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Unterschiede beim Sieben von Tee zwischen Japan, China, UK und Indien


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Hallo,

wie bei meinen bisherigen Fragen geht es auch hier im Prinzip wieder um Teesiebe. 

In Japan wird ja meist für grünen Tee ein recht grobes Keramiksieb verwendet, wie beispielsweise in einer Kyusu. In China hingegen wird für Gongfu Cha ein sehr, sehr feines Stoffsieb verwendet wie auf diesem Bild:

clay_strainer_grey.jpg?v=1487208595

Neben diesen feinen Stoffiltern werden in China anscheinend aber auch diese recht groben Siebe verwendet:

61jOMPIRoqL._AC_SL1500_.jpg

Hierzu habe ich einige Fragen:

1. Werden sowohl schwarzer als auch weißer und grüner Tee in China traditionell mit einem solchen Stoffilter gesiebt?

2. Warum wird in China ein solch feiner Filter verwendet, in Japan aber grobe Keramiksiebe? Hat das rein kulturelle, oder auch praktische Gründe? 

3. Für welchen Tee bzw. zu welchem Anlass wird in China ein Bambusfilter wie oben verlinkt verwendet statt die feinen Stoffilter? Ist das einfach die praktischer Alltagsvariante? 

4. Wie wird Schwarztee in Indien bzw. Großbritannien traditionell gesiebt? Ich habe mich etwas informiert und überall nur normale Küchensiebe (wie man sie auch für Mehl verwendet) bei der Zubereitung gesehen. Ist das tatsächlich das, was man traditionell verwendet?

5. Auf diversen Websites gelesen, dass zu feine Filter gesunde Partikel des Grüntees stoppen und auch den Geschmack etwas trüben. Ist das tatsächlich war? Falls ja, wie erklärt sich die Verwendung sehr feiner Filter in China? 

Vielen Dank! 

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Ich halte die Annahme "China = feine Filter, Japan = grobe Filter" für nicht haltbar. Auch beiden Ländern eine jeweils einheitliche "Tradition" zu unterstellen, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.

Anstatt sich dem Thema theoretisch zu nähern und vermeintliche Traditionen zu imitieren, würde ich unbedingt empfehlen, dass Du Dir einfach mal verschiedene Filter kaufst und ausprobierst, was für Dich persönlich am besten funktioniert. Gongfu erwirbt man nur durch Praxis und die gezeigten beiden Teile dürfen ja auch nicht viel kosten.

Ich filtere inzwischen gar nicht mehr und halte es dabei ähnlich wie SoGen es an anderer Stelle schrieb.

Mit so einem Stoffsieb hatte ich keine guten Erfahrungen gemacht. Ließ sich irgendwann einfach nicht mehr vernünftig reinigen und störte zudem meinen Wunsch nach größt möglicher Einfachheit beim Teegenuss.

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Ja.

Ich denke, man kann das einfacher gestalten. Diese feinen Siebe für Gongfu sind mE. ein Extra, wenn man gar keine Partikel durchlassen will. Für großblättrige Tees sind oft gar keine Siebe vonnöten

vor 21 Stunden schrieb HJ0001:

Wie wird Schwarztee in Indien bzw. Großbritannien traditionell gesiebt?

Was meinst du damit? Meinst du, bei der Produktion?

 

vor 21 Stunden schrieb HJ0001:

Auf diversen Websites gelesen, dass zu feine Filter gesunde Partikel des Grüntees stoppen und auch den Geschmack etwas trüben. Ist das tatsächlich war?

Hmm... ich melde mal leichte Skepsis bezüglich dieser diversen Websites an. Weiß auch nicht, was "gesunde Partikel" sein sollen.

SoGen schrieb ja schon: Wenn ein Sieb die ganz kleinen, feinen Partikel durchlässt, kann das dem Tee etwas mehr Körper verleihen. Ob das gut ist, ist wohl Geschmackssache. Und ich würde anmerken, bei Tee mit sehr vielen Bröseln kann es auch mal stören, aber das sind mE Ausnahmefälle. Meistens wird es keinen merklichen Unterschied machen.

Mein Tip: Verkopf dich nicht. Wenn dein Aufgussgefäß ausreicht dazu, dass die Blätter darin verbleiben und keine störende Menge an Bröseln in der Tasse landet, passt das schon. Viel komplizierter muss man es nicht machen.

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  • 2 Wochen später...

Hei HJ0001,

Ich kenne mich in Sachen Tradition gar nicht aus, aber da ich vorwiegend japanischen Grüntee trinke, vll noch ein Hinweis zur Nutzung verschiedener Siebe/Filter hierbei:
Der Dämpfungsgrad bei japanischen Tees hat einen großen Einfluss auf das Blattgut. Je stärker (länger) das Blatt gedämpft wird, desto eher "bröselt's" ;) Da die meisten Keramiksiebe in Kyusus eher gröber sind und nicht alle so gerne viele Partikel mittrinken, können feinere (Metall)Siebe im Kännchen sicher auch in "der" japanischen Teetradition dienlich sein, zumindest für stärker gedämpfte Tees. Ein Tuch- oder Stofffilter dafür zu gebrauchen wäre mir aber wirklich neu 🤔

Keiko zB bieten größtenteils intensiver gedämpfte Tees an und haben in ihrem Onlineshop ausschließlich Kyusus mit Metallsieben. Persönlich mag ich leichter gedämpfte Tees lieber und bin mit dem Keramikfilter in meinem Kännchen total zufrieden. Da kommen schon mal Partikel durch, die dann dem Genuss allerdings wenig abtragen ^^

Wenn ich mal chinesische Tees hatte, habe ich die auch immer in einem Keramikkännchen mit integriertem, eher grobem Filter gebrüht. Da ist mir aufgrund der viel stabileren Blattstruktur nie etwas durchgerutscht. Da sind japanische Tees meiner Erfahrung nach viel 'feiner', was aber sicher Sortenfrage ist!

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