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Vergleich von Unterschieden in der Shengproduktion


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Einleitend zum Thema Auszüge eines Gruppenchats mit Teefreunden:

[1.1., 10:59] Ich analysiere weshalb die Tees von Stanik dieses Jahr so voll sind .. er produziert anders als William, der auch sehr aromenschonend zu Werke geht, aber bei dem die Shengs manchmal sogar trüben Aufguss geben, dramatisch zu wenig gewokt - das ist bei Stanik nicht, insofern besser, aber ich weiss nicht ob das stabil bleibt, ich befürchte das Aroma könnte nach 2, 3 Jahren verfliegen und dann geht es nicht gross weiter. Dies im Kontrast zum Winterschlaf, nachdem der Tee dann nach 2, 3 Jahren immer mehr zulegt statt abflacht, die Thematik von Grüntee vs. Sheng.

[1.1., 11:01] Habt ihr nicht auch das Gefühl, ihr trinkt eher einen (exzellenten) Grüntee als einen Sheng?!? Dieses Gefühl habe ich z.B. bei Scott nicht, und bei Yu und Pandas Shengs auch nicht

[1.1., 13:12] Aber eben auch nicht ein richtiges Shaqing wie beim Grüntee, noch was anderes. Sagen wir auf der Shaqing Ebene ist Grüntee 100% durchgekocht (gutes Vergleichsbeispiel Long Jing, weil das Shaqing auch im Wok), Sheng traditionell wie z.B. Yu produziert geschätzt Shaqing etwa 70% durch (dafür gibt es aber noch andere verarbeitende Schritte im Vergleich zu Grüntee), Stanik geht geschätzt auf etwa 50% runter, während William in manchen verkauften Experimenten meiner Schätzung nach bis auf etwa 30% runterging.

[1.1., 13:49] Macht das für euch Sinn, weshalb deswegen die Frische-Aromen (noch) einiges stärker vorhanden sind, z.B. bei den Rareness Tees?

[1.1., 14:43] Ich stimme dir zu dass alle 19er prsk tees die ich probiert habe eine recht ungewöhnliche und einzigartige note haben die mich tatsächlich etwas an grüntee erinnern (sodass man immer sofort erkennt dass es ein prsk tee ist und nicht zb yu). Und ich glaube auch dass es eher etwas mit der produktion zu tun hat da es ziemlicher zufall wäre, dass guyoulin, huazhu und bakanan alle zufälligerweise im schatten gewachsen sind. Wie sich die tees entwickeln wird sich zeigen..

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Zumindest bei Pandas Mansa ist es so, dass die blumige Note von Teeblätter Stamm welche im Schatten wuchsen. @teekontorkiel hatte die Gelegenheit beide Maochas (beschattet und solche die in der prallen Sonne wuchsen) beim Panda zu verkosten. Gemäss Panda Alter die "besonnten" besser und entwickeln mehr Cha Qi. Time will tell! 

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Hm, interessant!

Auch wenn Prozentangaben ohne konkrete Aussagen der Produzenten recht müßig sind, ist das ein interessanter Punkt: Darüber habe ich mich auch mit Peter unterhalten (Disclaimer: ist schon über 6 Monate  her) und seine Tees sind eben NICHT "zu grün" (oder wie auch immer man das nennen möchte) produziert sind. Ein Experiment in diese Richtung war z.B. der 2019er Hekai Danzhu, der nie in den Handel gekommen ist: Er hatte diese neue Art zu Produzieren letztes Jahr kennen gelernt (unter anderem bei einem sehr hochwertigen, sehr sauber produzierten Hekai, den er über Connections vor Ort bekommen hat und den ich auch probieren durfte - der hat WIRKLICH an Grüntee erinnert!), war aber auch nicht davon überzeugt da er hier ebenfalls (mögliche) Probleme bei der Alterung sieht - daher hat er und Liou (sein Freund vor Ort in China, der schon länger als er im Geschäft ist und mit dem er zusammen produziert) sich dagegen entscheiden - eben bis auf dieses Experiment, was zwar momentan durchaus spannend ist, aber definitiv anders. Es kann natürlich sein, dass Shaqing-Grad im Vergleich zu Yu generell niedriger ist, aber es wurde auf jeden Fall nicht mit diesem Ziel wie z.B. von William produziert.

Dagegen spricht meines Erachtens nach auch die Erfahrung mit den etwas älteren Shengs von Peter (die nicht selbst produzierten Shengs sind bei der Betrachtung natürlich außen vor gelassen): 

  • den ältesten Sheng, den ich von ihm probieren durfte ist ein 2008er Bangpen: intensiver Geschmack und viele Facetten, hier ist auf jeden Fall nichts verflogen - andererseits ist Bangpen natürlich ein generell eher kräftige Region und ich habe den Tee erst 9 Jahre nach der Pressung probiert
  • die ältesten offiziell erhältlichen Shengs von Peter, die ich (teilweise) auch als Bing habe (da nur ein Sample als Beurteilungs-Grundlage meist etwas dürftig ist) stammen von 2011: auch hier alles klasse Tees bei denen nix eingeschlafen ist
  • der älteste Sheng von ihm, den ich ich "größeren Mengen" (sprich mehr als 1 Bing - schließlich bin ich kein Chinese, der sich Tonnenweise Tee in Keller stellen kann (was ich ohnehin keinen habe) :lol:) habe und daher auch etwas öfter trinke ist der 2013er Man Zhuan: Ein wunderschöner, intensiver Tee! Im Gegensatz zu Bangpen ist Manzhuan jetzt auch nicht unbedingt als die Haudrauf-Region bekannt aber andererseits stammt der Tee nur von 2013, in sofern noch nicht wirklich alt...
vor 21 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Wie sich die tees entwickeln wird sich zeigen..

Ganz genau! Frag mich in 10 Jahren nochmals - natürlich kann ich dann nur zu den wenigen Tees was sagen, von denen ich mehr als nur einen Bing habe (und sie dann noch nicht komplett weg sind :ph34r:) aber ich bin guter Dinge, dass die Tees auch dann noch trinkbar sind ;) 

Letztlich ist mir auch relativ egal, ob die Tees in 50 Jahren perfekt gereift sind oder nicht, wenn die ganzen 7542er erst langsam trinkbar werden: Ich kaufe Tee zum trinken, um die Veränderung des Tees mitzuerleben (was natürlich nur beim Trinken möglich ist) und als Ruhepol in dieser hektischen Welt (was genau so  Trinken bedeutet) und NICHT als langfristiges Investment-Objekt - wer weiß, ob ich den nächsten Atemzug noch erlebe oder nicht. Und wenn sich in ein paar Jahren herausstellt, dass sich der eine oder andere Bing, der mir gefällt, nicht "optimal" entwickelt hat oder Tendenzen zeigt, unterzugehen: was soll's ich hatte meine Freude daran. Dann wird der Tee aufgetrunken und der nächste kommt ins Kännchen - ich hab ja zum Glück keine Palette davon rumstehen. :) 

@mods: sorry für die vielen Links, aber ich denke, das macht die Sache einfacher - wenn das nicht OK ist bitte entfernen

Bearbeitet von doumer
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Ah, de fällt mir ein evtl. interessantes Testobjekt ein: der 2012er Manzhuan Huangshan von Yu im Verlgeich zum 2013er Man Zhuan von Peter: Gleiche Region, nur durch ein Jahr getrennt und zum Kaufzeitpunkt nahezu identisch bepreist: Notiz Yu, Notiz Peter - der Tee von Peter ist hier haushoch überlegen. Auch das für mich ein Indiz, dass Peter nicht mit "faulen Tricks" spielt, um kurzzeitig den Geschmack im Jungen Stadium zu pushen.

Ansonsten kenne ich bis auf den 2008er Yiwu Wild Arbor keine älteren Shengs von Yu - und der gefällt mir gar nicht: siehe hier. :( 

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Der Vollständigkeit halber hier noch zwei dazugehörende Beiträge aus einem anderen Thema:

Am 12/31/2019 um 12:54 schrieb GoldenTurtle:

Ich empfehle mit abschliessenden Urteilen in diesem jungen Alter eines Shengs zurückhaltend zu sein und zu warten, bis er seinen ersten Geburtstag gefeiert hat, mindestens.

Wie ich aus Erfahrung nur allzugut weiss, produziert Yu so, dass nicht wenige Shengs ein Jahr wenn nicht gar zwei bis selten drei Jahre brauchen um richtig aufzugehen. Sie befinden sich durch seine tief eingreifende Verarbeitung zu Beginn wie ein Kolibri über Nacht in einer Art Winterschlaf und brauchen einiges an Zeit um (wieder) richtig zum Leben zu kommen. Hingegen die Shengs von Stanik aus dem 19er Jahrgang sind von Anfang an voll präsent, was definitiv auf Unterschiede in der Produktion schliessen lässt - ob dies langfristig wiederum gut oder schlecht ist wird sich zeigen - ich bin auch diesbezüglich zurückhaltend. Ein echter Vergleich kann man frühestens gegen kommenden Sommer hin anstellen, oder noch besser im kommenden Winter.

Jetzt sollte man die 17er Produktionen von Yu und Stanik miteinander vergleichen.
Oder noch besser die 16er ... z.B. den 16er Yiwu Gaoshan von Yu finde ich erst seit wenigen Monaten so richtig gut.

 

vor 29 Minuten schrieb GoldenTurtle:

@teekontorkiel Wir haben verglichen, authentisches Material keine Frage, aber Stanik produziert anders als Yu, im Jahre 0 zumindest voller wirkend, aber bereits die Aufgussfarbe weist ein anderes Grün auf. Ich wage die These, dass die Entwicklung später unterschiedlich weitergeht und empfehle daher, die 19er Tees von Stanik lieber jung zu trinken und keinesfalls 5, 10 Jahre in irgendeinem Lagergefäss wegzusperren ohne regelmässige Tests all halbes Jahr. Ich tendiere zu der Ansicht dass der beliebte Trick angewendet wurde, den Wok weniger stark zu erhitzen um frische Aromen zu schonen, was den Tee aber auch etwas aggressiver, weniger magenfreundlich macht.

 

Der von Diz angeführte Aspekte, ob die Bäume im Schatten oder in der Sonne gewachsen sind, tut noch ein ganz anderes Kapitel auf. Wie wir aus Japan (z.B. betr. Gyokuro) nur allzugut wissen, hat die Beschattung relevante Auswirkungen.

vor 10 Minuten schrieb doumer:

Ansonsten kenne ich bis auf den 2008er Yiwu Wild Arbor keine älteren Shengs von Yu - und der gefällt mir gar nicht: siehe hier. :(

Der gefällt dir nicht?!? Da haben wir teilweise schon einen ziemlich unterschiedlichen Geschmack - wie Anima neulich erwähnte, wird Qualität möglicherweise von jedem anders beurteil. In der Weinwelt hat es sich diesbezüglich Robert Parker ausdrücklich vorgenommen, die Qualität vom eigenen Geschmack bei der Bewertung zu trennen, was aber möglicherweise das eine oder andere Jahrzehnt Erfahrung bedarf.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 3 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Der von Diz angeführte Aspekte, ob die Bäume im Schatten oder in der Sonne gewachsen sind, tut noch ein ganz anderes Kapitel auf. Wie wir aus Japan (z.B. betr. Gyokuro) nur allzugut wissen, hat die Beschattung relevante Auswirkungen.

Puh, allerdings! :lol:

vor 3 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Der gefällt dir nicht?!? 

Nope, leider nicht :( 
Qualität vom eigenen Geschmack zu trennen ist sicherlich eine gute Idee für ein möglichst "neutrales" Bewertungssystem (was wie an anderer Stelle gesagt unmöglich ist, wenn man es nicht auf eine chemische Analyse reduziert und somit des Sinns beraubt) - aber abgesehen davon, dass mir hierfür die Erfahrung fehlt, stellt sich auch die Frage der Intention: Ich bin nicht Stiftung Warentest oder ähnliches sondern ich habe meine Teeliste (so egoistisch das auch klingen mag) primär als Erinnerungsstütze, Logbuch für die Entwicklung (sowohl vom Tee als auch von mir :D) und Versuch auszuloten, welche Tees mir Freude bereiten, gestartet und daher ist für solch einen Anspruch viel zu viel Subjektivität eingewoben. 

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vor 9 Minuten schrieb doumer:

ein möglichst "neutrales" Bewertungssystem (was wie an anderer Stelle gesagt unmöglich ist

Doch! Parker sagt, er erkennt (nach Jahrzehnten Erfahrung), wenn ein Wein gut gemacht ist, auch wenn er ihm persönlich nicht schmeckt.

PS: Das gehört zu dem Thema erläuternd auch unbedingt dazu:

vor 5 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Ja Moment, die älteren Tee von prsk würde ich jetzt nicht unbedingt 1:1 mit den neuen gleichsetzen, und deshalb auch nicht deren Entwicklung.
Ich habe das Gefühl, dass da erst dieses Jahr Dinge in der Produktion umgestellt wurden.
Aber dass du gerne das Attribut "nett" den Tees von Yu attestierst, dazu wollte ich dich einerlei fragen ob ich etwas aus einer PM zitieren darf, aber nett tut es bereits. :D
Das mit dem "auf nett produziert" hat eben einen Grund, und der ist die Bekömmlichkeit - darauf legt auch Atong grossen Wert und das hat Yu bei ihm gelernt.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 14 Minuten schrieb GoldenTurtle:

wird Qualität möglicherweise von jedem anders beurteil.

Wobei dies ja eigentlich eine Binsenweisheit ist... ;)

Es gibt offensichtliche Merkmale bei so ziemlich allen Genussmitteln, die gänzlich frei von persönlichen Vorlieben bewertet werden können. 

Zum Beispiel beim Tee: ein tolles Blattgut, ist ein tolles Blattgut. Da gibt es nichts dran zu rütteln.

Im übrigen finde ich, dass in vielen Bewertungen von Tees hier im Forum gerade solche Aspekte auch benannt werden, und zwar unter Umständen auch dann im positiven Sinne, wenn der Tee einem geschmacklich nicht so zusagt. (Es gäbe hier auch noch Beispiele aus anderen Bereichen, die ich jetzt aber nicht näher benenne, weil ich keine Lust auf eine weitere Tabakdiskussion habe. :lol:)

Ich habe Yu nie bezüglich seiner Blattgutselektion kritisiert. Auch sind seine Tees ohne Frage "sauber" verarbeitet. Dies sind Tatsachen, die man, m.E., nicht groß in Frage stellen kann.

Wo dann aber mein subjektiver Ansatz durchkommt ist, wenn der Tee schlussendlich im Schälchen verkostet wird. Wenn ich dann andere als interessanter oder im P-L-Verhältnis besser bewerte heisst dies nicht, dass der Tee von Yu schlecht ist. 

Es kommt auch darauf an, was der Leser in eine Teebesprechung reininterpretiert und was zwischen den Zeilen gelesen wird.

 

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vor 27 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Doch! Parker sagt, er erkennt (nach Jahrzehnten Erfahrung), wenn ein Wein gut gemacht ist, auch wenn er ihm persönlich nicht schmeckt.

Naja, aber dann sagt die Bewertung doch nichts mehr aus, dann sind es lediglich Metadaten. Klar, das hilft bei der Einordnung hinsichtlich Qualität, aber ein noch so perfekt produzierter, in allen technischen Aspekten glänzender, gesichtsloser Sheng ist und bleibt genau das: nett, aber gesichtslos - in Kürze wieder vergessen oder einer unter vielen und insofern nichts, was mir gefällt, auch wenn er qualitativ gut sein mag. Das ist das, was ich in meinem letzten Post zwecks Subjektivität meinte ;) 

Ich erkenne aber klar den Nutzen von solchen Metadaten - vielleicht wäre ein zweigeteiltes System sinnvoll: objektive Punkte + persönlicher Geschmack als gesonderter Parameter für eine Gesamtnote? Hmmm...

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vor 7 Stunden schrieb Lateralus:

Müssten objektivierbare Kriterien nicht auch messbar sein?  

Abgesehen von Pauls sehr treffendem Zitat stellt sich in der Tat die Frage, wie können selbst vermeintlich einfache Faktoren messbar sein. Zum Beispiel "schönes Blatt" - ich kann nicht einfach mein Lineal anlegen und ab einer gewissen Länge sagen "ja, das ist schön": Yibang ist generell kleiner als andere Regionen - ist Yibang daher nie schön und mein Baumartiger Huangpian von heute das Nonplusultra? Klingt falsch - und dann wären da ja noch Sonderfälle wie Mao Du Er, Yesheng etc. Und Dragonballs hätten immer einen Vorteil gegenüber Bings, da hier kein Tee herausgelöst werden muss - auch Quatsch. Und sobald es nicht mehr messbar ist, haben wir schon die Objektivität verloren. o.O

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@Paul Wer stört denn da die Vermessung der Welt mit einem frechen Spruch?

Messbar wäre bspw. die Bekömmlichkeit, als einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Dann die farbliche Einheitlichkeit des Blattguts (dies ist ebenfalls ein Qualitätsindiz wie gut gearbeitet wurde gleich bei mehreren Schritten).

@miig ist übrigens scheinbar untergetaucht, will ich nebenbei einmal bemerkt haben.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich glaube auch Bekömmlichkeit ist schwer zu messen, denn da müsste man ja das "Messgerät" Mensch verwenden. Und vom dem bin ich nicht so ganz überzeugt ;)
Ist der Tee unbekömmlich oder war es doch das Essen davor oder irgendein anderes Wehweh-chen?

Nein ich glaube da wird sehr wenig mess- und daher objektivierbar sein. Ist aber vielleicht auch nicht wirklich notwendig für uns möchte ich meinen.

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vor 57 Minuten schrieb doumer:

Bekömmlichkeit ist nicht mit einem Messgerät messbar, daher nicht objektiv.

Doch, durch chemische Analyse gewiss. Um einmal mehr das diesbezüglich erforschtere Thema Wein beiratezuziehen, hier sagt man bspw. grundsätzlich, dass ein Wein mit einem niedrigen PH-Wert ein gesunder, bekömmlicher Wein ist. Es kommt noch darauf an, um welche Säuren es sich genau handelt (denn in diesem Fall sind mehrere in unterschiedlichen Anteilen involviert), aber dies ist chemisch ebenfalls analysierbar.

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Hm, meinst du, dass es wirklich so simpel ist? Würde mich um ehrlich zu sein wundern, wenn es nur am PH-Wert liegt, dass ein billiger Häcksel-Bulang (von kleinen Büschen) auf den Magen schlägt und ein hochwertiger Bulang (Dashu/Gushu) nicht. Wurde das schon mal überprüft (bei Tee und nicht bei Wein)?

Lass mich natürlich gerne eines besseren belehren - (<ironie>) wäre ja prima: einfach ein PH-Teststreifen in Tee hängen und schon weiß man, ob es ein guter Tee ist oder nicht, man muss ihn noch nicht einmal probieren :lol: (</ironie>)

Bearbeitet von doumer
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Wenn ich mich hier mal 'reinhängen darf - da wurde ja Einiges angesprochen, was nicht nur für Shengs relevant ist (über die ich als Pu-Muffel wenig zu sagen wüsste), sondern mE generell für Tee.

@GoldenTurtle: ich denke, das 'Profil' von Polyphenolen (die bzw. deren Derivate Probleme im Magen bereiten können) bestimmt einen Tee ganz wesentlich - insbesondere seine 'Bekömmlichkeit'. Grundsätzlich ließe dies eine empirische (und in diesem Sinn objektive) Beschreibung zu. Das Problem liegt natürlich im Detail - das bedürfte einiger Untersuchungen zur Bestimmung dieser Polyphenole und ihrer relativen quantitativen Verteilung beim jeweiligen Tee sowie ihrer jeweiligen (potentiellen) Wirkung auf die menschliche Magenschleimhaut (was wiederum die Erstellung einer auf ausreichend großer Datenmenge beruhenden Statistik voraussetzen würde).

Neben der praktischen Umsetzung (wie gut bzw. schlecht dies bei gesundheitlichen Aspekten funktioniert, lässt sich gerade bei Tee gut beobachten) gibt es jedoch weitere Komplikationen. Zum einen ist eine Bewertung nach dem Kriterium 'Bekömmlichkeit' doch recht eindimensional - und andere Qualitätskriterien sind in eher geringerem Ausmaß einem empirischen Zugang offen. Das ist übrigens auch bei Wein so - eine sensorische Prüfung zur Qualitätsbestimmung ist auch da nicht durch empirische Daten ersetzbar. Wobei ein guter Verkoster durchaus zwischen "gut gemacht" und "schmeckt mir" unterscheiden kann und beides nicht notwendig zusammenfallen muss.

Wenn man persönlich Qualität vorrangig nach ästhetischen Kriterien beurteilt, ist man vollends auf eine subjektive Perspektive festgelegt - auch, wenn sich solche 'Qualitätsurteile' unterschiedlicher Subjekte durchaus decken können. Dann haben wir solche Nerd-Klüngel wie hier ... B)

Wobei auch 'Bekömmlichkeit' eine stark subjektive Komponente hat (an das obige anküpfend: ausgedrückt durch die statistische Stichprobenvarianz). Noch dazu ist diese subjektive Komponente zeitabhängig variabel. Beispielsweise musste ich die letzten beiden Tage wegen Magenproblemen auf meinen Tee verzichten. Heute dann ein vorsichtiger Wiedereinstieg (nach einem leichten Frühstück, nicht wie sonst auf nüchternen Magen) mit einem Lu Shan Yun Wu. Top grade, ein Autumnal, am 06.09. letztes Jahr gepflückt und verarbeitet. 10g/180ml/85°C, sechs Aufgüsse. Drei Tage war der Kerl so krank, jetzt säuft er wieder, Gott sei Dank!

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@SoGen Schön geht es dir wieder besser und geniesst du ein nettes Teelein. :thumbup:

vor 24 Minuten schrieb SoGen:

Lu Shan Yun Wu

Ja, ja ... mit Elogen über solche Wolken Nebel Grüntees hat mir Hoffman seinerzeit auch mal den Mund wässrig zu machen verstanden.
Hast du diesbezüglich seinen persönlich favorisierten Yun Wu, den Mei Lan Chun vom Drum Mountain (Gushan) in Fujian verkostet?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Danke - und auch Danke für den Tip. Wobei ein Kilopreis von 940,- € (beim Kauf von 1/4 lb) ja schon eine Hausnummer ist. Der o.g. vom Lu Shan kostet regulär nicht einmal die Hälfte (ca. 447,- €/kg, wobei nur 50g-Packungen angeboten werden) - was ja auch nicht gerade ein Schnäppchen ist. Dazu wurde er dank einer Rabattaktion, bei der ich nur zwei Päckchen voll bezahlte und drei mit einem Rabatt von 80% bekam. Waren drei komplizierte Bestellungen - mehr als 150 $ Warenwert (um den Rabatt zu bekommen), dabei aber unter 150 €, um die Zollfreiheitsgrenze nicht zu überschreiten :ph34r: ... Jetzt aber Schluss mit offtopic ...

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Am 1/6/2020 um 22:21 schrieb GoldenTurtle:

 

@miig ist übrigens scheinbar untergetaucht, will ich nebenbei einmal bemerkt haben.

hehe... war tatsächlich verreist :)

Am 1/4/2020 um 14:20 schrieb GoldenTurtle:

William, der auch sehr aromenschonend zu Werke geht, aber bei dem die Shengs manchmal sogar trüben Aufguss geben, dramatisch zu wenig gewokt

Hmmmmmmmmm.... also zu Prsk kann ich wenig sagen, weil ich nur eine Handvoll seiner Tees kenne. Aber ich hab doch seit mehreren Jahren die Farmerleaf-Tees gekauft jedes Jahr, und bin skeptisch diesbezüglich. Während ich bisher noch nicht so sehr auf Klarheit in der Tasse geachtet hab (werd ich nachholen), kann ich sagen, dass die von William selber produzierten Tees alle gut entwickelt haben - das ist ja das Hauptproblem bei diesen auf Grüntee gemachten Shengs, dass sie am Anfang sehr lecker sind, dann aber kollabieren.

Das ist mir bisher bei keinem FL-Tee passiert. Bin mir nicht ganz sicher, wie deine Aussage zu verstehen ist. Solltest du sagen, dass Williams Tee grundsätzlich oder tendenziell schlecht verarbeitet seien, dann würde ich dem entschieden widersprechen. (Dass sein Stil zu relativ zarten Tees tendiert, ist zutreffend..)

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Hatte ich es mir doch gedacht, dass du ziemlich schweigsam warst die vergangene Woche.

vor 4 Stunden schrieb miig:

Bin mir nicht ganz sicher, wie deine Aussage zu verstehen ist. Solltest du sagen, dass Williams Tee grundsätzlich oder tendenziell schlecht verarbeitet seien, dann würde ich dem entschieden widersprechen. (Dass sein Stil zu relativ zarten Tees tendiert, ist zutreffend..)

Nee sicher nicht grundsätzlich, aber mehrere seiner Tees sind doch etwas experimentell produziert (hat er ja auch selbst gesagt), und das in verschiedene Richtungen. Jedoch aus dem Experimentieren lernt er bestimmt einige wertvolle Lektionen. Sein aktuelles Fazit aus den vergangenen Jahren würde mich interessieren ... wie sind so seine Tees des 19er Jahrganges?

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Also, ich kenn von diesem Jahrgang nur den Miyun als William-eigenen Tee so richtig. Der ist prima. Der 17er Miyun hat schon deutlich an Kraft zugelegt und ist nicht mehr so mild wie sein junges Pendant. Hab sonst noch den Ao Ne Me '19, aber den hat William ja nicht selber produziert.

Hatte noch ein paar Proben, aber erinner mich nicht mehr so genau daran. Der Bulang war auch sehr nett - was bezüglich eines Bulangs eine tendenziell problematische Aussage ist :devil:

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vor 20 Stunden schrieb miig:

Hab sonst noch den Ao Ne Me '19, aber den hat William ja nicht selber produziert.

Hier gibt es ein ausführliches Interview mit dem Produzenten eben jenes Ao Ne Me zu sehen (englische Untertitel lassen sich einblenden). Konkrete Produktionsparameter werden nur kurz angeschnitten (z.B. ab Minute 21:40) aber die beiden reden viel über unterschiedliche Ansätze der Instandhaltung und Pflege von Teegärten, und wie sich diese auf das Produkt auswirken. Dieses Thema behandelt William ja des öfteren in seinen Videos. Ich finde das immer wieder sehr interessant und mag seinen Ansatz, die eigene Vorgehensweise offen zu legen und gleichzeitig auch andere Produzenten zu Wort kommen zu lassen (und diese dann - wie auch hier - mit Hilfe von Untertiteln den meisten Westlern überhaupt erst verständlich zu machen).

Aus diesem Grund habe ich dort Anfang Dezember eine Bestellung aufgegeben. @GoldenTurtle Wenn der Zoll Frankfurt die Sendung denn eines Tages mal freigibt, kann ich zumindest zum 19er Ai Ban und zum 19er Moonlight White aus der Frühlingsernte etwas sagen, wohlgemerkt in der Rolle eines Pu Anfängers .

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