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Japan Fuji-San Souchong Smoked Whisky


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Hallo,

zuerst einmal die Beschreibung

Zitat

Schwarzer Tee aus dem Matsumoto Teegarten, der mit Holz aus alten Whiskyfässer geräuchert wurde. Die goldbraune, aromatisch-weiche Tasse entfaltet eine komplexe Geschmacksfülle, ausgewogen mit zartem Rauch und einer fruchtig-süßen Whisky-Note.

ich habe diesen Tee, auf meinen Wunsch als Teeprobe zusätzlich bekommen. Leider entspricht er nicht meinem Geschmack.


Mein erster Fehler war diesen gleich als Mehrfachaufguss zu testen. Mit 2,5g auf 25 ml, 90° heißem Wasser und kurzen Ziehzeiten. Der Tee richt schon pur nach einer Schwarzwaldräucherei, viel zu intensiv. Der Geschmack ist leider dementsprechend. Zu stark nach Räucherei, der Nachgeschmack bleibt an der Lippe haften und geht nicht mehr weg. Kurz und gut nach 3 Aufgüssen habe ich kapituliert und erstmal meinen Mund mit fisherman's friend lemon aromtisiert.

Zweiter Versuch, klassisch. Teetasse 150ml 1,5g  mit 90° 2 Minuten. Alles schwächer aber der Räuchergeschmack dominiert, nichts mit Whisky-Noten.

Wenn dieser Tee nicht falsch hergestellt wurde, dann verstehe ich den japanischen Geschmack nicht.

Für Todesmutige, ich habe noch Material für 0,5l westlicher Aufguss, Dürften 6g sein.

Das Opfer heißt @goza

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vor 37 Minuten schrieb KlausO:

Der Räuchergeschmack dominiert, nichts mit Whisky-Noten.

Nunja Whisky nimmt den Geschmack aus dem Holz heraus. Verbrennt man das Holz hat man normalen rauch. Den Whisky Geschmack könnte man hinbekommen wenn man dem Tee, angebrannte spähne beifügen würde. So könnte das karamellisiete Zucker des Holzes in den Tee einziehen 🤔

Bestimmt gibt dieses Holz als räucherholz ein gewisses Aroma aber ich würde Whisky Geschmack nicht erwarten auch wenn Whisky sehr rauchig sein kann. Aber das fruchtige kann so nicht ankommen. 

Aber deine Beschreibung erinnert mich spontan an einen lapsang die auch sehr hartnäckig den Rauch hinterlassen :D

 

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Bei Whisky gibt es die additive und subtraktive Reifung, Whisky entnimmt etwas vom Holz und gibt auch etwas ab.

Das genutzte Holz ist also nicht "leer" oder geschmacks/geruchsneutral, sondern der ausgelaugte Teil eignet sich nur nicht mehr für die Whiskyreifung.

Bspw. in der Craftbeer Szene gibt es Bier aus dem Whiskyfass, das schmeckt auch entsprechend Whisky-aromatisiert.

Dass der Tee nicht eine Whiskybombe ist, ist klar, aber ein erkennbares Aroma wäre nicht unwahrscheinlich.

Ich erfahre es ja bald :trink_tee:

Bearbeitet von Gast
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Ich vermute das gleiche wie @Tanuki. Sobald Du das "aromatisierte" Holz verbrennst und damit Tee trocknest, löst sich der aufgesaugte Whiskygeschmack in Rauch auf. Ich hab mir aus einem alten Whiskyfass ein Regal für meine Flaschen gebaut und beim Entfernen der ersten Daube konnte man vom entgegenschlagenden Aroma betrunken werden ;) Aber dass es sich gegen das Aroma von verbranntem Holz durchsetzt und im Tee niederschlägt halte ich auch für unwahrscheinlich.

Spannender finde ich da das Experiment von einem meiner Lieblings-Portproduzenten, Dirk Niepoort, der grünen Tee eine Zeit lang in benutzten Portweinfässern lagerte, um ihn dadurch zu aromatisieren. Leider habe ich auf meinen Reisen bislang keinen Erfolg gehabt, solch "natürlich" aromatisierten Tee irgendwo in Porto oder Lissabon zu erwerben. Gab leider nur welchen mit zugesetztem Aroma und das hat mich dann doch nicht interessiert.

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@goza deswegen war meine Idee ja das Holz der Fässer  zu schreddern anzuflämmen und dem Tee zur aromatisierung zu zu geben. Da dürfte dieses Whisky Aroma sehr gut kommen.  Zum Räuchern gehen die meisten Geschmacksstoffe ja verloren bzw dominiert der Rauch anteil. Aber ich freue mich trotzdem auf deine Bewertung des Tees :)

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 Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Was für ein Aroma!

 

 

 

 

...wäre es halt Räucherschinken, und nicht Tee.

Der Umschlag von @KlausOs Brief roch schon sehr nach Räucherei. Vom ein oder anderen Paketdienst bzw. Subsubsubsubsubunternehmer bekommt man ja schonmal "aromatisierte" Päckchen und Briefe, wenn die in ihrer runtergeranzten Möhre von Auslieferungsfahrzeug wohnen und dementsprechend darin auch was für Kräuter auch immer quarzen, aber hier war's wohl wirklich der Tee, dessen Räucherung sich durch die Papierlagen fraß.

Die Blätter sind sehr räucherforellig (was süßes, fischiges), der aufgegossene Tee dann aber wirklich Original Schwarzwälder Schinken (fleischig). Wenn man immer wieder etwas nippt - ich hab mich gleich an die westliche Methode gehalten, 1g/100ml/90°C/2min - und sich die Zunge langsam an den Rauch gewöhnt, fängt man auch an, vom Schwarztee dahinter etwas zu erkennen: Weich, cremig, süßlich-aromatisch. Keine Adstrigenz, aber wohl auch von sich aus keine Geschmacksexplosion. Ganz kurz, dann kommt der Räucherschinken wieder hervor und sagt nicht nur leise "hallo", sondern brüllt "BIN WIEDER DA, WAR NIE RICHTIG WEG".

Wenn man mal auf Islay eine Führung durch eine Destillerie gemacht hat und sich am besten noch im Masterclass-Tasting in den Lagerhäusern durch Experimente des Brennmeisters trinken durfte, hat man schon so einen Eindruck, welche geschmacklichen Verbindungen es mit Rauch und Holz und Whisky so gibt. Ja, ne, nichts dergleichen ist hier zu finden. Gab's nicht mal auch Versuche mit Whisky aus dem Heringsfaß ("Fishky")? Kenne ich nur vom Hörensagen. Vielleicht war das die Intention; pack verschiedene tolle Aromenträger zusammen - Whisky, Räucherschinken und Tee sind jeweils was Feines - kombiniert ist es aber halt nicht zwingend was Feines³.

Insgesamt sicher 'ne witzige Erfahrung und ich habs mir auch krasser vorgestellt, letztlich ist er dann doch trinkbarer als gedacht, auf Dauer trenne ich Schinken und Tee lieber. Kann man gerne zusammen genießen, aber nicht in einem Aufguss (im wahrsten Sinne des Wortes). Leichte Raucharomen wie bei einem gerösteten Oolong sind was anderes, weniger ist eben manchmal mehr.

Übrigens nochmal kurz zurück zu der "kann Rauch aus Whiskyfaßholz nach Whisky schmecken"-Diskussion. Ich verarbeite billige geschenkte Whiskys gerne im BBQ, indem ich Räucherholzschnipsel damit tränke. Der Rauch ist in der Tat recht whiskylastig, aber vermutlich nur weil die Schnipsel noch feucht sind und ja, einen Whiskygeschmack hab ich so dann doch nie auf dem Grillgut geschmeckt. Bin wohl immer schon vom alkoholgeschwängerten Rauch ganz betört. Mea culpa.

 

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  • 2 Wochen später...

Dieser Tee ist ein Souchong Rauchtee, das steht auch in der Bezeichnung = Japan Fuji-San Souchong Smoked Whisky. Der Rauchgeschmack ist aber nicht so kräftig wie bei einem Tarry Lapsang Souchong aus China. Die leicht fruchtigen Whisky-Noten werden mit den Rauch vom Faßholz übertragen. Diese Raucht-Tee-Produktion vom Matsumoto Teegarten, war 2014 der Gewinner der: Silver Medal of International Tea Tasting Competition. 

 

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  • 2 Jahre später...

Da ich sowohl Getränke, die fürchterlich falsch klingen (mein bisheriger, äh, Favorit: "Orkiszowe", polnisches Knoblauchbier), als auch Whisky mag, habe ich da mal zugegriffen. Ich werde den Tee, sobald er eintrifft, mit einem Freund degustieren und danach wahrscheinlich einfach nachspülen... :)  danke bereits jetzt für den Tipp. Ein weiter Horizont kann selten schaden.

Bearbeitet von der Teetyp
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