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Aged Da Hong Pao von Red Lantern Tea


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Gestern hat mich, nach 3 1/2 Wochen, meine erste Bestellung von Red Lantern Tea erreicht, ein Ebay Anbieter.



Es handelt sich, laut Beschreibung, um einen fünf Jahre gereiften Da Hong Pao Oolong.



Hier ein Bild vom Tee und der Verpackung:



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Der Tee an sich ist Kohlrabenschwarz und stark geröstet. 



Der Duft der trockenen Blätter zeigt dies deutlich. Dunkle, geröstete Frucht, dunkel gebackene Brotkruste, etwas Karamell. Im aufgewärmten Gaiwan gibts dann schließlich die volle Packung Brotkruste!



Nach dem Spülen (vielleicht 5 sek.), Brotkruste und etwas Lakritze. Auffallend hierbei ist, dass das Spülwasser schon extrem dunkel ist, mit einer schwarz-braunen Farbe, die etwas Ockertönig daher kommt.



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Geschmacklich, finde ich das Spülwasser schon deutlich intensiver, als manchen stark fermentierten Oolong nach dem zweiten oder dritten Aufguss! Ich würde ihn als süßlich-röstig beschreiben. Sehr vielversprechend!



1. Aufguss



Im Gaiwan ist ganz bestimmt kein Tee... Nein! Das ist Omas Brot, frisch aus dem Steinbackofen, gar kein Zweifel!  ;) Wahnsinn wie sehr mich diese Röstnote daran erinnert!


Auch in der Tasse ist der Röstduft absolut dominant.



Geschmacklich ist er mineralisch und röstig. Ich schmecke Kaffee, süße Noten von Pflaumen und Steinobst. Im Nachklang, belegt er Zunge und Gaumen mit Frucht und Vanille. Der Mundraum wird leicht pelzig/taub. Ich finde es herrlich!  :lol:



2. Aufguss



Frisch gebackenes Brot, absolut! Ich ziehe die Tasse bewusst in die Länge um zwischen den einzelnen Schlucken, die vielschichtigen, süßen Aromen voll auskosten zu können. Wirklich ein Spiel unterschiedlicher Aromen! Im Nachhall bleibt eine erfrischende Kühle zurück, die ich als mineralisch beschreiben würde.



3. Aufguss



Die Intensität der Aromen reduziert sich kein bisschen. Der mineralische Charakter ist jetzt etwas stärker vorhanden, zusammen mit Röstaroma. Der Nachgeschmack ist subtiler als zuvor, aber immer noch deutlich da.



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4. Aufguss



Der Geschmack ist nun homogener und zum ersten Mal etwas weniger intensiv. Rund und harmonisch, das umschreibt ihn wirklich gut!



5. Aufguss



Die Blätter öffnen sich keinen Piep weit...!  :D  Die Aromatik vom vierten Aufguss wiederholt sich.



6. Aufguss



Lecker Brot, lecker Süße! Immer noch Charaktervoll.



7. Aufguss



Nun zum ersten Mal deutlich schwächer was die Geschmacksintensität angeht, aber das brotige ist immer noch da!  :)



Nach dem achten Aufguss war bei mir Feierabend, wobei auch dieser noch subtilen Geschmack lieferte.



Wieder mal wurde ich vom direkten Import aus China nicht enttäuscht! Ich finde den Tee Klasse und die Qualität rechtfertigt für mich den Preis. Der Unterschied zu nicht gereiften Da Hong Paos war für mich deutlich! Er hat in dieser Zeit spürbar an Kraft und Ausdauer gewonnen, wobei ich sagen muss das Dieser hier, m.M.n, wirklich sehr stark geröstet wurde.



Hier noch ein Bild der Blätter nach der Tee-Session.



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mit dem da hong pao den ich hier habe, hab ich zum ersten mal tee ohne kurzzeitmesser zubereitet, denn der war nach einigen sekunden anfangs bereits stark genug, um ihn abzugiessen.



allerdings ist er nicht soo dunkel wie deiner, und schmeckt auch anders.




ist deiner direkt aus dem wuyi, oder sind es teegärten mit originalen pflanzen, aber etwas ausserhalb gelegen? meiner ist letzteres.


Bearbeitet von Key
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Yummy, der Tee klingt gut. So intensiv geröstet mag ich meine Wuyi-Tees ... wenn sie nicht nach Holzkohle schmecken sonern nach Brot, sind Da Hong Pao genau das, was ich in ihnen suche. Die lange Lagerung mag dazu beigetragen haben, dass angekokelte Aromen sich verflüchtigt haben.



Was den Ursprung angeht: es gibt Tees, die offiziell als "Wuyishan" bezeichnet werden, obwohl sie aus dem Flachland in unmittelbarer Nähe des Bergs (besser: der Felssammlung, die von zahlreichen Schluchten durchzogen ist) kommen.



Aber wenn der Tee so lecker ist, könnte er von mir aus auch aus einer Höhle unterm Berg kommen. Hauptsache, er schmeckt!


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Aber wenn der Tee so lecker ist, könnte er von mir aus auch aus einer Höhle unterm Berg kommen. Hauptsache, er schmeckt!

Ich stimme Dir voll und ganz zu!  ;)

@ TeeStövchen

Danke für die Blumen!  ^_^

Ich habe von so manchen Koryphäen hier im Forum diesbezüglich viel gelernt/erlesen, und ich gebe mir, jedesmal aufs neue Mühe, meine Beschreibungen für den Leser interessant zu gestalten. (Das fällt mir bei solchen "Geschmacksbomben", wie z.B. dem Red Lantern Da Hong Pao, leichter, als bei manch anderen Tees! ;) )

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@ luke

Interessant! Benutzt Du ein spezielles Gefäß um den Tee reifen zu lassen und wie lange willst Du ihn reifen lassen?

Was für einen Da Hong Pao benutzt Du dafür?

Tja, wenn ich das wüsste. Ist einer, den mir jemand aus China mitgebracht hat. Hat in einem eher noblen Laden auch etwas mehr gekostet. Probiert habe ich ihn nur einmal und fand ihn lecker. Aber das sagt leider nichts über die Hekunft/Qualität aus. Habe leider auch keine vernünftige Packung dazu bekommen, auf der genauere Angaben hätten sein können :(

Ich benutze eine glasierte Teedose von Petr dafür. Die Dose ist bis oben hin gefüllt, damit möglichst wenig Luft darin Platz hat. Stephane hat dazu einen guten Blog verfasst :)

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@Anima


Ich glaube nicht, dass mein Geschmackssinn so fein ist, dass ich die Veränderungen in so kurzen Abständen schmecken kann :P



@Stefan


Mache ich gerne, im Moment ist es gerade etwas hektisch, aber mache ich. Bezüglich der Glasur: Das habe ich auch gedacht. Aber nach der Lektüre von Stephans Blog scheint Luftdurchlässigkeit nicht so wichtig zu sein. Sonst hätte er nicht Blechdosen bzw. Porzellan empfohlen. Da beide nicht luftdurchlässig sind, habe ich mich für eine glasierte entschieden. So macht Petr die auch von sich aus. Ich habe da aber auch keine große Erfahrung - es ist mein erster Versuch. Schaun wir mal :)


Bearbeitet von luke
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@Stefan: Die Reifung bei Oolong sollte ganz anders ablaufen als bei Puer, nämlich trocken und unter Luftabschluss.


Das häufige Nachrösten, was in Taiwan üblich ist, dient wohl auch dazu, die aus dem schwülen Klima in den Tee übergegangene Feuchtigkeit wieder loszuwerden ... also ist es gut, wenn man von vornherein mit dicht schließenden Gefäßen den Oolong vor der Umgebungsluft schützt.


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Und hier gibt jetzt einen Blog dazu. Ich bereue es etwas, den nicht noch vorher probiert zu haben, aber leider hätte ich den Tee dann nicht mehr bis zur Öffnung füllen können, was wegen der verbliebenen Luft unpraktisch gewesen wäre. Danke Anima für das Nennen der Brotkruste! Das ist ein Link gewesen, der mir bei der Beschreibung gefehlt hat. Brotkruste triffs echt gut :)


Ach ja: Ich liebe die Teedose :D


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meine persönliche meinung: ohne vorher/nachher bringt die reifung nur vermutungen. ich würde da auf etwas luft im gefäss pfeifen, oder nen stein oder was weiss ich reinlegen, um volumen wieder zu bekommen.



hab dein posting ja bereits kommentiert...



...tolles gefäss!!



könnte man sich echt überlegen, als urne zu nehmen, wenn man mal das zeitliche gesegnet hat.


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Dieser Tee ist zum Niederknien!


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Anima_Templi hat mir eine Probe von diesem Schatz geschickt ... und nach einem langen Sheng-Tag trinke ich jetzt diesen Göttertropfen.


Für mich Nostalgie pur - das Hauptmerkmal dieses Tees ist eine Geschmacksrichtung, die ich aus sehr schönen Tagen kenne. Als ich das erste mal in Japan war, habe ich mich an der Sprachschule mit ein paar Taiwanesen angefreundet. Nach des Schule waren wir öfter mal zum Mittagessen in einem sehr günstigen Taiwanrestaurant in den kleinen Gassen von Tôkyôs Nishi-Shinjuku. Das Restaurant hatte typische Speisen der taiwanesischen Küche, an die ich mich kaum erinnere ... aber der Tee, den es dort zum Essen gab! Das war ein tiefer, dunkler gerösteter Oolong, der trotz seines dichten Körpers irgendwie noch duftig und beschwingt war. Dieser Tee bringt mich dahin zurück, auf einmal sehe ich die knorrige Einrichtung wieder vor mir und höre die Stimmen meiner lange aus den Augen verlorenen Freunde.



Genau auf diesen Teegeschmack hoffe ich bei jedem neuen Felsentee, den ich probiere. Heute wurde mein Hoffen erhört.


Von Herzen Dank an Anima_Templi!


Bearbeitet von geroha
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