst du egal aus welchem Land dein Tee kommt - wenn du dich an diese Beschreibung des Teewegs hälst, machst du alles richtig ;)

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