Roberts Teehaus Geschrieben 5. Oktober 2020 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2020 Genmaicha aus Japan – eine faszinierende Teespezialität! Denkt man an Japan und Tee, so denkt man in erster Linie wahrscheinlich an Matcha oder Gyokuro Asahi. Doch Japan hat viel mehr zu bieten und so scheint es doch ein wenig verwunderlich, warum gerade Genmaicha bei uns eher noch ein Geheimtipp ist – obwohl diese Teespezialität überaus duftig und himmlisch malzig schmeckt. Genmaicha ist eine köstliche Teespezialität, welche neben grünem Tee geröstete und teilweise gepuffte Reiskörner enthält. Wer Reis als Grundnahrungsmittel liebt oder damit aufgewachsen ist, wird allein schon beim Öffnen der Teepackung ins Schwärmen geraten. Für diese Teemischung wird gerösteter brauner (Natur)Reis verwendet (japanisch Naturreis = genmai) – wodurch dieser Tee eine angenehme und malzig-aromatische Röstnote erhält. Sein Geschmack Sein Aroma bewegt sich zwischen leicht süß, nussig und Karamell. Grundlage für den Genmaicha bildet grüner Tee, der durch die nussige Karamell-Note milder und runder wird. Beliebt zum Nachmittag zu etwas Gebäck, werden die Reiskörner auch gerne mal aus dem Tee geknuspert. Ob man den Tee nun zum Gebäck einnimmt oder als Getränk zu hellen Fleisch- oder Fischgerichten – im Prinzip passt er zu Allem und kann eigentlich immer getrunken werden. Liebe auf den ersten Schluck Wer Genmaicha einmal probiert hat, ist in der Regel sofort über alle Geschmacksknospen in diese Teemischung verliebt. Also Vorsicht: Andere Tees könnten es eventuell künftig ein bisschen schwerer haben. 😉 Entstanden ist die Teespezialität laut Erzählung wahrscheinlich während des 15. Jahrhunderts, und auch hier spielte wahrscheinlich – wie oft – der Zufall eine Rolle! So wird etwa mancher Grüntee leicht geröstet, und der Geschichte nach soll der Bedienstete eines Samurai bei der Röstung des grünen Tees etwas nachlässig vorgegangen sein, und den Tee zu lange erhitzt haben. Zwischen den Teeblättern befanden sich auch nachlässigerweise mehrere Reiskörner. Der Herr Samurai war über den Fauxpas so wütend, dass er den armen Diener angeblich hinrichten ließ. Als er die Röstung dann als Tee probierte, musste er äußerst beschämt feststellen, dass diese unfreiwillig entstandene Teemischung überaus köstlich mundete. Der Genmaicha war entstanden, sein armer Erfinder hat ihn leider nie probieren können… Darum: Bitte immer erst probieren, dann meckern! Eine Frage des Geldes… Da japanischer grüner Tee auch in Japan hochpreisig und für das allgemeine Volk doch eher rar gewesen ist, konnte man ihn zudem mit dem gerösteten Reis strecken, was Genmaicha zu einem „Arme-Leute-Tee“ machte. Und Hand aufs Herz – sind es nicht gerade die sogenannten „Arme-Leute-Speisen“, die mitunter am besten schmecken? Denken Sie nur in unseren europäischen Kreisen an Arme Ritter oder das deftige Bauernfrühstück. Not macht erfinderisch; gerade, wer arm gewesen ist, musste meist hart arbeiten und wollte wenigstens mit guter, nahrhafter und wohlschmeckender Kost bei Laune gehalten werden. Und so galt Genmaicha als gestreckter Arme-Leute-Tee und sollte als Überbrückung zwischen zwei Mahlzeiten dienen... Inzwischen ist er überall beliebt und bildet ein geschätztes Alltagsgetränk in Japan. Die Zubereitung: Geben Sie acht bis zehn Gramm Genmaicha in eine Kanne. Kochen Sie einen Liter Wasser sprudelnd auf und lassen Sie es drei Minuten im geschlossenen Wasserkocher abkühlen. Anschließend aufgießen und den Aufguss zwei Minuten lang zugedeckt ziehen lassen. Sie können ihn bei Bedarf mehrmals aufgießen – das jedoch ist und bleibt Geschmackssache, je nachdem ob Sie eher kräftigem oder mildem Aroma den Vorzug geben. Probieren Sie es einfach aus – einen frischen Aufguss kann man immer machen. 🍡😄👌🍵 Zum Wohle! Zitieren Link zu diesem Kommentar
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