Tee in Gusseisener Kanne zubereiten - oder in Tasse?

[kikujirononatsu]

Hallo!

Ich nutze eine kleine, gusseiserne Kanne um den Tee zuzubereiten.

Dabei kippe ich das kochende Wasser hinein, messe die Temparatur und gebe dann erst das Sieb mit dem Tee hinzu.

Die erste Tasse (TG Tamaryokucha) ist super, nach der zweiten (10 Minuten später) ists dann schon braun und leicht bittrig....

Natürlich hole ich den Tee nach 2 Minuten sofort raus.

Zuvor habe ich einfach ein Sieb in die Tasse gelegt und entsprechend dosiert. Der Tee war immer makellos.

Nun habe ich aber Zubereitungsarten gesehen, wo scheinbar direkt auf ein Sieb verzichtet wurde? Nimmt man also einfach den Tee, gibt ihn in eine Tasse, lässt ihn ziehen und schüttet ihn dann in eine zweite ab ?

Meine Befürchtung ist, dass er sich in meiner Kanne sowie in meinem Sieb nicht optimal ausbreiten kann.

Was sagt ihr dazu?

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Hallo,

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[Thorben]

Ja, bei Grüntees ist die allgemeine Empfehlung, grundsätzlich nur soviel zuzubereiten, wie direkt getrunken wird, also wenn man alleine trinkt genau eine Tasse. Er sollte dann nicht, wie es speziell in der Englischen Teekultur übrig ist, in einer großen Teekanne aufbewart werden, bis er getrunken wird, sondern wenn er fertig ist direkt aus der Teekanne in die Tassen gegossen werden. Das geht natürlich am besten mit Teekannen in Tassengröße, wobei es da reichlich Auswahl gibt, zum Beispiel kleine Porzellan Kannen im "westlichen" Stil, Yixing-Ton-Kannen aus China, Kyusus aus Japan. Dann braucht man auch kein Sieb, das in die Kanne gehängt wird, lediglich ein in die Kanne eingebautes Sieb und/oder ein zusätzliches das man über die Tasse hält. Das deckt sich auch mit der Zubereitsempfehlung von TG .

Ich hab übrigens auch das Gefühl, das größere Kannen zum alleine Trinken nicht wirklich geeignet sind, weil man den Tee ja meist mehrfach aufgießt. Bei einer 1l Kanne wären das bei drei Aufgüssen ja schon 3l Tee!

Bearbeitet 3. Januar 2013 von Thorben

[David]

Ich bin ganz allgemein kein Fan vom Aufbrühen in Eisengusskannen. Traditionell sind das ja auch eher Heisswasseraufbewahrungsgefässe und nicht Aufbrühgefässe. Zumindest bei der recht günstigen die wir zu Hause haben ist zudem eine deutlich Geschmacksveränderung in Richtung Metall schmeckbar. Das Nachbittern ist allerdings normal und findet selbst wenn man sehr feine Siebe nutz eigentlich immer statt. Deshalb ist es wie Torben schon schrieb ratsam lieber kleinere Portionen zu machen und flott zu trinken. Der einzige Tee den wir gerne aus Eisenguss trinken ist Genmaicha, weil der Eisengeschmack gut zu den Röstaromen passt.

[geroha]

Ich habe über einige Jahre Grüntee (meist Kabusecha) in einer Eisenkanne serviert. Das ist die 0,55l-Kanne, die ich jetzt bei Gongfucha für das heiße Wasser nehme.

Damit war ich immer zufrieden, aber ich habe den Tee auch anders zubereitet:

kochendes Wasser in die Eisenkanne

Teeblätter in eine Glaskanne

wenn das Wasser abgekühlt (und dadurch die Kanne vorgeheizt) in die andere Kanne auf die Teeblätter gießen

nach 2 Minuten durch ein Sieb in die Eisenkanne gießen (und natürlich das Sieb aus der Kanne nehmen)

Wichtig also: den Teeblättern ausreichend Platz geben und eine gut emaillierte Kanne nehmen (damit der Eisengeschmack nicht auf den Tee übergeht).

Dass der Tee in Deiner Kanne braun und bitter wird, kann an zuviel Hitze liegen - stellst Du die Kanne auf ein Stövchen? Das ist nicht nötig, wenn die Kanne wie oben beschrieben vorgewärmt ist. Oder ist das Sieb zu groß? Wenn zuviele Teeblattpartikelchen in der Kanne schwimmen, während die vorgeheizten Kannenwände Energie an den Inhalt abegeben, zieht der Tee noch weiter.

Ansonsten: für heißes Wasser bei der Teezeremonie sind die Eisenkannen wunderbar. Click.

[Baumgarte]

Giesse doch mal etwas von deinem Grüntee in ein Glas und lass es stehen. Du wirst sehen, dass er sich verändert, viele Tees werden trübe und auf der Oberfläche bildet sich eine Art Haut. Da das meist nicht erwünscht ist, ist es geschickt nur so viel zuzubereiten, wie du gleich trinken möchtest.

Viele Grüße

[kikujirononatsu]

Ich habe über einige Jahre Grüntee (meist Kabusecha) in einer Eisenkanne serviert. Das ist die 0,55l-Kanne, die ich jetzt bei Gongfucha für das heiße Wasser nehme.

Damit war ich immer zufrieden, aber ich habe den Tee auch anders zubereitet:

kochendes Wasser in die Eisenkanne

Teeblätter in eine Glaskanne

wenn das Wasser abgekühlt (und dadurch die Kanne vorgeheizt) in die andere Kanne auf die Teeblätter gießen

nach 2 Minuten durch ein Sieb in die Eisenkanne gießen (und natürlich das Sieb aus der Kanne nehmen)

Wichtig also: den Teeblättern ausreichend Platz geben und eine gut emaillierte Kanne nehmen (damit der Eisengeschmack nicht auf den Tee übergeht).

Dass der Tee in Deiner Kanne braun und bitter wird, kann an zuviel Hitze liegen - stellst Du die Kanne auf ein Stövchen? Das ist nicht nötig, wenn die Kanne wie oben beschrieben vorgewärmt ist. Oder ist das Sieb zu groß? Wenn zuviele Teeblattpartikelchen in der Kanne schwimmen, während die vorgeheizten Kannenwände Energie an den Inhalt abegeben, zieht der Tee noch weiter.

Ansonsten: für heißes Wasser bei der Teezeremonie sind die Eisenkannen wunderbar. Click.

Hey!

Danke für den tollen Tipp! Hab jetzt mal einfach einen Metalltopf genommen, das kochende Wasse dort reingegeben und gewartet, bis es die gewünschte Temparatur hatte. Dann den Tee rein, gewartet und durch ein Sieb in die Metallkanne. Eh wohla: Supergut. Der Tee hat maßlos viel Platz zum sich ausbreiten und Geschmack verströmen :-)

Danke für den Tipp!

Giesse doch mal etwas von deinem Grüntee in ein Glas und lass es stehen. Du wirst sehen, dass er sich verändert, viele Tees werden trübe und auf der Oberfläche bildet sich eine Art Haut. Da das meist nicht erwünscht ist, ist es geschickt nur so viel zuzubereiten, wie du gleich trinken möchtest.

Viele Grüße

wird gemacht :-)

beim lernen ist es allerdings immer fein, eine große Menge stehen zu haben

Bearbeitet 6. Januar 2013 von kikujirononatsu

[Lemitech]

beim lernen ist es allerdings immer fein, eine große Menge stehen zu haben

Kleiner Tipp: Gute Thermoskanne (Glaszylinder) mit heißem Wasser unter den Schreibtisch und ne kleie Kuyosu oder einfach einen Tassenfilter und ein zusätzliches Glas/Gefäß auf den Tisch. Ist wunderbar für die Kurzen lernpausen zwischendurch. Ich mach das immer so mit meiner Yixing Kanne