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Yamashita Toshikazu's Gyokuros - das Nonplusultra?


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Liebe Tee-Genossen

Nach einer kleinen Berg-Tour-de-Suisse melde ich mich zurück, und gleich bei meiner Ankunft gestern Abend erwartete mich im Briefkasten das Deluxe-Sampler Paket von Maiko mit Yamashitas 5 Gyokuros. Kostenpunkt ca. 40 Euro für 5x8g. Maiko rühmt einen der Enthaltenen für nichts weniger als den besten Gyokuro der Welt, 17-facher Gewinner der höchsten japanischen Auszeichnung. Dies schreit nach ausführlicher Schreibarbeit.

Ich möchte gerne hierbei mein neues, selbst entwickeltes Tee-Bewertungssystem vorstellen. Es geht hier weniger um blumige, unkonkrete Beschreibungen, als vielmehr um knallharte Bewertung. Ein 100 Punkte System ist mir aber auch viel zu unkonkret, deshalb, tadaa:

Von einer Skala von je 1 - 6 werden jeweils folgenden Bereiche bewertet:

- Geruch & Aussehen

- Interessantheit des Geschmacks (inkl. Vielfältigkeit)

- Nachhall (Länge, Qualität, Ebenen)

- Wirkung (inkl. Mystik)

- Preis / Leistung

wobei 6=schlecht, 5=kaum befriedigend, 4=befriedigend, 3=gut, 2=sehr gut, 1=weltklasse

Geschmackliche und geruchliche Umschreibungen sollen gewiss auch vorkommen, aber nicht die Hauptrolle spielen.

Eine Gesamtbewertung in einer einzigen Note gibt es von mir aber auch nicht, da bspw. der Aspekt Preis / Leistung nicht für alle gleich relevant ist, und dies darum die Gesamtnote verfälschen würde. Trotzdem ist mir dieser Punkt aber so wichtig, dass er einzeln bewertet wird.

Ich denke, dies ist ein guter Mittelweg, zwischen Spass, aber auch, dass man wirklich von den Bewertungen konkret profitieren und sie einordnen kann. So kann auch jeder nach seinen eigenen Schwerpunkten gewichten - mir persönlich ist die Interessantheit des Geschmacks eine Vielfaches wichtiger als bspw. das Aussehen und der Geruch.

Es folgen in Kürze die ersten Berichte und Bewertungen.

Zum Warmlesen aber schonmal ein paar Details zu Yamashita und seinen Tees:

http://www.maiko.ne.jp/german/shopping/yamashita-gyokuro.htm

 

 

Moment, ich habe einen Punkt im Bewertungssegment vergessen:

 

 

- Langlebigkeit (vielfache Aufgiessbarkeit)

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Die Probierpackungen ist keine schlechte Idee, um den Yashiki no Cha zu probieren ;)


Bin gespannt, wie dir die Gyokuros schmecken. Die günstigeren Produkte von Maiko sind m.E. zumindest nicht zu empfehlen. 



Ein (extrem ansprechendes!  :lol: ) Video über die Zubereitung:


>http://www.youtube.com/watch?v=SHfF0Ywke8k


Bearbeitet von theroots
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;)  War etwas unglücklich ausgedrückt: man bekommt, wofür man bezahlt. Einen Teil habe ich kalt aufgegossen und mit Grapefruitsaft gemischt, was äusserst gut schmeckte. Auch sonst ist der Tee durchaus brauchbar, aber nunmal dem Preis entsprechend. 



Bin daher gespannt, ob sich der teurere dementsprechend steigern kann, um überhaupt annähernd sein Geld wert zu sein.


Bearbeitet von theroots
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Für rootie zuerst Nr. 3, den Nomigoro.

Dies scheint eine Spezialität von Yamashita zu sein. Ich habe dies sonst noch nie irgendwo angetroffen - ein ca. 5 Jahre speziell gelagerter Gyokuro.

Ich teste jetzt gleich, live, sozusagen ; ) mir gefällt das besser, als im Nachhinein über etwas zu schreiben:

- Geruch & Aussehen: 1.5

Über das Aussehen muss bei einem Gyo nicht sonderlich geschrieben werden. Aber der Geruch: Irre, im positiven Sinne. Kommt gewiss von dieser ominösen Lagerung. Man kann sich tatsächlich kaum satt riechen. Aufgegossen eine helle, sehr trübe Tasse.

 

- Interessantheit des Geschmacks (inkl. Vielfältigkeit): 2

Ich habe etwas abstraktes erwartet, aber was da kommt scheint keine Zufallsspezialität zu sein, sondern von langer Hand und mit Erfahrung geplant. Sehr harmonisch (in diesem Punkt vergleichbar mit Nozomi), etwas süsslich, aber was auffällt: weniger "fruchtig" als 0815 Gyos, dafür ungewohnt breit und vollmundig im Geschmack. Im Wein würde man auch noch sagen dezenter, nobler, und auch dies ist ein Produkt der Reifung.

 

- Nachhall (Länge, Qualität, Ebenen): 2

Länge & Qualität des Nachhalls sehr, sehr schön, ändert sich überraschenderweise praktisch nicht im Vergleich zum Trinken. Daher aber auch kaum mehr als eine Ebene, relativ gleichbleibend, aber auf sehr hohem Niveau.

 

- Wirkung (inkl. Mystik): 1.75

 

- Langlebigkeit (vielfache Aufgiessbarkeit): 1.5

Der zweite Aufguss ist bspw. schöner als der Erste. Auch tritt "umami" nun in ungewohnter Stärke auf. Während dem ersten Aufguss war da noch dramatisch weniger. Man könnte nun fast meinen, man habe ein Lutschbonbon im Mund. Auch der dritte Aufguss ist prächtig, und nicht nur ein Abklatsch.

 

- Preis / Leistung: 4

 

Fazit: sollte man obschon des hohen Preises mind. als Grüntee-Freak (wie ich es bin) probiert haben.



Nachtrag: bis Aufguss 5 sehr schön, wenn auch 4 und 5 leichter, und etwas längere Ziehzeit erforderlich, aber nicht die geringste Bitterkeit, und vor allem: fällt geschmacklich kein bisschen ins Pflanzliche!

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Danke fuer deine Vorstellung. Bin mal gespannt, wie die anderen Gyokuros abschneiden. Eine Bewertung anhand von Punktsystemen oder einer Skala finde ich immer schwierig, da zumindest ich Schwierigkeiten habe einen Referenzwert zu finden, auf dem das Bewertungssystem aufgebaut wird. Deine Entscheidung kann ich aber nachvollziehen, schliesslich soll der Spass bei der Sache ja auch nicht zu kurz kommen. :)



Interessant waere noch zu erfahren, wie du den Gyokuro zubereitet hast, Dosierung, Wassertemperatur, Ziehzeiten. Darueber hinaus, welche Utensilien du verwendet hast. Fotos!!! :P



Zu deinen Bewertungskategorien: es mag beim Gyokuro anders sein, ich bin, da ich selber kaum Gyokuro trinke und auch wenig dazu lese, nicht so im Bilde. Meines Erachtens spielt die "Langlebigkeit" oder "Ausdauer" bei japanischen Gruentees aber eher eine untergeordnete Rolle, da bedingt durch die Blattstruktur, in den ersten beiden Aufguessen ca. 80-90% der Geschmacksstoffe geloest werden. Natuerlich variiert das je nach Zubereitungsmethode.


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Interessant waere noch zu erfahren, wie du den Gyokuro zubereitet hast, Dosierung, Wassertemperatur, Ziehzeiten. Darueber hinaus, welche Utensilien du verwendet hast. 

Wäre auch meine erste Frage gewesen!  :D

Meines Erachtens spielt die "Langlebigkeit" oder "Ausdauer" bei japanischen Gruentees aber eher eine untergeordnete Rolle, da bedingt durch die Blattstruktur, in den ersten beiden Aufguessen ca. 80-90% der Geschmacksstoffe geloest werden. Natuerlich variiert das je nach Zubereitungsmethode.

Diese Aussage überrascht mich jetzt ein bisschen. Beim Gyokuro lese ich sehr oft, dass dieser, bedingt durch das spezielle Wasser-Teemengen-Verhältnis und dem Anlass angemessen, mindestens 4-5 Mal aufgegossen werden sollte. Aber auch beim Sencha sind - bei einem guten Produkt - meist sehr gute 4-5 Aufgüsse (à ca. 120-150ml) möglich und dies selbst dann, wenn man starke Aufgüsse mag. Die "Ausdauer" finde ich daher ein relativ wichtiger Punkt.  ;)

Bearbeitet von theroots
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@Seika: ein Referenzwert wäre eine gute Sache. Ich wäre für TG's Nozomi, da er m.E.n. der beste Gyo ist, den man vor Ort bei uns direkt im Laden kaufen kann. Da könnte sich jeder ein Sample kaufen - so hätten alle einen sehr hohen Referenzwert.



Zubereitungsart: es hat sich bei mir ganz klar herauskristallisiert, wie ich Gyo's weitaus am besten mag (auch bei den nachfolgenden Aufgüssen), nämlich ähnlich wie Sencha, nur etwas länger: 60 Grad, 3 Min., aber dabei habe ich meine ganz eigene Dosierung: ca. 1-1.5g auf 1.5dl. Und zwar nicht aus finanziellen Gründen - ich habe diverse verschiedene Dosierungen ausprobiert, aber so schmecke ich auch die grösste Vielfalt im Tee.



Tee Utenilien: bin ganz klar von der Minimal Techno Fraktion. Ein guter Wasserkocher mit Digitalanzeige, 2 schicke, dünne, kurze Gläser, 1 Teesieb. Glas, weil ich gerne auch von der Seite dem Ziehen beiwohne.



Fotos: bei Japan generell, und insbesondere bei Gyokuro empfinde ich Fotos als eher wenigsagend. Höchstens die Farbe und Trübheit der Tasse wäre interessant. Hochwertige Gyos an sich sehen doch durchwegs relativ ähnlich, unaufgegossen und aufgegossen, nach meiner Erfahrung auf jeden Fall. Ich mache aber bald wahrsch. eine Serie über ein paar Sorten ultra high end chinese, da gibts dann aber was zu knipsen mein lieber Schorsch!



Na gut vom besten Gyo dieser Serie hier mache ich ein paar Fotos.




@rootie: ich stimme mit dir über die Ausdauer vollkommen überein. Es gibt da himmelweite Unterschiede! Ich habe einen Shincha, den kann ich ca. 7 mal lecker aufgiessen, andere schwächeln schon beim dritten Aufguss.


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60 Grad, 3 Min., aber dabei habe ich meine ganz eigene Dosierung: ca. 1-1.5g auf 1.5dl. Und zwar nicht aus finanziellen Gründen - ich habe diverse verschiedene Dosierungen ausprobiert, aber so schmecke ich auch die grösste Vielfalt im Tee.

1,5-3 Minuten wird zwar an vielen Orten empfohlen, für die obere Grenze von 3 Minuten muss man jedoch schon abgehärtet sein, wenn man die sehr oft vorgeschlagenen 10g nehmen würde. Daher bist du bei 3 Minuten mit relativ wenig Tee gut bedient. Aber lassen sich da ohne Probleme 3,4 Aufgüsse erzielen?

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Oh ja! Erst gestern beim Nomigoro von oben waren es so 5 superschöne Aufgüsse!



Genau erst mit der langen Ziehzeit kommt aus den Blättchen das raus, was ich suche (vielleicht ist es umami), aber es muss dabei genügend schwach dosiert sein, sonst ist overkill von der anderen Seite.


Bei stärkerer Dosierung und kürzerer Ziehdauer habe ich nicht das gleiche Resultat.


Ich kam damit nur manchmal in eine ähnliche Richtung, aber sehr unzuverlässig und selten.


Aber das ist absolut meine persönliche Ansicht,


es gibt sonst genügend starke Teetrinker, oder vielleicht sind es auch Starkteetrinker, die sich gerne von ihrem Tee eins links und rechts reindonnern lassen wollen. Das sind vielleicht auch Delirium-Teetrinker. Ich hingegen suche Rafinesse und Layers.


Ich mache natürlich spass - alles selbstverständlich Geschmackssache, und wer weiss, vielleicht ist mir die Dosis morgen schon zu schwach ; )


Aber noch eine Anmerkung für Google: mit "schlechten" Tees ist das natürlich gar nicht spannend.


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Diese Aussage überrascht mich jetzt ein bisschen. Beim Gyokuro lese ich sehr oft, dass dieser, bedingt durch das spezielle Wasser-Teemengen-Verhältnis und dem Anlass angemessen, mindestens 4-5 Mal aufgegossen werden sollte. Aber auch beim Sencha sind - bei einem guten Produkt - meist sehr gute 4-5 Aufgüsse (à ca. 120-150ml) möglich und dies selbst dann, wenn man starke Aufgüsse mag. Die "Ausdauer" finde ich daher ein relativ wichtiger Punkt.  ;)

Die "Ausdauer" ist aber eben sehr stark abhaengig von der Dosierung und Zubereitung (und nicht zuletzt auch vom persoenlichen Geschmack). Ich kenne es aus der Literatur bei japanischen Gruentee nicht als Qualitaetskriterium. Wie schon geschrieben, loesen sich die Geschmacksstoffedie aufgrund der zerissenen Blattstruktur, vor allem die Aminosaeuren, recht schnell. Bei einer genuegend hohen Dosierung oder einem handgerolltem Tee ist das sicherlich anders. Wobei ich zu letzterem aufgrund Erfahrungsmangel nichts sagen kann. Wie gesagt, das soll aber nicht heissen, dass es deshalb keine Rolle zu spielen hat.

Ich wuerde es eben weniger gewichten. Mein Dilemma damit ist folgendes: Ich habe einige Senchas, die nur zwei, maximal drei Aufguesse vertragen (bspw. fast alle Uji Tees, die ich bisher probiert habe), wohingegen andere, meist laenger bedampfte Tees, bei der gleichen Dosierung locker vier Aufguesse ergeben. Trotzdem wuerde ich einige Uji-Tees qualitativ hoeher einschaetzen.

Zubereitungsart: es hat sich bei mir ganz klar herauskristallisiert, wie ich Gyo's weitaus am besten mag (auch bei den nachfolgenden Aufgüssen), nämlich ähnlich wie Sencha, nur etwas länger: 60 Grad, 3 Min., aber dabei habe ich meine ganz eigene Dosierung: ca. 1-1.5g auf 1.5dl. Und zwar nicht aus finanziellen Gründen - ich habe diverse verschiedene Dosierungen ausprobiert, aber so schmecke ich auch die grösste Vielfalt im Tee.

Tee Utenilien: bin ganz klar von der Minimal Techno Fraktion. Ein guter Wasserkocher mit Digitalanzeige, 2 schicke, dünne, kurze Gläser, 1 Teesieb. Glas, weil ich gerne auch von der Seite dem Ziehen beiwohne.

Fotos: bei Japan generell, und insbesondere bei Gyokuro empfinde ich Fotos als eher wenigsagend. Höchstens die Farbe und Trübheit der Tasse wäre interessant. Hochwertige Gyos an sich sehen doch durchwegs relativ ähnlich, unaufgegossen und aufgegossen, nach meiner Erfahrung auf jeden Fall. Ich mache aber bald wahrsch. eine Serie über ein paar Sorten ultra high end chinese, da gibts dann aber was zu knipsen mein lieber Schorsch!

Das ist auf jeden Fall mal eine aussergewohenliche Zubereitungsart fuer Gyokuro. ;)

Fotos z.B. der Blaetter finde ich schon interessant. Ein Foto kann natuerlich farblich viel verfaelschen, aber die Form und Groesse der Blaetter laesst sich meist ganz gut erkennen. Bei den fuenf Gyokuros von Yamashita koennte ich mir durchaus vorstellen, dass sich auch optisch Unterschiede zeigen. Wenn ich nicht ganz falsch liege, duerfte der beste Gyokuro handgerollt sein. Zumindest habe ich den Eindruck beim Anschauen der Webpage erhalten. So was sieht man (ich auf jeden Fall nicht) auch nicht alle Tage. ;)

Bearbeitet von seika
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Ich habe einige Senchas, die nur zwei, maximal drei Aufguesse vertragen (bspw. fast alle Uji Tees, die ich bisher probiert habe), wohingegen andere, meist laenger bedampfte Tees, bei der gleichen Dosierung locker vier Aufguesse ergeben. Trotzdem wuerde ich einige Uji-Tees qualitativ hoeher einschaetzen.

Okay, dies ist in der Tat ein überzeugendes Argument! ;)

Trotzdem gibt es Fälle, in denen 7,8 Gramm kaum ausreichen, um zwei anständige Aufgüsse zu erzielen. Dann frage ich mich schon, wie es um die Qualität des Produkts steht. Aber ansonsten stimme ich dir durchaus zu.

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@rootie: hey der Video, den du gepostet hast, ist ja fast brandneu im Netz - 52 Aufrufe, hihi :lol:


Und 1 Teelöffel :lol: haha, erstens ist das ein Esslöffel, und zweitens dermassen überhäuft, sie könnten auch sagen, eine Hand voll!


Bin mir aber nicht ganz sicher, welchen sie da reingetan haben. Weisst du's? Falls das der no cha war, war das etwa eine 10 Euro Dosis für 2 winzige Tässchen (aber ich weiss schon, die traditionelle Methode [habe ich auch schon probiert]).



@seika: ja vom Nr. 1 mache ich Fotos, vor und nach Aufguss. Und, ich gebe mir äusserste Mühe mit den Farben, d.h. mit Stativ Langzeitbeleuchtung mit passivem Sonnenlicht und kein Blitz, und bei der Bildbearbeitung (wegen Verzerrung etc.) sogar wieder auf 0 zurückstellen beim Farbwert.




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So, nun eine Kurzbewertung für Nr. 5:


Yamashitas Gyokuro "Yamashita Jirushi", seinen Einsteiger Gyokuro, und mit riesigem Abstand günstigsten


(aktuell weniger als der halbe Preis von Nr. 4 und ca. 1/8 vom Preis von Nr.1)



Ich mache keine richtig ausführliche Bewertung hierfür, weil er ziemlich untergeht, und ich mir vorgenommen habe, nur über high end Tees Bewertungen zu schreiben.


Trotzdem, er ist von Yamashita, und gehört hier eindeutig mit dazu:



Geruch/Aussehen: 3



Geschmack: 3



Nachhall: 5



Ausdauer: 5



Wirkung: 3



Preis / Leistung: 2



Ich muss sagen, dass ich harte Noten verteile, und keine Parker Punkte, welche bei ihm bis 100 gehen, aber ein schlechter Wein trotzdem mind. 60 erhält (wie doof!).



Der Geschmack ist wirklich gut, aber eindimensional. Layers, Fehlanzeige. Trotzdem lecker.


Der Nachhall kaum vorhanden bis sehr schwach.


Trotzdem sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis!


Ich vergleiche mal mit dem Gyo Asahi, der lokal etwa genau den gleichen Preis hatte:


der Yamashita schmeckt eindeutig leckerer, Nachhall und Eindimensionalität aber ähnlich.




Info: den gibts bis zum 31.8.13 mit 30% Rabatt: http://www.maiko.ne.jp/german/shopping/camp.htm


Für ca. 2800 Yen statt ca. 4000 / 100g. MMn ein sehr gutes Angebot


Bearbeitet von GoldenTurtle
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:lol:  Naja.. sieh dir die Website von Maiko an! Die könnte auch den 90er Jahren entsprungen sein! Mit Ästhetik scheinen sie leider nicht viel am Hut zu haben. Daher sieht brandneu schon uralt aus!


Aber muss dich korrigieren: in der Anleitung im Video wird richtigerweise von "Esslöffel" gesprochen!  ;) Wenn ich mich nicht irre handelt es sich beim Video um den "Yashiki no Cha". Daher dürfte es in der Tat ein teures Vergnügen sein. Aber immerhin dürfte erstens in der Tasse neben so viel Luft doch auch noch ein wenig mehr Tee platz haben und zweitens auch noch weitere Aufgüsse möglich sein  :D..


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Ordentliche Live-Bewertung für Nr. 4: Yamashitas Shuppin-Gyokuro



Der Name kommt von der jährlichen Ausstellung. Dort werden verschiedene Gyokuros speziell für diesen Tee selektiert.


Yamashita beaufsichtigt die Mischung. Wohl von seinem bequemen Stühlchen aus ; ) 


Es ist also ein Blend, eine Cuvée, ein Mix - eine Restpostenverwertung?



Wahrscheinlich nicht! Preislich bewegt sich dieser Gyokuro-Blend auf gehobenem Niveau mit knapp 60 Euro / 100g.


Da will man sich nicht lausen lassen.



Also, das Wasser ist warm (von heiss kann ja keine Rede sein), lets begin: 




- Geruch & Aussehen: 2


Man muss ein paar Mal riechen, bis man richtig "reinkommt". Dann aber! Übernatürlich grüne Wiesen, wunderschön, etwas Grapefruit, und dazu noch etwas altes, dunkles, mystisches - ein dunkles Gewölbe in einem verlassenen, alten Kung-Fu Kloster.



- Interessantheit des Geschmacks (inkl. Vielfältigkeit): 2.75


Ja, kaum mehr als gut. Hat mich auch überrascht. Der Nachgeschmack wird aber deutlich interessanter, dazu aber im nächsten Punkt.


Da hat's sogar im 1. Aufguss einen Geschmack drin, der entfernt an (sehr guten) Darjeeling erinnert. Hat mich aber etwas irritiert.


Warm, zurückhaltend, harmonisch, noblesse, so die positiven Aspekte,


mir fehlt aber etwas "Frucht", etwas Spritzigkeit, zur Abrundung.


Mit Aufguss Nr. 2 kommt diese zwar ins Spiel, dafür aber verliert er an Vollmundigkeit, also bleibts bei bei gut+ für mich.


Der 3. Aufguss ist für mich am schönsten (umami, rund und dezent), wenn er auch an Komplexität eingebüsst hat.



- Nachhall (Länge, Qualität, Ebenen): 2


Sehr gut und schön. Ca. 3 Ebenen, auch mit etwas Süsse in der 2. Ebene. Deutlich besser als der Geschmack während des Trinkens.


Auch Nachhall von Aufguss Nr. 2 sehr schön, nun jedoch sehr Gyokuro (hochwertig) typisch.



- Wirkung (inkl. Mystik): 2.75



- Preis / Leistung: 4



- Langlebigkeit (vielfache Aufgiessbarkeit): 3.25




Fazit: Im Wein würde man von einem knochentrockenen Riesling (bspw.) sprechen.


Wer darauf abfährt, ist hier ganz besonders gut bedient. Im nationalen und erst recht im internationalen Vergleich ist er ansonsten ziemlich teuer für das Gleistete.


Für Blends/Mischungen konnte mich der Shuppin-Gyokuro noch nicht restlos begeistern. Vielleicht der Shuppin-Sencha?


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So, weil alle andere so schöne Fotos machen, muss ich ja wohl auch wieder :)

Nun denn, Yamashitas Nr. 2:

Yamashitas Gyokuro "Takumi"
 

Preis bewegt sich knapp über 100 Euro / 100g.

Da muss also einiges kommen!

 

Vorabinfo für erst-jetzt-wo's-spannend-wird-Einsteiger:
Ich giesse Gyokuro ähnlich auf wie Sencha, nur etwas länger ziehen lassen (60/1-1.5G/1.5DL/3M).
Dies schmeckt mir so persönlich am besten.

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 - Geruch & Aussehen: 2

Geruch ähnlich wie der Shuppin-Gyokuro (und das war eine dessen Stärken),
aber etwas dezenter, ein klein bisschen mehr Grapefruitschale, leicht und wohlduftend.
Der erste Aufguss wird ungewohnt hell (fast in Richtung weisslich) und ungewohnt trüb.
Der Bauer wäre geneigt, dies mit einer Milchsuppe, Molke oder in benebeltem Zustand gar mit einer Wolke zu verwechseln.

1. Aufguss Beginn:

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1. Aufguss Resultat (kein Witz):

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- Interessantheit des Geschmacks (inkl. Vielfältigkeit): 1.5

In einem Wort? Fantastisch. In der Tat.
Um Lichtjahre besser als der Shuppin. Wo kann man bloss anfangen?
Erstens hat er von Anfang an das, was ich am Shuppin im 1. Aufguss so sehr vermisst habe.
Diese zarte Fruchtigkeit. Dazu aber diese ungeheure, dezente Noblesse. Was meine ich damit?
Er ist nicht aufdringlich. Er lädt ein, die Weite und Intensität seines Geschmacks zu entdecken.
Der Geschmack ist aber schwierig zu verleichen. Mir scheint, ihn am besten mit dem reinen Grüntee Geruch
vergleichen zu können, der z.B. bei sehr guten chinesischen Grüntee-Spezialitäten auftritt.
Wohl gemerkt, der Geruch. Klar, ein ganz kleiner Tick Grape schwingt auch im Geschmack mit,
aber sonst? Reinste Grüntee-Essenz.
Bei Aufguss Nr. 2 klingt etwas ganz wenig pflanzliches mit - wahrscheinlich, weil ich etwas
lange am schreiben war zuvor - der letzte Drittel des ersten Glases war schon lange kalt.
Wenn ich dereinst nochmal einen davon aufgiesse, schreibe ich noch zu diesem Punkt (Aufguss 2 - 4).
Trotzdem schmeckt er spitze (beide, der 1. kalt und der 2. mit etwas pflanzlicher Note).
Ja, die Vermutung scheint korrekt, bei Aufguss 3 und etwas reduzierter Wassermenge tritt deutlich der Geschmack
hervor, wenn Grüntee schon zulange feucht ist (das passiert ca. innert 30 Min.).

Was vom 1. Aufguss übrig blieb:

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- Nachhall (Länge, Qualität, Ebenen): 1.75

 Der Nachhall mehr als sehr gut, im 1. Aufguss zeigte sich der Shuppin zwar etwas facettenreicher,
das könnte allerdings genau vom Blend kommen, dieser hier etwas geradliniger, aber auf höherer
Gesamtqualität. Ich kann etwa 2 Ebenen eruieren, diese aber sehr intensiv mit fliessendem Übergang,
und scheinbar ewig! Ich fürchte, ich mache mir hier meinen Gaumen für einigermassen günstigen Tee nun definitiv kaputt.
Aufguss Nr. 2 etwas dezenter bei gleicher Füllmenge, aber sehr schön!
Selbst der späte Nachhall von Aufguss Nr. 3 lädt noch zum Geniessen ein.

Im 2. Aufguss mittendrin:

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2. Aufguss (bereits etwas angetrunken):

x7.jpg

 

 

- Langlebigkeit (vielfache Aufgiessbarkeit): 3 (vorerst)

Hierzu nehme ich wegen der zu langen Wartezeit auf Aufguss Nr. 2 noch Stellung.

Auf dem Shop wird er auch wegen seiner Ausdauer gelobt, kann ich noch nicht bestätigen.

 

Was vom 2. Aufguss übrig blieb:

x6.jpg

 

- Wirkung (inkl. Mystik): 1.5

Die Wirkung ist auffallend erstaunlich, belebend und beruhigend wie aus dem Bilderbuch.

Der mystische Anteil sowieso.

 

- Preis / Leistung: 3

Sehr teuer, aber hier kriegt man was für's Geld!
Ein klares gut meinerseits! Ein Grüntee für Grüntee-Liebhaber.

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Nun auf die Schnelle noch einmal frisch aufgegossen.



Der 2. Aufguss behält auch schnell hintereinander aufgegossen eine für mich zwar zarte, aber leicht negative, pflanzliche Note (für mich negativ),


aber doch wesentlich besser als zuvor.


Das Gleiche mit dem 3. Aufguss. Ich bin etwas irritiert diesbezüglich. Ich denke über die Abstufung der Geschmackswertung nach: 1.75 statt 1.5 ... und diese mehrheitlich für den 1. Aufguss. Und für den 4., der zu meinem Erstaunen das Pflanzliche wieder überwunden hat, und zwar sehr sanft, aber äusserst harmonisch und zart daherkommt.



Heute Nachmittag habe ich den Tee intensiver erlebt, obwohl ich da eine schwächere (meine übliche) Dosierung verwendet habe. Wollte nun eine gelinde Stärkere probieren, aber bei mir resultiert daraus seltsamerweise immer das Gegenteil.




Ausdauer: neu: Note 2.5



Kann den Hinweis zur ganz besonderen Ausdauer (im Vergleich zu anderen Hochwertigen) aber nicht bestätigen.


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  • 2 Wochen später...

Es folgt Yamashita's absolute Nr. 1, der grosse Abschluss der 5-teiligen Serie:

Yamashita's "Yashiki no Cha"

Ein derart gerühmter und mit Preisen überhäufter Tee hat seinen Preis. 17-facher Gewinner der höchsten Auszeichnung Japans. Er wächst um das Haus von Yamashita. Bei fast 300 Dollar für 100 Gramm hätte gewiss so mancher Zoll bedenken, ob es sich hier tatsächlich um Tee handelt.

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Geruch & Aussehen: 1.25

Die Packung frisch aufgeschnitten, verströmt einen überraschend starken, über die Massen harmonischen Geruch. Man kann nicht mehr so eindeutig sagen, Grapefruit, grüne Auen und dergleichen - es duftet viel mehr nach reinstem Gyokuro Geruch, wie er genau soll. Aber zu Beginn hat mich der Geruch ganz kurz an den Geschmack von sehr gutem Eistee erinnert. Wohlgemerkt, der Geruch in der Nase hat kurze Zeit das vermittelt, was Eistee im Gaumen vermitteln kann. So potent ist dieses Kraut. Danach nur noch reinste Gyokuro Essenz. Nichts stört, nichts ist laut, samtweich und vollmundiger Geruch.
Das Aussehen ist nicht mehr ganz Gyokuro-typisch. Man scheint tatsächlich Handarbeit zu bemerken.

Ich benutze heute Henniez Naturelle. Habe heute schon mal einen Tee damit aufgegossen, und war sehr zufrieden damit.

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Interessantheit des Geschmacks (inkl. Vielfältigkeit): 1.25 für den 1. Aufguss, 1.75 für den 2. Aufguss

1. Aufguss. Grapefruit, aber wie! Leicht, deluxe, dezente Süsse, zartester Gyokuro Geschmack. Ein Kunstwerk. Wenn man mehrere Schlucke hintereinander zu sich nimmt, kommt nicht das übliche Gefühl, jetzt wars zu viel oder zu schnell, jetzt verliere ich den Geschmack. Nein im Gegenteil, er nimmt so an Intensität und Süsse zu.

2. Aufguss: Es zeigt sich ziemlich durchs Band, dass Yamashita sein Hauptaugenmerk auf den ersten Aufguss richtet. Er ist nach wie vor top, aber nicht mehr auf solch einem Niveau, er nimmt an schwere zu, bietet nicht mehr everything-at-no-weight. Er wird etwas grüner, in der Farbe und im Geschmack, hat eine schöne, nicht übertriebene Süsse. Ein Novum, wird der Tee über dem Schreiben etwas kühler, wirkt er wieder edler. Sowas gabs noch nie.

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Nachhall (Länge, Qualität, Ebenen): 1. Aufguss: 1, 2. Aufguss: 1.5

1. Auguss: Ich musste lachen. Das hier ist kaum zu toppen, je länger er dauert, umso besser wird er. Ebene folgt auf Ebene (ca. 4). Das hält man etwa eine Minute aus, dann muss man den nächsten Schluck nehmen. Ist das Glas leer, hält der Geschmack minutenlang nach.

2. Aufguss: Etwas einfacher, vielleicht noch 2 Ebenen, trotzdem prächtig und weit über Durchschnitt. Ähnelt etwas dem 1. Aufguss vom Nozomi.

Was vom Tage übrigblieb:

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Langlebigkeit (vielfache Aufgiessbarkeit): 2.5

Hier für mich nicht überdurchschnittlich im höherwertigen Bereich.

Wirkung (inkl. Mystik): 1

Preis / Leistung: 2.75

That's it folks! Hoffe ihr konntet es ein ganz wenig geniessen.

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  • 1 Jahr später...

Der Jirushi ist wieder mit 30% im Angebot bei Maiko. 



Scheint ja seinen Preis wert zu sein. 



Ich kenne bisher nur den Higashi yama Gyokuro, der selbst zum Normalpreis nur 1350 Yen zu 100 Gramm kostet. Da ist wohl ein solcher Artikel wie der Jirushi keine schlechte Sache....



Sind noch andere User hier, die neben Golden Turtle den Tee mal getrunken haben?


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  • 3 Monate später...
  • 4 Wochen später...

Nach dem ja jetzt mein Sortiment "Edler" Gyokuro eingetroffen ist, habe ich als erstes den "Yamashita Jirushi" probiert.
Da meine Frau nicht wollte ;) nur für mich. 4g auf jeweils 40ml 60° warmes Wasser. Den ersten Aufguss mit exakt 90sec. inklusive abgießens. Die Blätter habe ca. 10ml Wasser geschluckt somit war dieser etwa kräftiger. Dies mal fällt auch mir die Beschreibung leicht. Sehr starker Umami-Geschmack, aber nicht unangenehm uns süßlich. Für keine Spur von blumig, gemüsig oder algig. Leider sind die nachfolgenden Aufgüsse dazu im Vergleich eher langweilig. Da ich ja noch einen Versuch habe, werde ich das nächste Mal die Ziehzeit vom 1. Aufguss auf 60sec. verkürzen und die nachfolgenden mit 30sec., statt mit 15sec. beginnen.

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