InCreDiBle13 Geschrieben 8. September 2014 Teilen Geschrieben 8. September 2014 (bearbeitet) Hallo,ich bin noch relativ neu in der Welt des Ton-Tee-Geschirrs. Ich hab allerdings in den letzten Tagen viel im Internet gelesen von Yixing bis Kyusu. Hauptsächlich trinke ich schwarze, weiße und chin. Grüntees. Ab und an auch mal einen Oolong für welche ich schon eine Ton-Kanne aus dem Siam-Tee-Shop habe (Drachenbrunnen). Ich habe auch eine Seitengriffkanne aus Porzellan in der ich derzeit alles andere zubereite. Ich möchte mir jetzt aber gerne eine Kyusu kaufen (die ja eigentlich für japan. Grüntees ist). Unglasiert sollen die ja mit der Zeit den Geschmack eines Tees verbessern, sofern man nicht mischt. Ich habe nun folgende Frage: Kann ich auch eine Geschmacksverbesserung mit der Zeit erwarten, wenn ich eine Kyusu für schwarzen Tee (Hauptsächlich Darjeeling) verwende? Falls ja, eher Banko oder Tokoname?Ich denke mal das aufbrühen von ausschließlich chin. Grüntee in einer Kyusu sollte ähnlich funktionieren wie mit japanischem. (Bezüglich Geschmack über die Zeit)Gilt ähnliches auch für weißen Tee oder sollte der lieber nicht in einer unglasierten Ton-Kanne aufgegossen werden?So das ist jetzt ein bisschen viel auf ein mal, aber ich hoffe Ihr könnt mir trotzdem hier und da ein paar Infos geben .PS: Ich weiß, dass es Yixing Kannen gibt die für Schwarztee besser geeignet sind und Kyusus eigentlich für Grüntee sind. Mir gefallen diese Kyusus aber optisch sehr gut (yuuki-cha hat da wirklich gute zu einem fairen preis) und ich möchte hauptsächlich wissen, ob das geschmacklich zu vertreten ist. Vielen Dank schon mal! Bearbeitet 8. September 2014 von InCreDiBle13 Zitieren Link zu diesem Kommentar
KlausO Geschrieben 8. September 2014 Teilen Geschrieben 8. September 2014 Mein kleiner Kyūsu aus Ton ist innen, obwohl unglasiert sehr glatt. Habe bis jetzt verschiedene Grüntees und Oolong zubereitet, aber alle ohne Aromazusätze, weder künstlich noch in Forum von Blüten. Bei dieser Art kann ich mir schon vorstellen, dass du jeden nicht amortisierten Tee zubereiten kannst. Und wenn's schief geht mit Backpulver und heißem Wasser reinigen.Es gibt natürlich auch Kyūsu die glasiert sind oder sogar aus Porzellan. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Katori Geschrieben 8. September 2014 Teilen Geschrieben 8. September 2014 (bearbeitet) Wenn du jeden Tee in einer Kyusu zubereiten magst, was ich durchaus verstehe, dann kauf Dir halt für jeden eine, reicht ja auch wenn du recht günstige kaufst, oder nimmst Porzellane. Bearbeitet 8. September 2014 von Katori Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 8. September 2014 Teilen Geschrieben 8. September 2014 (bearbeitet) Du musst dir zunächst vor Augen halten, dass der Effekt welcher durch gewisse Tonarten erzielt wird, nicht immer positiv sein muss. So beeinflussen sie auch japanische Grünteeaufgüsse teilweise negativ. Bei gewissen Aufgüssen wirst du so einigen wünschenswerten Nuancen beraubt. Ich bevorzuge bspw. bei Weissem Tee oder auch chinesischen Grüntees eine Kanne, welche den Tee nicht beeinflusst. Wie genau ein konkreter Teeaufguss mit irgendeiner für eine Kyusu verwendeten Tonart resultiert die bei irgendeiner Temperatur gebrannt wird, lässt sich so generell nicht sagen. Hierfür sind zu viele Faktoren im Spiel. Letztlich kannst du nur probieren und sehen, ob dir das jeweilige Resultat bei einem konkreten Tee schmeckt oder nicht. Wenn du auf sicher gehen willst leg dir eine Kanne zu, welche innen glasiert oder durch sehr dicht gebrannt ist.Wie Klaus habe ich eine Kanne mit einer sehr glatten Oberfläche, bei der sich m.E. nichts festsetzt: klick. Bearbeitet 8. September 2014 von theroots Zitieren Link zu diesem Kommentar
seika Geschrieben 9. September 2014 Teilen Geschrieben 9. September 2014 Das Wort Kyusu entspricht im Deutschen in etwa dem der Teekanne. Das sagt also per se weder etwas ueber Form noch Material aus. Natuerlich assoziiert man gemeinhin den Typus Seitengriffkanne, der auch in Japan wohl am verbreitesten sein duerfte.Wenn du fragst, ob eine Kyusu auch fuer andere Tees als japanische Gruentees geeignet ist, kann daher die Antwort nur JA heissen. Mit der Meinung stehe ich hier im Forum relativ alleine da, aber ich meine, dass objektiv der Einfluss des Materials auf den Teegeschmack nicht so gross ist bzw. ueberschaetzt wird. seti17, Katori und Ekke reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
InCreDiBle13 Geschrieben 9. September 2014 Autor Teilen Geschrieben 9. September 2014 Erst mal vielen Dank für die Antworten. Genau ich meine speziell Seitengriffkannen aus Ton. Ich habe beim Lesen im Netz häufig gelesen, dass viele japanische Kyusus sehr heiß gebrannt werden und deshalb der Ton an sich kaum Einfluss auf den Geschmack nimmt. Allerdings kommt es natürlich trotzdem zur Bildung einer Patina. Also genommen ich würde nun über längere Zeit Darjeeling oder ähnliche Schwarztees in solch einer Kanne zubereiten. Würde sich das mit der Zeit eher positiv oder negativ auf den Geschmack ausüben?Diese Kyusu gefällt mir z.B. sehr gut:http://www.yuuki-cha.com/teaware/japanese-teapots/kuro-sendan-tokoname-teapot Zitieren Link zu diesem Kommentar
Key Geschrieben 9. September 2014 Teilen Geschrieben 9. September 2014 ich würde nun über längere Zeit Darjeeling oder ähnliche Schwarztees in solch einer Kanne zubereiten. Würde sich das mit der Zeit eher positiv oder negativ auf den Geschmack ausüben? allgemein sagen manche, dass innen unglasierte tonkannen sich nicht gut für schwarztee eignen, das vorraus. mit tokoname oder banko + DJ schwarztee hab ich keine eigenen erfahrungen, dazu kann ich also nichts sagen. allerdings habe ich in meiner yixing und einer "normalen" tonkanne eine zeit lang u.a. DJ zubereitet - schmeckte mir nicht. gestern habe ich angefangen, weisstee in der yixing aufzugiessen - das scheint beim afrikanischen bwumbwe peony prima zu klappen. der tee ist aber nicht mehr der hit. gut schmeckenden weisstee würde ich so leicht nicht so zubereiten. meine banko kyusu werde ich bald mit oolong testen. schwarztee, auch wenn er aus DJ käme, würde ich ohne grund nicht darin zubereiten. es müsste ein tee sein, der mir mit allen anderen techniken nicht gelungen ist, allerdings hatte ich das noch nicht... Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 9. September 2014 Teilen Geschrieben 9. September 2014 Würde sich das mit der Zeit eher positiv oder negativ auf den Geschmack ausüben? Das hängt nicht zuletzt von deinem eigenen Geschmack ab. Die von dir gezeigte Kanne scheint zumindest innen ähnlich zu sein wie die von mir gezeigte (wobei die Bilder leider auch täuschen können). Ist dies der Fall, dürfte sie daher so gut wie gar keinen Einfluss haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 10. September 2014 Teilen Geschrieben 10. September 2014 Ich hatte über Jahre (bis die heimtückische Schwerkraft sie aus dem Leben riss) eine tönerne Seitengriff-Kyusu im Einsatz für Darjeeling- und Nepaltees aus diversen Gärten und verschiedenen Ernteperioden. Die Kanne war aus einem sehr hellen, grünlich-beigem Ton gefertigt und scheinbar sehr heiß gebrannt. Immer war es mir möglich, die darin zubereiteten Tees eindeutig zu erkennen. Ehrlich gesagt habe ich so gut wie keinen Unterschied zur Glaskanne im Büro festgestellt. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 10. September 2014 Teilen Geschrieben 10. September 2014 (bearbeitet) Hallo Incredible,mach dir keine Sorgen! Ich bin jemand der oft seine bevorzugte Teesorte wechselt und hab zwei universelle Kannen: Eine kleine Kanne aus Porzellan mit guten 100ml, und eine Kyusu mit ca. 200ml. Darf ich vorstellen - die rote Kanne oben links. (Die Glaskanne nehm ich nurnoch zum Abgießen)Ich bin überaus zufrieden mit dieser Kanne - sie hat den großen Vorteil dass sie glasiert ist und somit eine Oberflache hät die komplett geschlossen ist. Es bildet sich mti der Zeit eine Patina die man einfach abwischen kann. (Mit heißem Wasser, nicht mit Spüli). Hab schon so einige Kannen ausprobiert und das ist diejenige, die sich am besten als Universalkanne bewährt hat - Pu-Erh, Oolong, Schwarzer und Weißer Tee, Chinesische Grüntees... sie kann so ziemlich alles ziemlich gut hinkriegen. So mancher Tee entwickelt sich hier sogar besser als in der kleineren Kanne, ich vermute, der Grund liegt darin dass die Blätter hier doch etwas mehr Platz zur Entfaltung haben.Wenn du also eine universell einsetzbare Kanne willst, dann kann ich nur zu einer glasierten raten, die kannst du durch Auswischen immer wieder sehr einfach auf Null zurücksetzen.Diese hier wäre perfekt und auch sehr bezahlbar: http://www.yuuki-cha.com/teaware/japanese-teapots/classic-tokoname-teapotDas mit der Geschmacksverbesserung ist ein kompliziertes und komplexes Thema zu dem man sehr viel diskutieren und sehr wenig allgemeingültig sagen kann. Prinzipiell geht das sicherlich, aber meistens wird das für Tees mit weniger Aroma und kräftigem Körper gemacht, und geht vor allem dann wenn man eine nicht glasierte Kanne für eine bestimmte Art Tee reserviert und dann die Patina drinlässt.Beispielsweise hab ich eine weitere Kyusu einer etwas höheren Preisklasse, die ich ausschließlich für Sencha verwende. Das klappt super, aber ich dürfte darin keinen Tee mit einem andersartigen, intensiven Geschmack zubereiten, wie beispielsweise einen Jasmintee oder Shu-Pu Erh. Das würde die zarten Aromen des Senchas überdecken und den Geschmack stark verschlechtern, und da keine Glasur drin ist bekommt man das auch nicht einfach so wieder raus. (Das ist auch das Problem mit Spülmittel.)So mancher Teetrinker verwendet also Kannen mit 'Aromaspeicher-Funktion' vor allem für kräftigere Tees und bereitet alles zarte, duftige in Kannen mit geschlossener Oberfläche zu, denn ob solche Tees von einer Patina profitieren ist oft umstritten, ich persönlich denke dass es meistens nicht so ist.Allerdings kommt es natürlich trotzdem zur Bildung einer Patina. Also genommen ich würde nun über längere Zeit Darjeeling oder ähnliche Schwarztees in solch einer Kanne zubereiten. Würde sich das mit der Zeit eher positiv oder negativ auf den Geschmack ausüben?Darjeeling ist halt nicht gleich Darjeeling! Was Schwarztee angeht, so ist es ein bisschen so: First Flush-Darjeelings sind ja oft sehr zart und duftig - die würde ich also in einer glasierten oder Glaskanne zubereiten. Für Second Flush-Darjeeling, Assam, Keemun und solche Tees würde es wohl schon hinhauen mit einer Patina. Hier eine beliebig herausgegriffene Darstellung, siehe besonders das erste Foto:https://www.teekampagne.de/tee/darjeelingtee/darjeelingtees-und-ihr-charakterIch würd sagen, das lohnt sich nur für Teearten, die zu den absoluten Favoriten zählen und die man wirklich oft trinkt. Es gibt so viel verschiedenes zu entdecken und mit nur einer glasierten Kanne kann man alle nur denkbaren Tees mit gutem Resultat zubereiten. Wenn man dann seine absoluten Lieblinge gefunden hat kann man sich überlegen, diesen eigene Kannen zu widmen. Bearbeitet 10. September 2014 von miig Katori reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
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